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eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.11.2017 um 06.02

Im Zentrum: Zentralmatura

Immer wieder wird Kritik an der sogenannten „Zentralmatura“ (identische Matura für alle österreichischen höheren Schulen) laut, die uns vom Bildungsministerium als „Reform“ des „veralteten“ Systems verkauft wurde.

Ein Gastbeitrag von Mag. Elisabeth Mirschitzka

Kritik, nicht nur, weil das neue Modell als unausgereiftes Stückwerk schon rein schultechnisch fragwürdig ist, durch überbordende Bürokratie, aufwändigste Logistik und vermehrte Betrugsmöglichkeiten durch uneinheitliche Beginnzeiten; sondern auch, weil sie ein Musterbeispiel ist für die Abwertung der Matura, der Bildung, der Kultur und der Ethik...

Nachdem Stil und Ausdrucksweise nicht zur Beurteilung herangezogen werden, bekommen die Sprachbegabten keine Rückmeldung. So schwindet die Motivation, sich um einen guten Stil zu bemühen. Grundsätzlich kann jeder, der einen sprachlich korrekten Dreiwortsatz-Text zustande bringt, die Deutschmatura bestehen. Wer dennoch versagt, kann sich durch eine mündliche Prüfung retten, bei der nur das Thema der schriftlichen Arbeit abgefragt wird.

Rechtschreibung spielt eine völlig untergeordnete Rolle, da die Kandidaten bei der Maturaarbeit ihren PC samt Rechtschreibprogramm verwenden dürfen.
Wie man sieht, wird die Matura immer anspruchsloser und somit „migrantentauglich“. Die neue Matura engt die Gedankenwelt ein, normiert das Denken und verzerrt das Weltbild...

wochenblick.at 23.11.2017


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.05.2013 um 08.44

27. Mai 2013 00:57 | Autor: Andreas Unterberger

Die Schulen werden vom Unterrichtsministerium nun mit den Fragen der Zentralmatura beglückt. Und kommen aus dem Staunen nicht heraus.
Denn das Englisch der zentralen Maturafragen ist nicht nur holprig, sondern schlicht fehlerhaft. Die Autoren wissen nicht einmal den Unterschied zwischen people (=Leute) und Völker (=peoples). Wer für die Bedeutung „junge Leute“ einen Plural „young peoples‘“ bildet, hätte in der guten alten Schule einen dicken fetten Fehler angekreuzt bekommen. Hingegen werden bei der Zentralmatura solche Fehler vom sattsam bekannten und fett honorierten Ideologie-Institut Bifie und von der ebenfalls involvierten Universität Innsbruck von Amtswegen produziert.
Sie können zwar nicht Englisch, aber dafür die politisch korrekten, wenn auch sprachlich unkorrekten Sprachdeformationen...

Weiterlesen ...

Siehe auch hier


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.06.2009 um 06.18

Der österreichische Reformschwätzer vom Dienst, Karl Blüml, hat Anfang des Jahres ein Interview gegeben, in dem er angebliche Erfolge der „Reform“ herbeischwafelt. Diese Passagen seien hier wiedergegeben und kommentiert:

Karl Blüml über neue Herausforderungen beim Lesen- und Schreibenlernen
„In der AHS gibt es funktionale Analphabeten”

Das Interview führte Thomas Aistleitner

Karl Blüml ist Landesschulinspektor für AHS in Wien und zuständig für Deutsch/Lesen/Bibliotheken und Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache.

[…]

[Karl Blüml] Ich führe es jährlich mit den zugegeben sehr einfachen Tests des Salzburger Lesescreenings vor. Und wenn ich dann an der AHS im Schnitt 25 Prozent Kinder habe, die unter einen Lesequotienten von 85 fallen, dann ist das ein funktionaler Analphabetismus.

[Trotz „Reform“? Einem, der die Muttersprache liebt, sollte auch wohl ein anderes Wort für „Screening“ (natürlich nicht „Beschirmen“) einfallen!]

Sie sind das am längsten dienende österreichische Mitglied im Rat für deutsche Rechtschreibung. Welchen Status hat derzeit die Rechtschreibreform? Die Hysterie ist abgeklungen?

[Eine bestellte Suggestiv-Fragestellung]

Es ist akzeptiert, was geschehen ist.

[Wohl nur in dem Sinn: „Es ist akzeptiert, daß der Weltkrieg stattgefunden hat“.]

Wir vom Rat für deutsche Rechtschreibung erheben gerade, was akzeptiert wird und wo es Akzeptanzprobleme gibt.

[Menschenexperiment.]

In ein paar Jahren wollen wir dann nachbessern.

[Einziger denkbarer Grund für die Verzögerung: Gesichtswahrung.]

Aber nicht zu früh, denn wir wollen wissen, ob Kinder, die nach der neuen Rechtschreibung gelernt haben, auch eine bessere Rechtschreibfähigkeit haben.

[Ein Widerspruch zu den in der nächsten Antwort behaupteten Erfolgen. Also noch einige Jahre Zwangsvolksverdummung als Experiment an Wehrlosen. Nach Prof. Eisenberg sind aber gegenwärtig keine Erhebungen möglich.]

Die Reformer haben ja angekündigt, die neue Rechtschreibung würde das richtige Schreiben erleichtern. Hat sich das bewahrheitet?

Ja, in bestimmten Bereichen ganz eindeutig: Wer mit der neuen Rechtschreibung aufgewachsen ist, macht weniger Fehler bei der Groß- und Kleinschreibung, macht weniger S-Fehler.

[Weniger s-Fehler? Eine durch nichts belegte Behauptung. „Wildniss“, „Erlaubniss“, „Humanissmuss“! Nie im Leben habe ich mehr s-Fehler gesehen, auch bei meinen eigenen Kindern nicht.
Und Groß- und Kleinschreibung! Einheitlich klein wurden bisher geschrieben:
ein bisschen, seit Langem/langem, seit gestern, des Öfteren, das meiste, im Nachhinein, alles in allem, und Ähnliches, Not sein, ein wenig, es ist das Gleiche, dasselbe, sein Eigen, zu eigen, du hast Recht/recht, …
Nicht „einlernbar“! Wer soll sich das Durcheinander merken?
]

Das gilt natürlich nicht für die „das oder dass“-Schreibung, das ist ja ein Grammatikproblem ...

[Nicht nur: Die Heyse-Regel „nach kurzen, betonten Vokalen“ fördert psychologisch die falschen „dass“ – und sogleich enttarnt sich der Fragesteller als parteilicher Stichwortgeber:]

.. und damit nicht so einfach „einlernbar“. Gibt es nicht Aspekte der Rechtschreibung, die man erst ab einem gewissen Alter unterrichten sollte?

Ja, vor allem mit der Getrennt- und Zusammenschreibung sollte man nicht zu früh beginnen. Dafür braucht es ein semantisches Verständnis für die unterschiedlichen Bedeutungen. Das ist kein Thema der Pflichtschulzeit.

[Das ist Unsinn. Eine richtig betonte Aussprache fördert zwangsläufig eine sinnvolle Zusammenschreibung – in jeder Altersstufe.]

Einige große Zeitschriften und Zeitungen wie der "Spiegel" oder die FAZ haben sich ja lange geweigert, die neue Rechtschreibung anzuwenden. Inzwischen haben sie alle umgestellt. Sehen diese Verlage im Nachhinein betrachtet nicht sehr alt aus mit ihrer ursprünglichen Verweigerung?

[Sehen nicht vor allem die neuen Texte alt aus mit ihrer antiquierten Großschreibung von Unwichtigem?]

Prestigeträchtige Medien haben offenbar besonders bewahrende Kräfte. Manche FAZ-Redakteure haben wohl eine Zeitlang [war bis 2006 verboten] geglaubt, dass mit der alten Rechtschreibung auch das Abendland untergehen könnte, und sie deshalb mit Zähnen und Klauen verteidigt. Aber wenn das ein Grund wäre, dann wäre das Abendland nicht viel wert.

[Das haben nur die Reformschwätzer ihren Gegnern in den Mund gelegt. Es bleibt aber dennoch eine unglaubliche staatlich organisierte Kulturbanauserie, wenn beispielsweise das Wort „Quentchen“, die kleine alte Gewichtsmenge, verboten wird. ]

Ist es nicht ganz allgemein so, dass Reformen Widerstand provozieren?

[Und jetzt die falsche Menschelei:]

Menschlich ist es verständlich. Wenn ich Jahrzehnte etwas richtig gemacht habe, und plötzlich soll das falsch sein, werde ich mich wehren – auch wenn es bei der Rechtschreibreform ja gar nicht so war, dass das Alte von einem Jahr aufs andere falsch war. Andererseits gibt es Reformen, die ohne Weiteres akzeptiert werden – wie die Währungsreform. Wir haben ja angeblich den Schilling so geliebt – und den Euro ohne Weiteres angenommen. Das hat mich fasziniert.

[Davon kann ein Blüml nur träumen: Das sein Unfug ohne weiteres (Sträuben) angenommen wird. Wäre die Schreibreform genauso sinnvoll wie die Währungsreform gewesen, dann würde nicht das meiste (das Meiste?) schließlich zurückgenommen werden müssen.

6. Februar 2009
http://www.lesenetzwerk.at/index.php?id=327


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.07.2008 um 09.56

Google news:
schule.at - 25. Juli 2008
Die umstrittene Rechtschreibreform ist ab Anfang August vollständig umgesetzt. Die neuen Rechtschreibregeln wurden ohnedies schon von mehr als 95 Prozent ...:


Neue Rechtschreibung tritt in Kraft
Die umstrittene Rechtschreibreform ist ab Anfang August vollständig umgesetzt. Die neuen Rechtschreibregeln wurden ohnedies schon von mehr als 95 Prozent der SchülerInnen angewendet.
Karl Blüml, österreichisches Mitglied im internationalen Rat für deutsche Rechtschreibung erklärte, dass die alte Schreibweise bisher zwar angestrichen, aber nicht als Fehler gewertet wurde. Ihm seien auch keinerlei Rückmeldungen bekannt, dass es zu größeren Problemen gekommen war.

Ausnahme: MaturantInnen

MaturantInnen, die beim Haupttermin im Mai oder Juni dieses Jahres nicht bestanden haben und daher im Herbst nochmals antreten müssen, dürfen noch die alte Schreibweise verwenden. Sie sollen unter den selben Bedingungen wie im Frühjahr antreten dürfen, sagte Blüml.
Deutschland war das erste Land, das die überarbeitete Rechtschreibung mit 1. August 2007 vollständig umgesetzt hat. In der Schweiz und in Liechtenstein endet die Übergangsfrist am 31. Juli 2009.

http://www.schule.at/index.php?url=news&rubrik=Aus+den+Schulen&news_id=5286

Die teilzurückgeschraubte Neuform der Reform erfordert, daß „Leid tun“ nun zu Recht als Fehler (der „Reformer“) angestrichen wird, behält aber auch die „Kulturleistung“ der Bildungsbürokraten bei, ein behauptetes „l“ zuwenig in „Tolpatsch“ und ein angebliches „h“ zuviel in „rauh“ versetzungsrelevant als „Fehler“ zu verfolgen – welch herrlich problemlose Schreiberleichterung!


eingetragen von Norbert Lindenthal am 31.12.2007 um 06.23

Schule.at Schule 2008


Mit Beginn des Schuljahrs 2008/09 läuft die Übergangsfrist ab, in der Schreibweisen, die durch die neue Regelung überholt sind, zwar markiert, aber vorläufig nicht als Fehler bewertet wurden.


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ss also ab neuem Schuljahr nach den Sommerferien 2008 auch in Österreich


Alle angegebenen Zeiten sind MEZ   

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