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eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.09.2023 um 01.28

Mein Schulkamerad G.R. hatte vor 60 Jahren sein Medizinstudium begonnen und wunderte sich bald darüber, daß ich trotz vegetabler Lebensweise überlebt hatte. Wie „Spektrum“ zeigt, ist man heute nicht mehr der Meinung, daß der Urmensch zur Entwicklung seines Großhirns in der Savanne Großwild jagen mußte.

Der Mensch, ein geborener Fleischesser?
Viele suchen heute in der fernen Vergangenheit nach einer Rechtfertigung für ihren Fleischkonsum. Doch Fachleute bezweifeln zunehmend, dass Fleisch zur Menschwerdung beitrug.
von Katharina Menne

Seit etwa 2,5 Millionen Jahren gibt es Menschen. Und seit mindestens 2,4 Millionen Jahren essen Menschen Tiere. Das belegen Schnittspuren an fossilen Tierknochen, überlieferte Steinwerkzeuge und Analysen der Zähne unserer Vorfahren. Während Homo habilis und Homo rudolfensis wohl anfangs nur hier und da mal eine Eidechse verspeisten oder sich an den Fleischresten labten, die andere Raubtiere zurückgelassen hatten, ging bereits Homo erectus gezielt selbst auf die Jagd. Heute isst rein statistisch jeder Deutsche rund 1100 Tiere in seinem Leben – darunter 1000 Hühner, 45 Schweine und 5 Rinder. Diese Zahl klingt nicht nur absurd hoch, sie wirft inzwischen auch mehr und mehr die Frage auf: Ist das wirklich nötig?

spektrum.de 25.9.2023
Zu den unerwarteten Widersprüchen zählt auch, daß ein Abkömmling der importierten Schächtkultur als Landwirtschaftsminister die Pflanzenfresserreligion beflügelt.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 16.08.2023 um 04.36

Nach langer Zeit ein Blick in Spektrum 9/23 zu den Versuchen, Quantenmechanik und Allgemeine Relativitätstheorie auf einen Nenner zu bringen: Ursache der Schwierigkeiten sollen jetzt die unitären Transformationsgesetze sein, die den Quanten kein expandierendes Weltall erlauben.

Weitere Unannehmlichkeiten bereitet der Text neben der urreformistischen Stotterschreibung „so genannt“ und „aufwändig“ mit der perseverierenden Doppelnennung der „Physikerinnen und Physiker“. Der hypothetische „Beobachter“ ist dann wieder ungegendert.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.07.2023 um 17.35

… von »Researchers« lautet heutzutage »Forscherinnen und Forscher«:

Im Originalartikel über Gen-Analysen an Vormenschen-Relikten verwendet die Zeitschrift »Nature« das Wort »Researchers« elf Mal:

Hominins — humans and their ancient relatives — emerged in Africa some seven million years ago. Now researchers have gleaned genetic information from an African hominin that lived two million years ago, the oldest such data yet recovered...
nature.com 10.7.2023
Der deutsche Text in »Spektrum« wagt dieses Doppeldenk-Deutsch aber nur zweimal, dazu das Vermeidungspartizip »Forschende«, und erfindet mit viel Gedankenschweiß Ersatzwörter, Umstellungen und Auslassungen, um das Gendergebetsmühlengeklapper zu vermeiden:
Vor etwa sieben Millionen Jahren entstanden die ersten Homininen in Afrika, zu denen die Spezies der Gattung Homo und deren Vorfahren zählen. Forscherinnen und Forscher haben nun von einem Vertreter jener Gruppe, Paranthropus robustus, der vor zirka zwei Millionen Jahren gelebt hatte, Informationen über deren Zahnproteine ausgelesen. Es handelt sich dabei um die ältesten bisher bekannten proteomischen Daten eines Homininen ...
spektrum.de 13.7.2023
Es fehlt aber auch nicht das bei Spektrum geliebte nichtsnutzige Urreformdeutsch der Kultusminister: „aufwändig“, „so_genannt“, „seit Langem“...


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.06.2023 um 05.18

... das Bullauge war nur für einen Druck von 1300 Metern zertifiziert, obwohl Oceangate plante, das Tauchfahrzeug bis knapp 4000 Meter unter Wasser absinken zu lassen.
spektrum.de 22.6.2023

1912 sank die „Titanic“, weil ein Eisberg übersehen wurde, wie meine Großmutter oft erzählte. 1986 explodierte die Raumfähre Challenger, weil Dichtungsringe defekt waren. 2023 implodierte das Touristen-U-Boot „Titan“, vielleicht, weil das Acrylglasfenster zerbarst. Dabei war die Tücke des Materials schon mit dem Zusammenbruch des viergeschossigen Aquarienturms in Berlin ein halbes Jahr vorher eine Warnung. Dasselbe gilt für die unerprobten Kohlefasern des übrigen Gehäuses. Bei Auguste Piccard las ich schon in den Fünfzigern, welcher Wasserdruck für die Konstruktion seines „Bathyskaph“ zu bewältigen war. Der Machbarkeitswahn hatte jetzt wohl wieder alle Vernunft ausgeschaltet.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.06.2023 um 16.07

Vergleich Original und Übersetzung:

Quantum Physics Falls Apart without Imaginary Numbers
Imaginary numbers—the square roots of negative numbers—are an inescapable part of quantum theory, a study shows
scientificamerican.com 1.4.2023

Unsere Welt braucht imaginäre Zahlen
... Aktuelle Experimente deuten darauf hin, dass sie ein unverzichtbarer Bestandteil der Quantentheorie sind – und damit einer physikalischen Beschreibung unserer Welt.
spektrum.de 14.6.2023

In the 17th century Descartes, considered the father of rational sciences, ... he named the number i = √−1 “imaginary,” to contrast it with what he knew as the normal numbers, which he called “real.” Mathematicians still use this terminology today.

(Weggelassen: „Descartes, Vater der rationalen Wissenschaften“)
... Mathematiker und Mathematikerinnen verwenden diese Terminologie noch heute.

Schrödinger insisted this version was the “true” theory and that imaginary numbers were merely for convenience. In the years since, physicists have found other ways to rewrite quantum mechanics based on real numbers.

In den folgenden Jahren haben Physikerinnen und Physiker andere Wege gefunden, die Quantenmechanik durch reelle Zahlen auszudrücken.

We planned to first design a gedankenexperiment—a thought experiment—that we hoped physicists would subsequently carry out in a lab.

Anschließend könnten – so hofften wir – Physiker und Physikerinnen den Versuch im Labor umsetzen.

Zum Thema: Die Zahlengerade ist eindimensional. Die Welt besteht aus Schwingungen. Sie brauchen aus Erhaltungsgründen mindestens zwei Dimensionen. Die stellt die komplexe Zahlenebene bereit. Die imaginären Werte sind dann genauso existent wie Realwerte, nur in einer anderen Dimension.

PS: Ein „Gedankenexperiment“ (hier als engl. Fremdwort, im Deutschen weggelassen) ist eigentlich kein Experiment, das auch negativ ausgehen kann, sondern eine unkonventionelle Überprüfung der verwendeten Logik. Im Falle der quantenmechanischen Verschränkung ist Einstein damit gescheitert – siehe EPR-Paradoxon.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.02.2023 um 05.33

... der Quantenmechanik ist und bleibt die Verschränkung. Darunter versteht man – vereinfacht gesagt: Die Einzelteile eines zusammengesetzten Systems sind auch über eine große Distanz so miteinander verbunden, dass sie sich nicht mehr unabhängig voneinander beschreiben lassen. Es scheint dann so, als ob die einzelnen Teilchen auf eine rätselhafte Art im Moment der Messung ihr Verhalten aufeinander abstimmen. Einem Team unter der Leitung von Benjamin Lanyon vom Institut für Quantenoptik und Quanteninformation in Österreich und Tracy Northup von der Universität Innsbruck ist es nun gelungen, zwei Ionen über eine Distanz von 230 Meter Luftlinie miteinander zu verschränken, wie sie in den »Physical Review Letters« berichten. Das Experiment zeige, dass gefangene Ionen viel_versprechende Kandidaten für ein künftiges Quanteninternet sind ...

spektrum.de 10.2.2023

Am Sonntag werden im „Shithole Berlin“ (1700 Ergebnisse) auch „viel versprechende“ Kandidaten gewählt. Aber Spaß beiseite: Eine allgemein anerkannte Deutung des Phänomens der Verschränkung steht noch aus.

Selbst der seit Jahrzehnten damit befaßte Nobelpreisträger Anton Zeilinger mogelt sich darum herum. Von den Philosophen ist noch weniger zu erwarten, denn ohne Experimente können die sich nur am eigenen Zopf aus dem Sumpf ziehen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.12.2022 um 06.51

Das Standardmodell ...

Originaltext „NATURE”:
Particle-physics experiments frequently produce early results that slightly deviate from the standard model, but turn out to be statistical flukes as the experiments collect more data.
nature.com 20.12.2022

Bing Translator - Übersetzungsautomat:
Teilchenphysikalische Experimente liefern häufig frühe Ergebnisse, die leicht vom Standardmodell abweichen, sich aber als statistische Zufall erweisen, da die Experimente mehr Daten sammeln.

Meine verbesserte Übersetzung:
Teilchenphysikalische Experimente liefern häufig zunächst Ergebnisse, die leicht vom Standardmodell abweichen, sich dann aber als statistische Zufallstreffer erweisen, wenn weitere Experimente mehr Daten erbringen.

Spektrum-Übersetzung:
Teilchenphysikalische Experimente liefern häufig Ergebnisse, die leicht vom Standardmodell abweichen, sich dann jedoch als statistische Zufallstreffer erweisen, wenn Forscherinnen und Forscher mehr Daten sammeln.
spektrum.de 21.12.2022


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.09.2022 um 06.02

... und Biologische Vielfalt:

Schmetterlinge verschwanden in zwei Wellen
Schon um 1900 begannen manche Arten zu verschwinden, zeigt eine Studie aus Österreich. Die zweite Welle begann um 1960 – und ist bis heute nicht zu Ende. Verantwortlich ist vor allem die Zerstörung der Lebensräume... von Lars Fischer
spektrum.de 13.9.2022
Vor dreizehn Jahren umflatterten noch Scharen von Pfauenaugen, Admiralen und Distelfaltern das Fallobst im Garten. In diesem Jahr habe ich nur ein verfrühtes, zerschundenes Pfauenauge und einige mickrige Kohlweißlinge gesehen. Unsere einfältigste Grüne versprach noch vor fünf Jahren:
„Wir wollen, dass in den nächsten vier Jahren jede Biene und jeder Schmetterling und jeder Vogel in diesem Land weiß: Wir werden uns weiter für sie einsetzen!“
Katrin Göring-Eckardt
Jetzt sorgen die ehemals „Friedensbewegten“ für Waffen in Kriegsgebieten und ethnisch-explosive Vielfalt in Deutschland.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.09.2022 um 10.42

Vor zwölf Jahren wollte der inzwischen längst zu „Gott“ gegangene Kardinal Mixa die Ehelosigkeit der Priester als „Gottesbeweis“ verstanden wissen. 2005 versuchte der katholische Philosoph Robert Spaemann den grammatikalischen Gottesbeweis.

Beim Mathematiker Kurt Gödel ist noch nicht einmal sicher, ob er mit seinen posthum veröffentlichen Formeln wirklich die Existenz „Gottes“ beweisen wollte. Die Grundannahmen, die zuvor zu treffen sind, sind ein denkbar unsicheres Fundament. Das Weltall funktioniert auch ohne höheres Wesen – wenn man sich die Menschen der winzigen Erde wegdenkt.

Bei „ Spektrum“ ist Frau Bischoff nun Quotenfrau in der auch sonst stark verweiblichten Redaktion. Das macht sich vor allem bei den „Weichwissenschaften“ bemerkbar. Soviele menschelnde Themen anstelle exakter Wissenschaft hat es früher nie gegeben. Jetzt geistern überall nun partzipierte „Forschende“ herum, nachdem vor 20 Jahren der Kotau vor den reformistischen Wichtigtuern vollzogen wurde. Neben dem leidigen ss-Aufmarsch auch: Blaise Pascal „analysierte das Problem aus spieltheoretischer Sicht und entwickelte dabei die so_genannte pascalsche Wette“.

Wir sehen, im Keim war die Lückensprache der Genderist:innen schon im Spaltungsfuror der „Reformer“ vorgeformt. Ist das nun alles „gottgewollt“?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 06.08.2022 um 03.50

... im Durchschnitt. Das ist eine altbekannte Tatsache, die nicht wegzuleugnen ist. Ursache sind die instabilere genetische Ausstattung und stressigeren Lebensanforderungen an die Männer. Letztere wollen die Emanzen eifernd auf sich nehmen, haben das Mißverhältnis der Lebensdauer bisher jedoch nicht ändern können.

Bevor aber die Männer aufwachen und Schadenersatz für die entgangene Lebenszeit fordern, hat eine dänische Genderforschergruppe die Mathematik umfunktioniert, so daß die entsprechende Überschrift jetzt bei „Spektrum“ lautet:

40 Prozent aller Männer überleben Frauen

spektrum.de 3.8.2022
Den Männern geht es also immer noch zu gut. Der Verfasser des Berichts gibt sich im Bild mit schräger Kopfhaltung und modischem Dutt als handzahmer Softie zu erkennen. Und er bedient auch mit Eifer die pedantische Gender-Gebetsmühle der „Forscherinnen und Forscher“ (2x), der „Demographinnen und Demographen“ und der vernebelnden „Forschenden“, „Teams“ und „Forschungsgruppen“, um nichts verboten Männliches durchschimmern zu lassen. Hinzu kommt noch Spektrums hypertrophe Reformgroßschreibung des „ohne Weiteren“ u.ä., die dort mit Übereifer seit zwanzig Jahren „gepflegt“ wird. Ein völlig überflüssiger Artikel – zum Abgewöhnen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.06.2022 um 06.37

Die ersten Hühner, an die ich mich erinnere, waren die großen Welsumer in Schlesien. Nach der Flucht hatten wir ein einziges schwarzes Zwerghuhn, für das ich mit wissenschaftlichem Eifer eine Eierliste führte. Später wurden es mehr, und Sommer schlief ich sogar im Hühnerstall, weil mein Zimmer an Kurgäste vermietet werden mußte. Es war sehr nett und friedlich, mit leisem Hühnergekrakel einzuschlafen. Jetzt schreibt Lars Fischer bei „Spektrum“:

Das Huhn wurde viel später zum Nutztier als gedacht. Zu dieser Schlussfolgerung kommt ein Team um Joris Peters von der LMU München nach einer Analyse von mehr als 600 Hühnerknochen und weiteren Indizien. Wie die Arbeitsgruppe in »PNAS« berichtet, traten die ersten eindeutigen Haushühner erst vor rund 3650 bis 3250 Jahren an der Fundstelle Ban Non Wat in Zentralthailand auf...

Die wichtigsten anderen Nutztiere Eurasiens wie Rind, Schwein und Ziege tauchten vor 6000 bis 10 000 Jahren in domestizierten Formen auf, die Hunde leben sogar schon seit rund 15 000 Jahren mit Menschen zusammen. Dagegen deuten die Ergebnisse des Teams um Peters darauf hin, dass domestizierte Hühner auf ein spätes Zusammentreffen von Getreideanbau in Südostasien und dem anscheinend als Nutztier besonders geeigneten Bankivahuhn zurückgehen...

spektrum.de 9.6.2022
Bei uns war das Bedürfnis nach dem »poule au pot le dimanche« gering, aber Eier haben wir doch gerne gegessen. Erst eine Salmonelleninfektion in einem Restaurant hat mich davon abgebracht. Lars Fischer untermalt seinen Bericht mit dem grauenvollen Bild eines riesigen Hühner-KZs, eine Folge des entarteten Lebensstils der explodierenden Menschheit. Da wünschte man sich doch, daß Covid etwas erfolgreicher wäre.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 30.04.2022 um 08.53

Die zunehmend modisch menschelnde Zeitschrift glänzt wieder durch linientreue Urreform und Genderredundanz:

... Der aktuellen Studie zufolge zahlen in Deutschland mehr Männer für Sex als in anderen europäischen Ländern. Das könnte mit den hier zu Lande vergleichsweise liberalen Gesetzen und Normen zusammenhängen... Das Risiko der Freier, sich ohne Kondomgebrauch eine Geschlechtskrankheit einzufangen, gehe auf die Partnerinnen und Partner über, warnen die Forschenden.

spektrum.de 28.04.2022
• „Zur See“ gilt wohl auf den Fördedampfern das skandinavische Verbot gewerblichen Geschlechtsverkehrs.
• Die „Freierinnen“ oder „Freienden“ sind bewußt außer acht gelassen worden.
• Die „Partner“ werden vielfaltsgerecht genannt, aber für ihre „diversen“ Varianten gibt es noch keinen Sammelbegriff.
• Die genderkrampfigen „Forschenden“ erzwingen in der Einzahl den sofortigen Offenbarungseid: „der“ oder „die“ „Forschende“.

Ob sich die Anglophonen irgendwann zu „researcheresses and researchers“ oder gar „the researchings“ breitschlagen lassen?


eingetragen von Sigmar Salzburg am 13.04.2022 um 11.33

Hat die NASA Beweise gegen James Webb zurückgehalten?

Das größte Weltraumteleskop soll anders heißen, fordern manche. Der Vorwurf: James Webb war homophob. Nun öffentliche E-Mails zeigen, dass die NASA über seine damaligen Handlungen mehr weiß als behauptet.
von Adam Mann

spektrum.de 12.4.2022

1760 Wörter hält das bislang wissenschaftlich angesehene „Spektrum” für nötig, um die 1560 Wörter des Berichts des amerikanischen Autors Adam Mann über die Anstrengungen der dortigen Schwulenlobby dem deutschen Leser in Übersetzung nahezubringen, das berühmte James-Webb-Teleskop doch noch umzubenennen. Die unbestreitbaren Verdienste James Webbs sollen nicht seine zeitübliche Ablehnung des Schwulismus aufwiegen.

Die Beflissenheit der korrekten Wissenschaftler erinnert an die aktuelle Unterwürfigkeit deutscher Tierparkbetreiber, den Namen des „russischstämmigen“ Ebers „Putin“ durch einen anderen saumäßigeren zu ersetzen. Naturgemäß erfordert die Übersetzung auch einige Akrobatik, um die Präzision der deutschen Grammatik gendergerecht zu übertölpeln. Und schließlich muß den dummen Deutschen zusätzlich auch noch das Plus(s) am LGBTQ erklärt werden, hier in
[...] gesetzt:

Traurig, enttäuscht, frustriert, wütend. So lassen sich die Reaktionen von LGBTQ+-Astronomen auf die Entscheidung der NASA zusammenfassen, das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) nicht umzubenennen.

[LGBTQ+ steht für »lesbian«, »gay«, »bi«, »trans« und »queer«, auf Deutsch also lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer, und beschreibt verschiedene Formen für sexuelle Orientierungen und Identitätsformen. Das Plus bezieht dabei alle weiteren Richtungen und Identitäten mit ein, die nicht direkt aufgezählt werden.]

Viele LGBTQ+-Personen lehnen den Namen »James Webb« für das Teleskop ab, weil es Hinweise darauf gibt, dass der ehemalige NASA-Verwalter aus der Apollo-Ära in den 1950er und 1960er Jahren an der Verfolgung von schwulen und lesbischen Angestellten im Staatsdienst beteiligt war.
Die „LGBTQ+astronomers“ mit „LGBTQ+-Astronominnen und Astronomen“ zu übersetzen verbot sich, da dadurch das Plus(s) entkräftet worden wäre. Dafür wurden darauf folgend die „LGBTQ+astronomers“ noch einmal zu „LGBTQ+-Personen“ umbenannt – gleiche Endung wie „Astronomen“, aber Femininum, genial und (fast) gleichbedeutend!
Since early last year, four researchers have been leading the charge for NASA to alter the name of the $10-billion flagship mission, launched in December 2021, which will provide unparalleled views of the universe.
Die „Übersetzenden” lassen sich natürlich nicht die Gelegenheit entgehen, die „Forscher“ durch die alberne Gender-Partizipierung zu ersetzen:
Seit Anfang 2021 haben sich daher besonders vier Forschende dafür eingesetzt, dass die NASA den Namen der zehn Milliarden Dollar teuren Mission ändert....

»Wenn man sich manche E-Mails durchliest, bekommt man den Eindruck, dass wir LGBTQ+-Wissenschaftler und die von uns geäußerten Bedenken nicht von Belang sind«, sagt Yao-Yuan Mao von der US-amerikanischen Rutgers University, der die so_genannte »Astronomy and Astrophysics Outlist« pflegt, eine Liste mit Namen von LGBTQ+-Forschern auf dem Gebiet der Astronomie und Astrophysik, die sich auf diese Weise vernetzen und mehr Gehör verschaffen wollen.
... hieß ursprünglich:
“Reading through the exchanges, it seems that LGBTQ+ scientists and the concern we raised are not really what they care about,” says Yao-Yuan Mao of Rutgers University, who maintains the online Astronomy and Astrophysics Outlist of openly LGBTQ+ researchers.
Wie gehabt ließ sich der maskuline Plural wegen des Plus(s) nicht allgemeingültig gendern. Dafür wurde aber das gespaltene „sogenannt“ eingefügt, um staatsschreibliche Linientreue zu zeigen.
»Es hat den Anschein, dass die gesamte Forschungsarbeit von Anfang an durch die Tatsache beeinträchtigt wurde, dass das Ziel darin bestand, die aufkommende Kritik abzutun«, sagt Lucianne Walkowicz, eine Astronomin am Adler Planetarium in Chicago und eine der Wissenschaftlerinnen, die den Vorstoß zur Änderung des JWST-Namens anführten.
Im Original lautet der Text:
“It seems like, from the very beginning, the entire research effort was compromised by the fact that the goal was to dismiss the criticism they received,” says Lucianne Walkowicz, an astronomer at the Adler Planetarium in Chicago and one of the scientists leading the push to change JWST’s name.
Hier hätte es genderumständlich heißen müssen „eine der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, und doch immer noch nicht umfassend genug, weil die Plus(s)-Menschen fehlen. So gibt es im Artikel noch zahllose Aussagen, die gegendert noch zerstörerischer im Deutschen als im Englischen wirken.

Man mag dem Unfug nicht weiter nachgehen. Was wird, wenn die Correctness auch andere verdiente Wissenschaftler erfaßt? Soll die berühmte Schrödinger-Gleichung umbenannt werden, weil ihr Entdecker hebe- bis pädophil war und junge Mädchen ins Unglück gestürzt hat? Bis vor kurzem galt das ja, vor allem bei den Grünen, als gesetzlich schützenswert. Aber wie schnell kann sich das ändern!


eingetragen von Sigmar Salzburg am 24.03.2022 um 08.08

Wieder drängt mir mein „Brauser“, neben der Werbung für die linken „taz“ und „zeit.de“, ein Video „nach meinen Interessen“ auf: „Gibt es eine universelle Sprache?“ Ein wichtigschwätzender Jüngling ist damit in den „Spektrum“-Auftritt gelangt, daß er ein etwas abseitiges Thema reißerisch zur Selbstdarstellung aufbereitet. Die Frage, wer er denn sei, wird auch schon im Internet beantwortet:

Doktor Whatson (bürgerlich Cedric Engels) ist ein deutscher YouTuber und Filmstudent, welcher Videos in den Bereichen Wissenschaft, Physik, Philosophie, Technik und Zukunft veröffentlicht... (* 23. Juli 1998; bürgerlich Cedric, kurz Ceddo) ist ein deutscher Makro- und Key-Influencer und Webvideoproduzent.
Auch eine minderjährige Freundin o.ä. in modisch zerlumpten Jeans wird gezeigt. „Dr. Whatson“ persifliert hier (wie ähnlich benamste Foren) Sherlock Holmes‘ Partner Dr. Watson als „What’s on“ („was geht ab?“) und demonstriert seine politische Korrektheit, indem er gegen Schluß mehrmals von den „Forschenden“ spricht:
Doktor Whatson: Gibt es eine universelle Sprache?
Gibt es eine Sprache, in der wir mit jedem intelligenten Lebewesen im Universum kommunizieren könnten? Ein Video.
spektrum.de 18.3.2022
Unabhängig davon einige Gedankensplitter dazu:

Das biologische Leben selbst ist Kommunikation und Information, beruhend auf der Kohlenstoffchemie mit ihrer unvergleichlichen Fähigkeit zur Kettenbildung. Chemie ist daher die ursprünglichste Form der Kommunikation, innerhalb von Wesen und zwischen Individuen, wie staatenbildende Insekten bis zu hundeartigen Riechgenies zeigen.

In den Urmeeren bildeten sich dann die taktilen und optischen Empfindlichkeiten heraus, die schließlich evolutionär Hörsinn und Augen schufen. Der Hörsinn ermöglicht nur eindimensionale Signale (aber dreidimensionale Ortung), der Sehsinn könnte auch zweidimensional angesprochen werden. Tintenfische u.a. können flächige Farbsignale mit ihrer Haut aussenden, die noch nicht verstanden sind.

Die Weiten des Alls können nur getaktete elektromagnetische Signale überbrücken (kaum greifbare Neutrinos und Schwerewellen ausgenommen). Am einfachsten wäre es, wenn unsere „Hacker“ die Signale der außerirdischen Fernsehsender entschlüsseln könnten, die es dann ja in den fernen technischen Hochzivilisationen geben müßte – wenn man sehschwachen Fledermauskulturen derartiges nicht zutraut.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.03.2022 um 13.40

Trainierte Fadenwürmer erkennen Krebszellen

Wenn Fadenwürmer die Wahl haben, dann kriechen sie in Richtung von Lungenkrebszellen: Sie erkennen Tumoren am Geruch...

Seit Langem wissen Mediziner, dass eine Krebserkrankung sich auch durch Duftstoffe verrät: Mit ihrer feinen Nase können etwa Hunde oder Mäuse am Körpergeruch oder an Urinproben von Patienten erkennen, ob Tumoren im Körper heranwachsen. Für eine sichere Diagnose ... taugt dies allerdings nicht – schon allein deshalb, weil Hunde ... sich in der Praxis ... daran gewöhnen und oft ablenken lassen.

Bereits seit einigen Jahren arbeitet eine japanische Arbeitsgruppe daher an einer möglichst im Medizinbetrieb alltagstauglichen Alternative: der Krebsdiagnose mit auf Tumorduft abgerichteten Würmern...

Auch das Team aus Südkorea setzt dabei auf den in vielen biologischen Laboren gern gehaltenen Fadenwurm Caenorhabditis elegans. C. elegans erspürt mit einer Vielzahl von olfaktorischen Rezeptoren Duftstoffe und schlängelt sich dann in die Richtung höher konzentrierter Komponenten.

Die Erkennungsrate ließe sich aber leicht steigern, sagen die Autoren, indem sie Fadenwürmer auf die attraktive Duftkomponente trainieren. Dies ist bei C. elegans gut möglich, wie Forschende seit Langem wissen. Der Fadenwurm lernt zum Beispiel recht schnell, für ihn schädliche Bakterienkolonien am Geruch zu erkennen und zu meiden.

spektrum.de 21.3.2022

C. elegans mit seinen 302 Neuronen läßt sich also nicht erst „seit Gestern“ leichter auf nützliches Erkennen trainieren als die Schreibreform- und Genderpolitiker*innen mit ihren jeweils 86 Milliarden Neuronen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.02.2022 um 09.53

Wer Fleisch fressende Löwen bei ihrer Mahlzeit überrascht, kann sie mit einem Narkosegewehr betäuben, um nicht selbst in Gefahr zu geraten.

Auf gleiche Weise kann sich auch schützen, wer gefährlichen fleischfressenden Pflanzen begegnet, wie „Spektrum“ jetzt mitteilt:

Man kann Fleisch fressende Pflanzen betäuben

Eine Narkose mit Ether wirkt bei der Venusfliegenfalle ähnlich wie bei Menschen. Hintergrund ist ein Rezeptor, der für die Weiterleitung von Sinnesreizen entscheidend ist...

Wie ein Team um Sönke Scherzer von der Universität Würzburg in »Scientific Reports« berichtet, reagieren die Fangblätter der Fleisch fressenden Pflanze nicht mehr auf Berührungen, wenn man sie mit dem Narkosegas behandelt...

spektrum.de 22.2.2022
Nun können sich auch Forscher*innen vor den Fangblättern schützen, falls die Pflanze sie mit anderen insektenhaften oder „etherischen“ Wesen verwechselt.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.02.2022 um 05.43

Seitdem man weiß, dass das Neutrino nicht nichts wiegt, suchen Fachleute nach seiner exakten Masse. Mit einem Wert von 0,8 Elektronvolt kommen sie ihr nun so nah wie nie zuvor... von Jan Dönges ...

Zeitweise hatten Fachleute sogar angenommen, dass Neutrinos gar keine Masse haben. Nobelpreisgekrönte Untersuchungen zur so genannte[n] Neutrino-Oszillation haben aber zweifelsfrei belegt, dass dem nicht so ist. Bei der Neutrino-Oszillation wandeln sich die drei Arten von Neutrinos, genannt »Geschmacksrichtungen« (englisch: flavour) ineinander um. Neben den Elektron-Neutrinos gibt es auch Tau- und Myon-Neutrinos. Das funktioniert nur, wenn die Neutrinomasse mindestens 0,01 eV beträgt.

spektrum.de 14.2.2022

Nobelpreisverdächtig ist auch die Entdeckung der Schreib„reformer“, daß man behende „behände“ und „sogenannt“ getrennt schreiben sollte – ebenfalls in Karlsruhe schon am 14.7.1998 bestätigt.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.01.2022 um 19.09

Sonnenstrom von der Raumstation

1948 las ich in der damaligen Zeitschrift „Jugend“ über Raumflug und die Möglichkeit, Sonnenenergie im All einzufangen und zur Erde umzulenken. Die Raumfahrer aber könnten dann auch Götter spielen.– Obwohl die Sonne für Milliarden Jahre unerschöpflich Energie abstrahlen wird und die Atomenergie ersichtlich eine Sackgasse ist, tritt man erst jetzt der Sache näher. In „Spektrum“ schreibt Karl Urban:

In der Kurzgeschichte »Vernunft« des Autors Isaac Asimov von 1941 wird auf einer Raumstation fernab der Erde die Energie der Sonne aufgefangen und dann als konzentrierter Strahl zur Erde geschickt. Das Konzept klingt noch immer nach Sciencefiction, aber im Dezember 2021 brachte die Europäische Raumfahrtagentur Visionäre und Experten auf dem Feld der Solarkraftwerke im All zusammen ...

Warum orbitale Solarkraftwerke bis heute kaum in Erwägung gezogen wurden, hängt mit ihren Dimensionen zusammen. »Man kann sie nicht klein bauen«, sagt Leopold Summerer, »weil die Antennen im All eine gewisse Größe brauchen, um die Energie zu übertragen. Das ist einfach Physik.« ...

Die wohl größten Fragen wirft derzeit noch die Übertragung mittels Mikrowellen zum Boden auf. Nach Jahrzehnten der Laborversuche gelang es zwar 2008 einem Team von japanischen und US-amerikanischen Forschern, kleinere Energiemengen zwischen zwei Vulkanbergen von Hawaii über 148 Kilometer zu übertragen...

Dennoch plant Chinas Regierung, schon bis 2030 ein erstes Versuchskraftwerk im All zu errichten. Auch in den USA, Japan, Australien und Südkorea arbeiten Gruppen an einzelnen Komponenten der Solarkraftwerke. So weit ist Europa noch nicht...

spektrum.de 9.1.2022
951 Wörter: 1 dass, 6 müsste(n)
Und Deutschland muß erst noch die von Seenot-Rackete & NGOs „geretteten“ afrikanischen Raketenfachkräfte aus- und weiterbilden und das wird dauern.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.01.2022 um 15.56

Die Mathematik ist eine menschliche Schöpfung, um die Welt besser zu verstehen. Dem Weltall ist es wohl ziemlich egal, ob die Zahl seiner möglichen Elemente gerade, ungerade oder prim ist. Rätselhaft erscheinen den bürgerlichen Realisten die imaginären und komplexen Zahlen. Nun sollen sie wirklich unentbehrlich sein:

Reelle Zahlen sind nicht genug
Schon der Name lässt erkennen, was der französische Gelehrte René Descartes von den Wurzeln aus negativen Zahlen hielt: »Imaginäre Zahlen« seien ebenso raffiniert wie nutzlos, äußerte sein Kollege Girolamo Cardano zuvor im 16. Jahrhundert, denn niemand konnte sich damals etwas darunter vorstellen. Inzwischen sind sie fest in die Mathematik und den Naturwissenschaften verankert, manche lernen sie sogar in der Schule kennen.
Unser Mathelehrer Herr Heyden belehrte uns Tertianer in den 50ern, daß das Zahlensystem dadurch eine gewisse Vollständigkeit erhalte. Ich meine, reelle und komplexe Zahlen sind je nach Perspektive austauschbar. Sie ermöglichen es z.B., jedem Punkt im Raum stufenlos wechselnd zwei gegensätzliche, sich quadratisch ergänzende Zustände zuzuschreiben, wie es in der Quantenphysik unerläßlich ist. Gleichwertig, aber komplizierter sind zweidimensionale Matrizen.
[Lange] schien es, als seien komplexe Zahlen auch in der Quantenmechanik nur ein erfolgreiches Hilfsmittel, das lange Berechnungen vereinfacht – auf das man aber notfalls verzichten könnte. Doch im Januar 2021 haben Physikerinnen und Physiker um Marc-Olivier Renou vom Institut für Photonenwissenschaften (ICFO) in Barcelona ein Experiment mit mehreren Teilchenquellen und Beobachtern vorgeschlagen, das ein für alle Mal den Zahlenraum der Quantenmechanik festlegen sollte. Wie sie herausfanden, unterscheiden sich in diesem Fall die Vorhersagen der reellen und der komplexen Formulierungen.
spektrum.de 28.12.2021
Die Arbeit zeichneten:
Marc-Olivier Renou , David Trillo , Mirjam Weilenmann , Thinh P. Le , Armin Tavakoli, Nicolas Gisin, Antonio Acín & Miguel Navascués.
Offensichtlich sind auch in der „Gendertheorie“ imaginäre Zahlen unentbehrlich, denn die „Physikerinnen“ bestehen hier nur aus Frau Weilenmann. Da sich Herr Thinh schon durch das h am Ende als maskulin zu erkennen gegeben hat, muß sich mindestens eine weitere Frau imaginär in einer der vielen Welten Hugh Everetts verbergen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.12.2021 um 13.04

„Spektrum der Wissenschaft“ begann als deutsche Ausgabe von „Scientific American“ – mit häufigen Beiträgen von Nobelpreisträgern über Elementarteilchen bis zum Urknall. Dann folgte die Redaktion dem Urknall der Schreibreformer und hält an dessen Urform bis heute fest, kenntlich am willkürlich getrennten „so_genannt“. Das Niveau sackte im übrigen auf trivial-menschelnde Themen der Weichwissenschaften ab wie Psychologie und Gruppendynamik, zuletzt „Deserteure der Wehrmacht“ unter den Nazis.

Da hatte man/frau wohl das Bedürfnis, diesem Eindruck eines Niedergangs mit einem umfangreichen Artikel über „Quantenfeldtheorien“ (14.12.21) entgegenzutreten. Der folgt nun aber, wie schon andere, der neuesten „Reform“ der feministischen Deutschverstümmler (und „-innen“), nach der in Kollektiven eine Doppelnennung Pflicht ist, wenn eine Frau beteiligt sein könnte. Die Durchsicht ergibt folgende Lage:


4196 Wörter:
Reform“: 22 dass, 31 sonst. Reform-ss; 9 so genannte, heisenbergsche, nähert man Ersteren, außer Acht, viel_versprechend, zu Grunde, aufwändig

Gender: 2 „Forscherinnen und Forscher“, 5 „Physikerinnen und Physiker“
(126 Anschläge mehr)

Selbst so selbstverständliche Bemerkungen wie „die meisten Physiker zeigten sich begeistert“ oder „um solche Systeme zu untersuchen, müssen Physiker auf leistungsfähige Rechner zurückgreifen“ werden nun verdoppelt – es könnte ja sein, daß einfältige Leser glauben, nur Männer würden die naheliegenden Reaktionen zeigen. Die weitergehende alberne Sternchen- oder Pünktchen-Schreibweise hat man noch nicht übernommen. Die ist aber, wie der in dieser Weise „vorbildliche“ Vertrag der neuen grün-bunten Koalition zeigt, die neue Zielvorstellung der „fortschrittlichen“ Kreise, der sich die Spektrum-Redaktion nach aller Erfahrung bei passender Gelegenheit anpaßt.

Die Gender-Irr*innen sind auf dem Marsch durch die Institutionen, um aus dem einstigen Deutsch eine bleischwere Sprachstörung zu machen, die zu Recht irgendwann aussterben wird.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.10.2021 um 04.41

Bei „Spektrum“, einst Ableger des berühmten „Scientific American“, häufen sich die Veröffentlichungen aus den nebulösen Weich- und Genderwissenschaften. Das ist offensichtlich der Leitung geschuldet. Jetzt darf ein Anton Benz, der tiefstapelnd als „Praktikant bei »Gehirn&Geist«“ vorgestellt wird, auf der Spektrum-Seite einen 2400 Wörter langen Text veröffentlichen mit dem Titel:

„Männlichkeit im Wandel
Viele Männer leiden unter einem traditionellen Rollenbild.
Um das zu ändern, sollten sie sich mit ihrer Identität auseinandersetzen.
spektrum.de 18.10.2021

Zusammengefaßt wird nahegelegt:
Deshalb empfehlen Sozialforscher und Psychologen, Männlichkeitsnormen zu hinterfragen – zum Beispiel im Rahmen von so_genannten »gender-transformativen Programmen«.
Sucht man nach einer Erläuterung dieser Programme, so findet man zum Stichwort jede Mange amerikanische Literatur, im Singular aber nur in einen einzigen Text auf deutsch – bei der Goethe-Gesellschaft in Indien. Für was alles doch der alte Goethe eingespannt werden darf! Nicht nur für das Bekanntmachen mit der deutschen Sprache und Kultur, sondern auch für die Gender-Mission.

In Indien ist religiöse Missionierung verboten. Daher verlegen die Religionen ihre Mission in scheinbar uneigennützige menschenfreundliche Hilfstätigkeiten, wie einst beispielhaft die nobelbepriesene Mutter Teresa. Ähnlich soll wohl die von der Bundesregierung unterstützte „Goethe-Gesellschaft“ wirken – nach deren Text „Gleichstellung“ bewirken:
Geschlechterungleichheit entstammt dem Patriarchat, das in fast jedes Gesellschaftssystem eingedrungen ist, sei es Religion, Nationalität, Ethnizität, Kaste, Schicht, o. Ä.
Das ist natürlich Unsinn. Das Patriarchat ist nicht „eingedrungen“, sondern hat sich aus den unterschiedlichen Aufgabenbereichen der Geschlechter schon bei unseren verwandten Primaten entwickelt. Indien sollte seine weitere zivilisatorischen Entwicklung eigenständig selber bestimmen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 15.08.2021 um 14.52

Das ist doch absurd!

Albert Camus zufolge kann das Absurde an jeder Straßenbiegung lauern. Historisch gesehen hat der Begriff aber vor allem mit Religion zu tun, erklärt unser Kolumnist Matthias Warkus...

Die Verehrung, die heutzutage viele Philosophinnen und Philosophen zum Beispiel dem Humor von Monty Python entgegenbringen, ist daher kein Zufall.

spektrum.de 14.8.2021

Wie schwere Eisenkugeln schleppt die deutsche Sprache seit Beginn der Gendersklaverei die obrigkeitlich und feministisch erwünschten Doppelnennungen in ihren Texten mit sich herum.

Die Leichtfüßigkeit ist hin, und allenfalls wird angeboten, die Wörter weiter verstümmeln und noch absurder zusammenketten zu dürfen. Sonst wittert der Wahn der Weiber überall Penisträger.

Auch die Engländer haben seit 1066 die Möglichkeit, bei Wörtern auf -er oder -or die Frauen durch -ess zu bezeichnen. Sie machen aber kaum Gebrauch davon:


1. "philosophers"
Ungefähr 30.500.000 Ergebnisse (Google)

2. "male and female philosophers"
Ungefähr 10.800 Ergebnisse (= 0.035 % v. 1.)

3. "philosopheresses"
Ungefähr 905 Ergebnisse (= 0.003 % v. 1.)

4. Keine Ergebnisse für "philosopheresses and philosophers" gefunden

5. "women and men philosophers"
Ungefähr 1.450 Ergebnisse

Dies meint wohl eine ganz andere Gruppe:

6. "women philosophers and philosophers of color"
Ungefähr 3.740 Ergebnisse


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.07.2021 um 06.58

Anfang Juli berichtete Spektrum.de vom dänisch-norwegischen Pfarrer Hans Egede, der um 1721 die seit Erik dem Roten auf Grönland lebenden Wikinger aufsuchen wollte – die aber schon vor über 200 Jahren unbemerkt ausgestorben waren. Statt dessen weckten die Eskimos, die diese Insel gleichzeitig von Amerika her entdeckt hatten, seinen Bekehrungseifer. Er soll dazu die Evangelien an die Begriffswelt der Eskimos angepaßt haben:

Wie etwa übersetzt man das Vaterunser für Menschen, die kein Getreide, mithin auch kein Brot kennen? Egede entschied sich für die Formulierung: »Unseren täglichen Seehund gib uns heute.« Sein 1741 erschienener grönländischer Katechismus stand am Anfang der Tradition einer Schrift- und Bildungskultur in der Inuit-Sprache.
Bedeutender aber wurde sein Sohn Paul. – Einblick in die noch recht ursprüngliche Welt erhielt ich als kleiner Junge durch das Buch „Mit Lisbeth nach Thule. Eine Hochzeitsreise zu den ganz guten Menschen“ (1941) des dänischen Arztes Aage Gilberg, das meine Mutter neben anderen aus der 1945 aussortierten „Naziliteratur“ der kleinen Wehrmachtsbücherstube auf Fehmarn gerettet hatte. In den 50ern las ich dann noch einen Roman, in dem auch die seltsame Sitte des Frauenverleihs vorkam, die ich aber nicht so recht verstand. Heute sind die Eskimos in Inuit umbenannt, und in ihrem Vaterunser müßte es nun wohl heißen; „Unsere tägliche Konservendose gib uns heute!“


eingetragen von Sigmar Salzburg am 20.05.2021 um 15.11

... penetrant für das Gegender (Wiki: etwa „Vergeschlechtlichung“):

... Auf ihrem Weg ohne Endziel horcht die Sonde [Voyager 1 1977] ins All hinein, dort wo von unserer Sonne ausgesandte Materie auf galaktische Teilchen und Felder trifft... Die Gruppe um Studienautorin Stella Ocker von der Cornell University in Ithaca, New York, entdeckte die Wellen des interstellaren Plasmas,...

In der Vergangenheit hatten Astrophysikerinnen und Astrophysiker ähnliche Messungen von interstellaren Plasmawellen durchgeführt, die von Sonnenereignissen ausgelöst worden waren.
Den Deutschen wird zum Fluch, daß ihre Sprache präziser ist als das Englische, weil sie durch Anhängen einer Silbe das biologische Geschlecht andeuten kann. Die genannte Bachelorette (seit 2018) braucht für sich nur einmal auf ihrer Webseite anzugeben ...
Stella Koch Ocker
astrophysicist (she/her/hers)
... und darf nun, einzige Frau ihres Teams, fröhlich über alle „astrophysicists“ der Welt schreiben, ohne jedesmal, wie im Gender-Deutsch, 23 Anschläge hinzuzufügen zu müssen – nutzlos wie das fünfte Rad am Wagen, jeder natürlichen Sprachökonomie widersprechend.

Nebenbei: Während des 44jährigen Voyager-Flugs hat sich die Menschheit von 4,2 auf 7,8 Milliarden vermehrt. Nach acht Jahren Baerbock und Grünem Programm kann die Verdoppelung erreicht sein. Das ist die eigentliche, aus „Correctness“ unterschlagene Ursache des Klima„wandels“. Dann wird es hier noch enger und befremdender.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.05.2021 um 04.23

NADJA PODBREGAR
Online-Redakteurin

Nadja Podbregar (*1968) wollte eigentlich Molekularbiologin werden, merkte aber schnell, dass es viel spannender ist, auch mal über den Tellerrand einer Fachdisziplin zu schauen. Nach dem Biologie-Diplom und einer Ausbildung zur Fachzeitschriftenredakteurin kam ihr das Schicksal zu Hilfe: Ein Praktikum lockte sie aus Berlin nach Düsseldorf zur Multimedia-Agentur MMCD und bescherte ihr ihren Traumberuf: Wissen vermitteln auf allen Kanälen – vom Filmdrehbuch über Interaktionen für Schule und Museum bis hin zu Büchern und Texten. Seit mehr als 15 Jahren [seit 1998 lt. Wiki] betreut sie zudem das Online-Magazin scinexx, seit 2012 als Chefredakteurin. Seit Januar 2013 gehört sie auch zum Team von wissenschaft.de, natur.de und DAMALS.de.
wissenschaft.de/redaktion

Kürzlich las ich von der verdienten Wissenschaftsredakteurin im selben Text neben „die Forscher“ gleich dreimal hintereinander „die Forschenden“. Es scheint auch anderswo Beschlüsse zur Anwendung des genderischen Falschdeutschs zu geben. Ob das auch ihrer eigenen Auffassung entspricht, war bisher nicht auszumachen.

„Spektrum“ hat außerdem nie aufgehört, sklavisch die Albernheiten der Ur-Reform von 1996 zu befolgen.


https://youtu.be/eCLp7zodUiI »Ministry of Silly Walks«,
(Bildqualität leider nur noch geringwertig zugelassen)

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Sigmar Salzburg


eingetragen von Sigmar Salzburg am 16.05.2021 um 17.33

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.05.2021 um 12.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1040#45956

Die Gesellschaft und die Sprache entwickeln sich weiter. Bislang hatten wir in unseren Texten ausschließlich das generische Maskulinum verwendet. Im Spektrum Verlag haben wir beschlossen, von nun an auch eine geschlechtsneutrale und inklusivere Sprache umzusetzen. Das ist kein politisches Statement, sondern ein Tribut an die Fairness und Weltoffenheit. Wir reihen uns mit diesen Anpassungen in die Gepflogenheiten anderer Medien und Wissenschaftsorganisationen ein. (Sterne und Weltraum 6/2021)

Es klappt zwar nicht so richtig, aber mit den „Beobachtenden“ von Sternen möchte ich nichts zu tun haben. Ich habe mein Abo natürlich sofort gekündigt.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.02.2021 um 04.16

Astronomen haben am Südpol ein Neutrino nachgewiesen, das ein supermassereiches Loch im Herzen einer Nachbargalaxie vor 700 Millionen Jahre in unsere Richtung katapultiert hat. Zwar ist es seit Längerem [aber: seit vorgestern] nichts Außergewöhnliches mehr... In diesem Fall zeigte die Spur in Richtung des Sternbilds Delfin:... Die Galaxie hatte Astronomen schon im April 2019, ein halbes Jahr vor dem Neutrinotreffer am Südpol, auf sich aufmerksam gemacht [durch eine] eine ungewöhnliche Helligkeitsveränderung, die schließlich auf ein so_ genanntes »tidal disruption event« (TDE) zurückgeführt werden konnte.
spektrum.de 2.2.2021

„Delphin“, eben spießig zu „Delfin“ reformiert, muß jetzt für die englische Veröffentlichung rückreformiert werden:

They found it likely came from the galaxy designated "2MASX J20570298+1412165" in the constellation Delphinus, the dolphin, and is located about 750 million light-years from Earth.
space.com 23.2.2021

PS: Das Neutrino verspätete sich um ein halbes Jahr. Daraus folgt eine Geschwindigkeit von 714 Millionstel Prozent unterhalb der des Lichts. Ein Rückschluß von der gemessenen Energie von 200 TeV auf seine ursprüngliche „Ruhemasse“ scheint nicht zu funktionieren.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.02.2021 um 07.32

Informatik
Zehn Algorithmen, die die Wissenschaft revolutioniert haben


Die so genannte schnelle Fourier-Transformation (englisch: Fast Fourier Transform, kurz: FFT) braucht nur noch Nlog2(N) Schritte für N Daten. Damit verbessert sich die Geschwindigkeit enorm: Für 1000 Punkte beträgt der Zuwachs etwa das 100-Fache, für eine Million das 50 000-Fache.

spektrum.de 22.2.2021 (Übersetzung des „Nature“-Textes aus der unreformierbaren, 20fach schwierigeren englischen Orthographie.)

„Reform“ – ca. 3300 Wörter: 9 dass; 14 sonst Reform-ss; 2 so_genannt, 2 aufwändig, zu_Grunde, das 100-Fache

Kosten der Gesamt-„Reform“ umgerechnet geschätzt 25 Mrd. Euro, dazu Milliarden wertlos gewordene Deutsch-Lehrbücher und Lexika im Ausland.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 29.07.2020 um 12.40

Die populärwissenschaftliche Zeitschrift „Spektrum der Wissenschaft“ war ursprünglich eine Übersetzung der amerikanischen „Scientific American“, in der Wissenschaftler, oft Nobelpreisträger, allgemeinverständlich über ihre Arbeit berichteten. Seit der etwas verspäteten Übernahme der Rechtschreib„reform“ wurde das Niveau kontinuierlich gesenkt und schließt jetzt auch Trivialwissenschaft und „Gott“ nicht mehr aus. Die unsinnige Trennscheibe der „Reform“ von 1996 wurde sturheil beibehalten:

Umstrittene Wiesenbewohner: ... Kanadagans
Mensch und Gans verbindet die Liebe zu grasumsäumten Wasserflächen. Für viele sind sie darum eine nervige Plage. Was kann man tun? Und was sollte man?
von Thomas Krumenacker

... Deutschland, die Niederlande und Belgien – ihre neuen Hochburgen auf dem europäischen Kontinent – hat Branta canadensis nicht auf eigenen Schwingen erreicht. Vielmehr wurde sie ursprünglich als Ziervogel eingeführt. Die Freilassung einiger Vögel in München im Jahr 1826 gilt als der Startschuss für die Einführung der Art in Deutschland...

Vor allem gut_betuchte Adelige und Großindustrielle begannen in den 1950er Jahren und verstärkt in den Folgejahrzehnten damit, die stolzen Gänse als Zierde in ihren Schlossanlagen und Parks auszusetzen, berichtet Susanne Homma. Die Biologin erforscht seit mehr als 20 Jahren Kanadagänse und andere eingebürgerte Arten, so_genannte Neozoen, die ursprünglich in anderen Weltregionen heimisch waren...

Weil im selbst_ernannten Arbeiter- und Bauernstaat DDR adelige oder wohlhabende Liebhaber exotisch anmutender Gänse fehlten und dort generell kaum Gänse ausgesetzt wurden, ist die Kanadagans hier_zu_Lande bis heute ein Wessi: Von Berlin abgesehen kommt die Gans fast ausschließlich in Westdeutschland vor...

Neozoen schlägt allerdings generell viel Skepsis entgegen. Manche Forscher sprechen sogar von Rassismus. Häufig wird kein Unterschied zwischen Neubürgern gemacht, die für die einheimischen Ökosystemen unbedenklich sind, und so_genannten invasiven Arten. Als invasiv – und damit auch gesetzlich zu bekämpfen – gelten allein jene gebietsfremden Arten, die sich negativ auf angestammte Spezies oder das Ökosystem auswirken, beispielsweise weil sie einheimische Arten verdrängen. [ Der Tierschutz ist da eben weiter.]

spektrum.de 28.7.2020

1791 Wörter: 14 nichtsnutzige „dass“ statt „daß“; 7 Reform -ss statt ß; Reformtrennscheibe: groß gewachsen, weit verbreitet, gut betucht, 2 so genannte, selbst ernannt, hier zu Lande, sonstige „Erleichterungen“ potenziell
Am 1.5.2002 hatte ich mit meinen Kindern in 54°25‘27,0“/10°08‘00,0“ an einem Kanada-Gänserich die Ringnummer Helgoland 265336 abgelesen. Er war ein Jahr zuvor in Kiel beringt worden. In diesem Frühjahr stand ein Gänserich (ein anderer?) auf der Wiese vor dem Wohnzimmerfenster in Altenholz und wartete auf seinen Nachwuchs, der von seiner Frau am Ufer des Dorfteiches noch erbrütet wurde. Dann führte er seine fünf Jungen stolz vor und verteidigte sie gegen die anderen Gänse, Enten, Krähen, Möwen und Teichhühner – eine gut integrierte Familie. – P.S. Eben höre ich, daß sie mit unbekanntem Ziel verzogen ist.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.04.2020 um 09.13

Das Wort „Triage“ ist mir in diesem Zusammenhang bisher noch nicht begegnet. In „Spektrum der Wissenschaft“ (in Urreformschreibung) wird es ausführlich erläutert und sein ethischer Inhalt diskutiert:

Für den Fall der Fälle haben medizinische Fachgesellschaften sowie der Deutsche Ethikrat jüngst Empfehlungen für Deutschlands Ärzte veröffentlicht . Was davon zu halten ist, wie das System namens Triage funktioniert und warum kein neues Gesetz die Entscheidung über Leben und Tod regeln sollte, erklärt der Notfall- und Intensivmediziner Leo Latasch im Interview.

»Spektrum.de«: Triage bedeutet, dass begrenzte medizinische Ressourcen zuerst denen zur Verfügung gestellt werden, die sie am dringendsten brauchen. Wie darf ich mir das genau vorstellen?

Leo Latasch: Verletzte bei einem Großschadensereignis werden zum Beispiel in drei Kategorien eingeteilt. In der Kategorie Rot landen Patienten, die eines sofortigen Transports und in der Klinik einer sofortigen Versorgung bedürfen. In der gelben Kategorie sind auch Schwerverletzte, deren Versorgung aber mehrere Stunden warten kann. Und in der grünen Kategorie sind jene, die sich zum Beispiel einen Arm gebrochen haben und damit ein paar Tage rumlaufen können, ohne dass sie akut gefährdet wären. Nach diesem System wurde zum Beispiel beim ICE-Unglück von Eschede gearbeitet.

Wie steht es hier zu Lande um die medizinischen Ressourcen?

Zum jetzigen Zeitpunkt ist Deutschland in Europa wohl am besten aufgestellt. Wir hatten zu Beginn der Krise 28 000 Intensivbetten, zirka 24 000 mit Beatmungsmöglichkeit. Davon waren etwa 70 bis 75 Prozent belegt, zum Beispiel mit Patienten nach großen Operationen oder mit Menschen, die schwer an der saisonalen Grippe erkrankt sind. Seit gut zehn Tagen haben die deutschen Kliniken alle nicht lebensnotwendigen Operationen ausgesetzt. Dadurch haben wir mindestens 5000 zusätzliche Beatmungsplätze geschaffen, 2000 bis 3000 weitere sollten wir in Reserve haben. Außerdem hat die Bundesregierung 10 000 Beatmungsgeräte bei einem deutschen Hersteller bestellt, die aber nicht sofort geliefert werden können. Vor diesem Hintergrund betrübt es mich, dass manche Menschen, auch Politiker, von einem Krieg sprechen...
Zu Wasser herrscht aber teilweise tatsächlich Krieg – wie auf dem Flugzeugträger „Theodore Roosevelt“ der US-Kriegsmarine, dessen Kapitän amtsenthoben wurde, weil er unverhohlene Kritik am weiteren Einsatz geübt hatte.
Wenn ein Patient aber erst mal an einem Beatmungsgerät hängt, ist es juristisch verboten, es wieder abzunehmen, auch wenn ein anderer damit primär eine größere Überlebenschance hätte. Das wäre zumindest Totschlag und ist nicht durch ärztliche Ethik oder durch Verordnungen vertretbar. Ganz einfach, weil niemand anordnen kann, wer das Recht auf Leben hat und wer nicht. Das ist auch die Position des Ethikrats.

spektrum.de 28.3.2020
Auch der Philosoph Matthias Warkus, der schon einmal „hier zu Lande“ zu Wort kam, äußerte sich zu den ethischen Problemen, wobei er selbstlos, anders als mein Hausarzt, auf seinen erweiterten Osterurlaub verzichtete und eine kleinschreibend gendernde Spiegel-Schwätzerin angriff:
Der Anlass dafür ist eine Äußerung der Schriftstellerin und »Spiegel«-Kolumnistin Sibylle Berg, die am 27. März twitterte:
hat eigentlich eines von euch schon mal daran gedacht wie es ist wenn man als ü 80jähriger mensch hört, dass man sterben soll damit irgend wer anderes überlebt. man nennt das selektion. gabs auch schon
— sibylle berg (@SibylleBerg) March 27, 2020
In dem mehr als 500-mal geteilten und rund 5000-mal mit »Gefällt mir« markierten Tweet stecken zwei Aussagen. Erstens: »Es gibt (in der aktuellen Pandemie) Überlegungen, dass über 80-Jährige sterben sollen, damit jüngere Menschen überleben.« Und zweitens: »Dies ist vergleichbar mit den Selektionen in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern.«
... Wenn Sibylle Berg hier eine Analogie zu jedweder Art von Ressourcenabwägung in unserer gegenwärtigen Gesellschaft zieht, behauptet sie letztlich, Deutschland sei zur Gänze ein Konzentrationslager und alle hier Lebenden so etwas Ähnliches wie Lagerinsassen. Das ist eine Verunglimpfung der tatsächlichen Opfer und eine Beleidigung der Vernunft. Die Analogie macht auch, ernst genommen, jede Diskussion darüber, was ethisch aktuell tatsächlich geboten ist, unmöglich. Denn wenn die Hölle der industriellen Massenvernichtung und das, was heute ist, dasselbe sind, dann haben Abwägungen und Maßstäbe keine Bedeutung mehr.

spektrum.de 11.4.2020
Nun, wie es hierzulande, in Deutschland, tatsächlich aussieht, werde ich ja vielleicht demnächst erfahren. Vorgestern sprach ich an meinem Spazierweg vor ihrem Haus mit dem Eigentümer-Ehepaar, das ich dort noch nie gesehen hatte. Sie seien aus den USA, wo sie sonst meistens lebten, wegen der schlechten Gesundheitsversorgung dort für einige Zeit nach Deutschland geflüchtet.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.11.2019 um 07.21

Die Hoffnung auf das Unlesbare

Hunderte verkohlter Papyrusrollen aus Herculaneum warten darauf, gelesen zu werden. Noch nie waren die Aussichten so gut wie jetzt. Lüftet neue Technik das Geheimnis ihres Inhalts?

von Hannes Hoffmann

... Die Villa dei Papiri, die Villa der Papyrusrollen, war eine palastartige Anlage am Strand der Bucht von Neapel, am nordwestlichen Ende des Hafenorts Herculaneum. Im Herbst des Jahres 79 wurde sie, wie auch Herculaneum und Pompeji, bei einer Eruption des Vesuvs verschüttet. ...

... Als Erster bemühte sich der Illustrator und spätere Kurator des Museo Herculanense, Camillo Paderni, einige Rollen der Länge nach in Hälften zu schlagen. Dabei zerstörte er vor allem das Zentrum der Rolle... Trotzdem konnte der größte Teil des Bestands einem einzigen griechischen Autor zugeordnet werden, Philodemos von Gadara.

Eine Spezialbibliothek der Epikureer?

Philodemos schrieb vor allem zur Lehre Epikurs. Die Epikureer fanden Seelenruhe in der Vorstellung, dass Götter zwar existieren mögen, sich mit den Menschen aber nicht befassen. Die Statue eines ruhenden Merkurs, die in der Villa gefunden wurde, macht deutlich: Für den Götterboten gibt es nichts zu tun...

Die Kulturverwaltung dazu zu bewegen, Originale für Untersuchungen an fremden Instituten herauszugeben, hat sich als größte Hürde für interessierte Forscher herausgestellt. Die Verfügungsgewalt über die Rollen verleiht Instituten Bedeutung. Die Folge davon ist, dass bisher nur eine Hand voll röntgentomografischer Untersuchungen stattfinden konnte...

Hochauflösende dreidimensionale Röntgenbilder, so genannte Micro-CTs, enthalten demnach »subtile« Informationen zu Strukturunterschieden zwischen Tinte und Papyrus. Auf Abbildungen sind diese mangels Kontrast nicht zu erkennen. Ein selbst lernender Algorithmus aber könne die gesuchte Information aus 3-D-Scans gewinnen, wenn er vorher gezeigt bekomme, wie sich der »morphologische Kontrast« der Tinte äußert. Die Versuche demonstrierten zwar vorerst nur, dass die Software Tinte erkennt, die vielfach überzeichnet wurde. Doch die zu Grunde liegende Idee ist viel versprechend. Auf einem Micro-CT-Bild eines Fragments habe sein Algorithmus bereits einen kleinen, frei liegenden Buchstaben erkennen können, erläuterte Seales auf einem Vortrag in Malibu im Oktober 2019.

spektrum.de 23.11.2019

Orthographie – 2799 Wörter: 13 nichtsnutzige dass statt daß; 14 traditionsfeindliche ss statt ß; – ferner: nahe gelegen, 3 so genannte, zu Tage, als Erster, frei gelegte Bereiche, verloren gegangen, 2 zu Nutze, im Wesentlichen, 4 ... graf..., Stängel, wie viel, Hand voll, selbst lernender, die zu Grunde liegende Idee ist viel versprechend, frei liegend, halb fertige ...(Nicht alle Getrenntschreibungen sind falsch, aber der Zwang dazu; Kosten der „Reform“ ca. 25 Mrd. Euro.)

Das eindrucksvolle Gebäude der Villa zeigt den zivilisatorisch-technischen Hochstand, die Bibliothek den Freigeist der Antike. Epikur und Demokrit haben im Prinzip bis heute recht behalten – was man von den folgenden Überwältigungsreligionen nicht sagen kann.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.11.2019 um 06.59

1981 las ich an einem Strand nahe Genua Karl Poppers Buch über Wissenschaftstheorie. Die darin vertretene Deutung von Relativitäts- und Quantentheorie im Kapitel „Von Uhren und Wolken“ fand ich unzureichend. Darauf folgend las ich „Das Ich und sein Gehirn“ von Karl R. Popper und John C. Eccles, dem Neurophysiologen und Nobelpreisträger. Bemerkenswert ist die Einleitung im Vorwort:

„Ein wichtiger Unterschied zwischen den Autoren sollte indes sogleich erwähnt werden: er betrifft den religiösen Glauben. Einer von uns beiden (Eccles) glaubt an Gott und ein Übernatürliches, während der andere (Popper) als Agnostiker bezeichnet werden könnte...“
Aus der ausführlichen anatomischen und philosophischen Darstellung und Diskussion der beiden ging aber nicht eigentlich hervor, wie denn nun Bewußtsein zustande kommen könnte. Deshalb war ich begierig zu erfahren, wieviel weiter heute die Wissenschaft gekommen sei – im Spektrum-Artikel von Christof Koch:
Kognition: Was ist Bewusstsein?
Erst allmählich lüften Naturwissenschaftler ein Geheimnis, das Philosophen seit der Antike beschäftigt...

Die Theorie der integrierten Information (integrated information theory, IIT), die Tononi und andere, ich eingeschlossen, entwickelten, wählt einen anderen Ausgangspunkt: das Erlebte selbst. Jede erlebte Erfahrung besitzt bestimmte grundlegende Eigenschaften. Sie ist intrinsisch, existiert also nur für ihren »Besitzer«; sie folgt in einer zeitlichen Chronologie ... Außerdem bilden alle Eindrücke eine untrennbare Einheit...

Die IIT sagt voraus, dass keine noch so ausgereifte Computersimulation eines menschlichen Gehirns Bewusstsein erlangen kann – selbst, wenn sich ihre Antworten nicht von denen eines Menschen unterscheiden lassen...

Zwei Herausforderungen liegen nun vor uns. Zum einen müssen wir die neuronalen Spuren des Bewusstseins weiter herausarbeiten... In Anbetracht der immensen Komplexität unseres zentralen Nervensystems wird dieses Unterfangen allerdings noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Zum Zweiten müssen wir die beiden konkurrierenden Theorien des Bewusstseins mit Daten bestätigen oder widerlegen.

Vielleicht entsteht auch aus den Trümmern der beiden eine bessere Theorie, die das große Rätsel unserer Existenz befriedigend erklärt: wie aus einem drei Pfund schweren Organ mit der Konsistenz von Tofu ein Gefühl für das Selbst entspringt.

Christof Koch ist wissenschaftlicher Direktor und Präsident des Allen Institute for Brain Science in Seattle (USA)... Am California Institute of Technology in Pasadena entwickelte er zusammen mit dem Nobelpreisträger Francis Crick (1916–2004) eine neue Theorie des Bewusstseins.

spektrum.de 2.11.2019
Aus dem Bericht geht eigentlich nur hervor, daß nach letzten Untersuchungen der Bereich des Gehirns, der für das Bewußtsein zuständig ist, in der „heißen hinteren Zone“ zwischen Stirn- und Hinterhauptlappen zu verorten ist.

Gewaltsame „Fortschritte“ hat seit Popper und Eccles stattdessen die „Wissenschaft“ vom „leichteren Schreiben“ in Deutschland gebracht – auf erpresserischen Druck von Politik und Presse:
2651 Wörter: 13 nichtsnutzige dassstatt „daß“; 80 andere Reform-„ssstatt „ß“ , (davon 67 mit /bewusst/) 3 so_genannt, 1 nahe_gelegenen, zum Zweiten; traditionell: zum einen...
Zum eigentlich im Text Beschriebenen vermute ich, daß die Gesamtheit der am Bewußtsein beteiligten Neuronen zusammenwirken könnte wie in der Quantenphysik eine Simulation von gleichzeitig überlagerten quantenphysikalischen Zuständen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.10.2019 um 02.59

Als unsere Familie 1945 auf der Insel Fehmarn strandete, führte die britische Besatzungsmacht alsbald die Sommerzeit ein. Die Bauern hatten aber außerdem schon ihre eigene „Bauernzeit“. Das System wurde chaotisch. Nach 1950 hatte niemand das Bedürfnis, zur Zeitumstellung zurückzukehren. Jetzt haben Wissenschaftler bei „Spektrum“ ein „Plädoyer für die Winterzeit“, das heißt Rückkehr zur dauerhaften Normalzeit veröffentlicht:

Zwischen 1950 und 1980 gab es hier zu Lande jedoch keine Sommerzeit. Seit 1996 ist die halbjährliche Zeitumstellung innerhalb der EU einheitlich geregelt. Begründet wurde die Vereinheitlichung vor allem mit Vorteilen für Handel und mit effizienterem Energieverbrauch. Inzwischen wissen wir allerdings, dass keine Energie gespart wird.
Das ist wie bei der Rechtschreib„reform“, die auch weder Lernen noch Fehler erspart, für die ebenfalls mit aller Dreistigkeit ein ganzes Volk umgepolt wurde. Statt aber nun zur Wahrheit zurückzukehren, will der Wirtschaftsminister Peter Altmaier die dauerhafte Sommerzeit, weil die EU das zugelassen hat.
– aus wissenschaftlicher Sicht ist dies eine Fehlentscheidung... Die Bezeichnung »Sommerzeit« könnte viele dazu verführen, an die schönste Zeit des Jahres zu denken, an Wärme, eine farbenprächtige Natur, Urlaub, Strand oder Biergarten. Unwillkürlich erhält damit die ewige Sommerzeit etwas ausgesprochen Positives.
Nun bringen die Wissenschaftler zahlreiche Belege dafür, daß das dauerhafte Vorziehen der Lebensaktivität um eine Stunde (am Rand der Zeitzone sind es sogar 1,5 Stunden) schädlich für Mensch und Tier ist.
Wenn wir dauerhaft zu wenig schlafen, steigt zum Beispiel die Gefahr, Bluthochdruck, eine Herzrhythmusstörung oder Herzschwäche zu entwickeln... Die Zeitumstellung macht etlichen Menschen zu schaffen. Insbesondere so_genannte Abendtypen – auch »Eulen« genannt – und Menschen mit Schlafstörungen leiden darunter. Jugendliche sind häufig Eulen, das heißt, sie kommen morgens vergleichsweise schlecht aus dem Bett und bleiben dafür gern lange auf. Je später Menschen in die Gänge kommen, desto früher am Tag sollten sie Tageslicht ausgesetzt sein. Gleichzeitig ist ein Zuviel an Licht am Abend zu vermeiden.
Wie üblich lassen sich Politiker wie Altmeier nicht durch negative Erfahrungen anderer beeindrucken:
In Russland ... wurde 2011 die ganzjährige Sommerzeit eingeführt. Die Folgen für die Bevölkerung waren derart negativ, dass man sich 2014 für die durchgängige Normalzeit entschied... »Sommerzeit« mag sich gut anhören, bringt aber unerwünschte Nebenwirkungen mit sich und hat kaum positive Effekte. Im Gegenteil: Sie ist chronobiologisches Gift für uns.
Da die Politiker die Rücknahme von Unsinn als Rückschritt empfinden, darf es nie ein genaues Zurück geben. Die Erfahrungen der Russen mißachten wird uns aber noch „leid tun“ > „Leid tun“ > „leidtun“ > leid tun .


eingetragen von Sigmar Salzburg am 27.08.2019 um 06.20

Spektrum.de bringt ein Interview mit dem Neurologen Wilhelm Nacimiento:

Wilhelm Nacimiento ist Chefarzt der Neurologie und Neurologischen Frührehabilitation an den Sana Kliniken Duisburg. Seit mehr als 30 Jahren behandelt er Patienten, die ins Wachkoma gefallen sind.
Nacimiento unterscheidet als Folge von Hirnschädigungen verschiedene mögliche Zustände:

Koma: Die vegetativen Funktionen sind lebenserhaltend ohne jegliches Bewußtsein.

Wachkoma, das apallische Syndrom, »Syndrom der reaktionslosen Wachheit«: Jegliches Bewußtsein fehlt, die Sinnesorgane, vor allem die Augen, erwecken mitunter den Eindruck, Sinnesreize zu folgen.

Zustand minimalen Bewußtseins: Nach den Hirnfunktionen kann ein minimales Bewußtsein am Übergang zum Wachkoma noch vermutet werden

Locked-in-Syndrom: Das Großhirn ist noch voll funktionsfähig, jedoch kann sich der Patient nicht mehr äußern, außer mitunter durch Augen oder Lidbewegungen.
Bewusstsein kann man in zwei Dimensionen beschreiben: durch Wachheit zum einen und Wahrnehmungsfähigkeit zum anderen.

Im Wachkoma ist die Wachheit erhalten – es lässt sich aber in einer klinischen Untersuchung nicht nachweisen, dass der Patient auch wahrnehmungsfähig ist...

Wichtig ist immer die Abgrenzung zu dem, was sich im Übergang zum Wachkoma entwickeln kann: das Syndrom des minimalen Bewusstseins...

Diese Patienten liegen bei oberflächlicher Betrachtung im Wachkoma, dabei verfügen sie über ein Bewusstsein, das durch klinische Untersuchungen teilweise zugänglich ist... Einer Metastudie von vor drei Jahren zufolge könnte es sich bei etwa 40 Prozent aller Patienten mit diagnostiziertem Wachkoma um eine Fehldiagnose handeln...

Manchmal hört man auch von Menschen, die nach einem Unfall in ihrem eigenen Körper gefangen sind: Sie bekommen alles mit, können sich aber nicht äußern.

Dieses so genannte Locked-in-Syndrom ist von Koma und Wachkoma klar abzugrenzen. Ein Locked-in-Syndrom entsteht, wenn im Hirnstamm Nervenbahnen unterbrochen sind, die von der Großhirnrinde zum Rückenmark und zu den Hirnnervenkernen ziehen... Diese Patienten sind aber wach und komplett wahrnehmungsfähig, weil ihr Großhirn intakt ist. Mit den Augenbewegungen kann ein Code generiert werden, der eine komplexe Kommunikation oder gar mit technischen Mitteln Schreiben ermöglicht.

Das Wachkoma ist in dieser Hinsicht bei Weitem kein einheitliches Syndrom. Unzählige unterschiedliche Hirnschädigungen können dem zu Grunde liegen... Die häufigsten Ursachen sind schwere Schädel-Hirn-Traumata und die so genannte hypoxische Hirnschädigung...

Der Übergang von Koma zu Wachkoma ist dann häufig graduell: Die Patienten sind wegen schwerer Hirnschädigungen anfangs im Koma, später öffnen sie die Augen, sind aber nicht reaktionsfähig. Je länger das Wachkoma anhält, desto schlechter ist die Prognose, dass die Wahrnehmung wiederhergestellt wird.

Wie stellt man zweifelsfrei fest, dass kein Bewusstsein mehr vorhanden ist – dass jemand also wirklich nichts mehr wahrnimmt?

Das kann man in der klinischen Untersuchung nicht beweisen oder ausschließen. Apparative Untersuchungen können teilweise komplexe kognitive Funktionen zugänglich machen, doch immer unter der Voraussetzung, dass die dafür erforderlichen Hirnstrukturen noch erhalten sind. Das sind häufig isolierte Regionen, also nur Fragmente von neuronalen Netzwerken. Wie der Patient einen Reiz in dieser Situation subjektiv erlebt, kann man nicht beurteilen. Dahinter steckt auch die philosophische Frage, was Bewusstsein überhaupt ist – und wie es sich auf neurowissenschaftlicher Ebene durch Bildgebung darstellen lässt.

... man muss bei der Untersuchung sehr genau hinterfragen, was für die Diagnose Wachkoma überhaupt praktikabel klinisch untersucht werden kann. Das war auch bei der Patientin [Munira Abdulla] in Bad Aibling der Fall... Diese Patientin befand sich den publizierten Informationen zufolge eigentlich nicht im Wachkoma, sondern in einem Zustand minimalen Bewusstseins... Die Patienten haben trotzdem bei Weitem keine Genesung erreicht. Auch die Patientin aus Bad Aibling ist nach wie vor schwerstkrank und wird für den Rest ihres Lebens schwerstpflegebedürftig bleiben...

Wenn die Patienten ihren Zustand auch nur in elementarster Form wahrnehmen können, bedeutet das für sie in vielen Fällen einen erheblichen Leidenszustand...

spektrum.de 26.8.2019

Orthographie-Analyse – 1851 Wörter: 14 dass; 29 sonst. Reform-ss; 2 so genannte, 2 bei Weitem, zu Grunde; reformwidrig: Der 42-jährige war ...
Der Begriff „Bewußtsein“ wird in vielen nicht automatengesteuerten Veröffentlichungen („unbewußt“) noch traditionell geschrieben, eben als wichtiger Begriff deutschen Denkens. Seine Definition und Bedeutung ist strittig, dazu an anderer Stelle. Es ist sicher eine große Verständnishilfe, daß Wachkoma nun „bei Weitem kein einheitliches Syndrom“ ist – wie auch die vielen neuen ss, die allen Hirngeschädigten und -beschränkten das Leben nun zur reinen Freude machen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.07.2019 um 06.04

Saunders Island im Südatlantik gehört sicher zu den entlegensten und ungastlichsten Orten der Erde – und zu den wissenschaftlich am schwierigsten zu erforschenden: Die Insel ist fast vollständig von Eis bedeckt und wird vom aktiven Vulkan Mount Michael überragt, der vom Boden aus fast nicht zu bezwingen ist:... Der beständig austretende Wasserdampf aus der Lava gefriert in der klaren Luft der Subantarktis schnell und rieselt dann sehr feinkörnig nieder. Kletterer würden sofort einsinken, weil man nicht darüber gehen kann. Doch sich Zeit raubend durchzuwühlen, empfiehlt sich am Rand eines aktiven Vulkans ebenfalls nicht.

spektrum.de 5.7.2019


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.06.2019 um 05.39

Anläßlich der hundertsten Wiederkehr des Nachweises der Lichtablenkung durch die Masse der Sonne gemäß der Allgemeinen Relativitätstheorie brachte „Spektrum“ einen längeren Artikel, der darstellte, in wieweit Einstein mit seinen Überlegungen bis heute recht behalten und die gesamte Wissenschaft befruchtet hat:

Relativitätstheorie: Einsteins Aufstieg zum Superstar
Am 29. Mai 1919 beobachteten britische Astronomen eine Sonnenfinsternis. Ihre Mission: Beschreibt die neue revolutionäre Gravitationstheorie eines deutsch-jüdischen Physikers die Natur genauer als diejenige eines englischen Universalgenies? Das Phänomen machte Albert Einstein zum Jahrhundertgenie - bis heute hat es sich zu einem wertvollen Werkzeug der Astronomie gemausert...

spektrum.de 28.5.2019
Da aufmerksamen Laien auch die neuesten Erkenntnisse dazu im allgemeinen bekannt sein dürften, beschränken wir uns auf die Untersuchung des Jahrhundertunfugs Rechtschreib„reform“, deren urtümlichste Version immer noch bei Spektrum „gepflegt“ wird.

Es ist kaum glaublich, daß die nichtsnutzige Umwandlung des traditionellen „daß“ in „dass“, die hier 54 Prozent der neuen „ss“ ausmacht, die Volkswirtschaft etwa 10 Milliarden Euro gekostet haben könnte, wenn man die Schätzung des Bundes der Steuerzahler auf insgesamt 50 Milliarden DM (25 Mrd. Euro) zugrundelegt. Da die geradezu mit religiösem Eifer propagierte „gemäßigte“ Kleinschreibung nicht durchsetzbar war, wurde nun die „unmäßige“ Großschreibung propagiert.

Die Durchsetzung der „Reform“ bescherte den Urhebern die allgemeine Beachtung ihres Schattendaseins und den Politikern die erwünschte Ablenkung von anderen selbstgeschaffenen Problemen. Die Analyse des vorliegenden Textes zeigt die völlige Nichtsnutzigkeit dieser Volksbelästigung.


4698 Wörter: 27 nichtsnutzige dass; 23 sonst. „Reform”-ss; GKS: 6 einsteinsch, 5 newtonsch; 3 spezielle RT; 6 allgemeine RT, 3 im Allgemeinen (aber: unter anderem, alles andere); 4 Recht (haben, bekommen); 1 platziert; herkömmlich - Eigenamen: Braune Zwerge, Dunkle Materie; 2 Schwarze Löcher;

Zwei aufeinander folgende Sätze zeigen den Unsinn der neuen Groß- und Kleinschreibung:
Weil Massen und andere Energieformen jedoch die Raumzeit krümmen, sind Geodäten im Allgemeinen krumme Kurven. Was die allgemeine Relativitätstheorie mathematisch so schwierig macht, ist der Teufelskreis der Nichtlinearität ...
Die Geodäten sind nicht „im Allgemeinen“ krumme Kurven, sondern im gekrümmten Raum. „Meistens“ wird in gepflegter Rechtschreibung durch „im allgemeinen“ dargestellt. Die „Allgemeine Relativitätstheorie“ ist ein noch immer üblicher Eigenname, und nicht so etwas wie die „allgemeine Meinung“.

Zum Schluß noch die „Philosophen“:
Immerhin widersprach Einsteins Werk nicht nur Newtons jahrhundertealten, bewährten Physik, sondern auch fast allen namhaften Philosophen der Zeit.
Da die Philosophen im allgemeinen in ihren logischen Inzuchtssystemen befangen sind, benötigen sie des öfteren den Abgleich mit der Wirklichkeit. In der Physik ist das noch eher möglich. Bei komplexeren Vorgängen, vor allem biologischen, spielt der Glaube wieder eine Rolle, und sei er materialistisch*. Am schlimmsten sind die Religionsphilosophen*. Sie gleichen angepflockten Ziegen, die nur in dem Umkreis grasen können, der ihnen durch die Länge des Stricks gegeben ist.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 14.05.2019 um 15.55

Alkohol - Das unterschätzte Gift
Manche seiner Abbauprodukte sind ebenfalls giftig. Und auch andere Inhaltsstoffe von Alkoholika setzen Organen zu. Einige werden erst im Körper in toxische oder Krebs erregende Substanzen umgewandelt... Der Alkohol selbst ist zwar nach heutigem Wissen kein Kanzerogen, also für die Zellen nicht unmittelbar Krebs erregend, jedoch für die Gewebe ein Gift... Ethanol selbst wirkt zwar wohl nicht direkt Krebs erregend. ...
spektrum.de 1.4.2001

Risikofaktoren:
Krebs - Auch ein Ernährungsproblem

Beispiele für natürliche Karzinogene sind Schimmelpilzgifte wie Aflatoxine, Patulin oder Fumonisine. Sie können unter anderem in Nüssen, Getreide und Kaffee vorkommen. Viele dieser Gifte sind erbgutverändernd (mutagen) und Krebs erregend (karzinogen). [...warum nicht auch „Erbgut verändernd“?]
spektrum.de 1.9.2003

Ernährung:
Fleisch - Kraftspender oder Krankmacher?

Wurst enthält ... viel Salz (Kochsalz sowie Natrium- und Kaliumnitrit), um sie haltbar zu machen. Unter bestimmten Bedingungen können daraus Nitrosamine entstehen, chemische Verbindungen, die Krebs erregend wirken.
Spektrum 4.6.2013

Spiegelmaterie:
Ist Dunkle Materie Krebs
erregend?

Was man nicht alles berechnen kann: Falls Dunkle Materie aus "Spiegelmaterie" besteht, gäbe es dunkle Minimeteoriten im All - und denen steht besser mal kein Zellkern im Weg!
spektrum.de 24.09.2015

Schadet der neue Mobilfunkstandard 5G der Gesundheit?
Die Interphone-Kollaboration wurde damals von der Internationalen Krebsforschungsagentur IARC in Lyon koordiniert, die Mobilfunkstrahlung daraufhin als »womöglich Krebs erregend« klassifizierte.
spektrum.de 15.4.2019


eingetragen von Sigmar Salzburg am 11.04.2019 um 03.13

Bild des Schwarzen Lochs: Das Monster zeigt seine Zähne
Astrophysiker bringen eines der ambitioniertesten Projekte ihrer Disziplin zum Abschluss: Sie haben erstmals ein Schwarzes Loch fotografiert. Ein Bild für die Geschichtsbücher – und das vorläufige Ende einer langen Reise...
spektrum.de 10.4.2019

Analyse – 1883 Wörter: 6 (nichtsnutzige) dass; 9 sonstige Reform-ss; GKS: 2 seit Langem, bei Weitem, 2 einsteinsche Feldgleichungen; GZS: so viel, außen stehend, so genannten; unsystematische Unsicherheiten: etwas anderes, unter anderem, eine Eins durch [eine] null teilen, 4,3 Millionen Mal.

Die technische Höchstleistung der graphischen Rekonstruktion eines Schwarzen Loches, beschrieben in der Steinzeitreformschreibung von 1996:

Astrophysiker ... haben erstmals ein Schwarzes Loch fotografiert.
Nein, sie haben Radiowellen in einem weltweiten Verbund von Radioteleskopen aufgefangen und über ein Jahr lang in eine farbige graphische Darstellung umgerechnet, wobei die Wellenlänge beliebig auf etwa 1/200000 verkürzt wurde.
Seit Langem in Sichtweite, lockt die Aussicht auf ein Foto eines Schwarzen Lochs die Wissenschaftler schon seit Jahrzehnten...

Nur woher nahmen die »aktiven Galaxienkerne« die nötige Energie? Selbst verschmelzende Atomkerne, wie man sie zu jener Zeit aus Wasserstoffbomben kannte, schienen hierfür nicht auszureichen, bei Weitem nicht.

... im Sternbild Schütze. Astronomen vermuten dort ... seit Langem ein Schwarzes Loch namens Sagittarius A*. Schätzungen zufolge ist es 4,3 Millionen Mal so schwer wie unsere Sonne...
Die Langversionen „seit dem Langen“ und „bei dem Weiten“ gibt es nicht, daher ist Kleinschreibung wie „seit gestern“ traditionell vernünftig.
Das Exemplar im Zentrum von M87 bringt unvorstellbare 14 000 Billionen Billionen Billionen Kilogramm auf die Waage, so_viel wie sieben Milliarden Sonnen *) ...

Schon dem jungen Physiker Karl Schwarzschild war 1915 auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs aufgefallen, dass manche Lösungen der einsteinschen Feldgleichungen scheinbar widersinnige Ergebnisse liefern...
Die kleinschreiberische Abweichung vom internationalen Usus verleugnet den Gebrauch als Eigenname und nimmt Einstein auch etwas von seinem Ruhm. Weniger problematisch fände ich die „einsteinsche Summenkonvention“, eine übersichtliche Praxis der Tensorrechnung, ähnlich nützlich wie die Kleinschreibungen „als erstes“, „im allgemeinen“ und „bei weitem“.
Große Massen ziehen die Raumzeit in die Länge... Hier ist die Schwerkraft so stark, dass die Zeit praktisch einfriert, zumindest aus der Perspektive eines außen _stehenden Beobachters. ... : Sobald etwas einmal den von Schwarzschild berechneten Radius passiert hätte, den so_genannten Ereignishorizont, könnte es nicht mehr kehrtmachen, egal, was passiert.
Die stotterische Trennung von „sogenannt“ ist hier und da schon genügend kritisiert worden.

NB: Stellt man sich die Sphäre des Beobachters um das Schwerkraftzentrum als Ballon vor, der sich mit Gravitationsbeschleunigung ausdehnt, nach Einstein äquivalent zur Schwerkraftwirkung, dann friert nichts ein. Licht und Materie durchqueren die Schwarzschildsphäre ungehindert und gelangen in endlicher Zeit zur zentralen Singularität, so jedenfalls in der Perspektive des Physikers Martin David Kruskal.
Auf dem Meeting [1963] stellt der Neuseeländer Roy Kerr auch eine weitere Lösung für die einsteinschen Feldgleichungen vor. Sie beschreiben den Fall, dass sich die meisten Schwarzen Löcher um sich selbst drehen, wovon die Physiker damals bereits ausgehen.
Die Einsteinschen Feldgleichungen werden weithin als bedeutendste Einzelleistung eines theoretischen Physikers angesehen. Einstein selbst meinte, sie hätten niemals experimentell oder durch Beobachtung gefunden werden können.

*) Da der linear massenabhängige Schwarzschildradius der Sonne knapp 3 km beträgt, ist der des Objekts in M87 rd. dreimal größer als der fernste Abstand des Pluto. Unser gesamtes Sonnensystem paßt also mühelos in dieses Schwarze Loch.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 22.03.2019 um 09.23

Teilchenphysik: Neues Puzzlestück im Antimaterie-Rätsel

Warum gibt es im Weltall so viel mehr Materie als Antimaterie? Eine aufwändige Analyse von Teilchenzerfällen bringt die Wissenschaftler nun einen Schritt weiter...

Aus diesem Grund suchen Wissenschaftler mit viel Eifer nach subatomaren Prozessen, die im Urknall etwas mehr Materie als Antimaterie hervorgebracht haben könnten. In den vergangenen Jahrzehnten sind sie dabei immer wieder fündig geworden, beispielsweise bei so_genannten K- und B-Mesonen... Bei den B-Mesonen ist eine Verletzung der so_genannten CP-Symmetrie seit Beginn der 2000er Jahren bekannt.... Bei Zerfällen so_genannter D0-Mesonen, die unter anderem aus Charmquarks bestehen, sei die CP-Symmetrie ebenfalls verletzt, berichtete jüngst das Team des LHCb-Detektors auf einer Konferenz...

Zusammen mit bereits bekannten Unterschieden kann die neue Abweichung einen Teil der Materie-Antimaterie-Asymmetrie im Universum erklären...

spektrum.de 21.3.2019

(Könnte nicht auch das Übergewicht der Materie über die Antimaterie diese Unterschiede induzieren? Im Antiuniversum wäre es dann genau umgekehrt und die Symmetrie wiederhergestellt.)

Staatlich induzierte Zerfälle siehe hier.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.03.2019 um 05.19

Bei Spektrum.de 1.3.19 versucht der Berufsphilosoph Matthias Warkus, das „a priori“ zu erklären:

Ein Mensch – oder ganz allgemein ein Gegenstand – kann sich nicht gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten befinden... Für diese Regel (rechtswissenschaftlich ein so_genannter Erfahrungssatz) gibt es die auf den deutschen Philosophen Peter Janich (1942–2016) zurückgehende Bezeichnung »Alibi-Prinzip«... Eine experimentelle Widerlegung des Alibi-Prinzips ist ... gar nicht möglich.
Kleinste Teilchen können nach der Theorie aber sehr wohl gleichzeitig an verschiedenen Orten sein.
Philosophisch interessant wird das Alibi-Prinzip wie so oft erst, wenn man auf seine Begründung schaut. Im Gegensatz zu vielen so_ genannten Naturgesetzen wie dem ohmschen oder hookeschen Gesetz ist vom Alibi-Prinzip nicht bekannt, wer es »entdeckt« hat. Das ist auch kein Wunder, denn vermutlich hat es nie jemand groß entdecken müssen.
Da es sich aber um eine echte Information handelt, die vielleicht nur durch erste Erfahrungen aktiviert werden muß, kann es sich nur um biologisch evolutionär erworbenes Wissen handeln – wie auch das von Raum, Zeit und Kausalität.
In der Philosophie bezeichnet man Regeln, die nicht erst auf Grund irgendeiner Interaktion mit der Welt aufgestellt werden, sondern bereits »vor aller Erfahrung«, von vornherein, gültig sind, mit dem lateinischen Ausdruck »a priori«. Man kann große Teile der neuzeitlichen Philosophie als den Versuch umschreiben, Sätze zu finden, die einen Informationsgehalt haben und zugleich a priori gültig sind.
Evolutionär erworbenes Wissen kann nur für lebensfreundliche Welten gelten, die der unsrigen ähnlich sind.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.01.2019 um 06.46

Die meisten Intelligenzprüfungen sind fragwürdig, vor allem, weil Ungenauigkeiten von weniger als plusminus 5 kaum erreichbar sind. Jetzt aber berichtet „Spektrum“ – wie gewohnt in der unintelligenten Urreformschreibung von 1996 – über die Sorge, daß der angeblich jährliche 0,3-prozentige Anstieg des IQ in den Industrienationen rückläufig werden könnte:

Der mittlere Intelligenzquotient wuchs über Jahrzehnte kontinuierlich an. Doch nun schwächelt der so_genannte Flynn-Effekt, und in einigen Ländern scheint der Durchschnitts-IQ sogar zu sinken. Woran liegt das?

von Theodor Schaarschmidt

Flynn-Effekt: Warum die Intelligenz nicht weiter steigt

.... Seit Beginn der Messungen schneiden Menschen immer besser in den IQ-Tests ab. Über eine lange Zeit lag dieser Zuwachs in vielen Industrienationen relativ stabil bei rund 0,3 Punkten pro Jahr.[...]

Schon in den 1930er Jahren bemerkten Intelligenzforscher, dass ihre Normwerte (die Durchschnittswerte zum Vergleich unter anderem von Gleichaltrigen) mit den Jahren allmählich nicht mehr genau stimmten. Der mittlere IQ stieg immer weiter an, die Eichung musste nachjustiert werden. Wer das für Erbsenzählerei hält, muss sich vor Augen führen, welch weit_reichende Konsequenzen das Ergebnis eines Intelligenztests mit sich ziehen kann.

Der Namensgeber des Phänomens, der neuseeländische Politologe James R. Flynn, gibt ein besonders extremes Beispiel: Wer in den USA etwa wegen Mordes vor Gericht steht, darf in einigen Bundesstaaten nicht hingerichtet werden, wenn eine geistige Behinderung vorliegt. Setzt ein Gutachter zur Diagnose eine veraltete IQ-Norm ein, kann es passieren, dass er eine vorliegende Behinderung nicht als solche erkennt – im schlimmsten Fall könnte der Flynn-Effekt also zu einer unrechtmäßigen Hinrichtung führen.[...]

In anderen Teilen der Erde betrifft der Abfall oft nur einzelne Aufgabenbereiche. Eine Metaanalyse für Österreich und Deutschland resümierte etwa: Seit 1995 geht es hier zu Lande mit dem räumlichen Vorstellungsvermögen bergab. [...]

75 Intelligenzforscher gaben Auskunft, welche Ursachen sie für ein mögliches Ende oder eine Umkehr des Flynn-Effekts vermuten. Die Ergebnisse machen stutzig... Beliebtester Erklärungsversuch: Weniger intelligente Eltern würden mehr Kinder in die Welt setzen als intelligente. Änderungen im Genpool würden dann dafür sorgen, dass die kognitive Leistungsfähigkeit in der Bevölkerung immer weiter abflaut. Dieses Konzept ist auch als Dysgenik bekannt, eine zunehmende Verbreitung von vermeintlich unvorteilhaften Genen also. Neu ist die Idee nicht; schon der österreichische Zoologe Konrad Lorenz (1903-1989) warnte 1943 vor einer »Verhausschweinung des Menschen«. [...]

Auf Platz zwei in der Umfrage folgte die Hypothese, zunehmende Migration könnte für einen Anti-Flynn-Effekt verantwortlich sein. ... Die Umfrage offenbart viel über die Weltanschauung mancher Intelligenzforscher. Unweigerlich fühlt man sich an den Ex[il]politiker und Sachbuchautor Thilo Sarrazin erinnert, der in seinen Büchern ganz ähnliche Gedankengänge ausbreitet...

Phänomene wie Migration können keine Unterschiede zwischen Kindern derselben Familie erklären. [...] So ließ sich feststellen, ob die Entwicklungen eher durch Schwankungen zwischen oder innerhalb der einzelnen Familien zu Stande kamen. Ihr Ergebnis fällt eindeutig aus: Der sinkende IQ-Durchschnitt ließ sich auf Veränderungen innerhalb der betrachteten Familien zurückführen, also von Bruder zu Bruder.

Bestimmte Erklärungsversuche scheiden somit von vornherein aus. Phänomene wie Migration oder Dysgenik beträfen beispielsweise eher die Zusammensetzung der Bevölkerung an sich; sie können aber keine Unterschiede in den Testwerten von einem zum nächsten Kind derselben Familie erklären. Das Fazit der Autoren: Sowohl der Flynn-Effekt als auch seine Umkehr müssen bestimmten Umwelteffekten geschuldet sein. [...]

Schon der ursprüngliche (also positive) Flynn-Effekt gibt Forschern Rätsel auf. Manche sehen darin ein statistisches Artefakt, das allein durch Verschiebungen in den betrachteten Stichproben zu Stande kommt. [...] Dass der Flynn-Effekt je nach Region so unterschiedlich ausfällt, mag auch mit landesspezifischen Entwicklungen zu tun haben. Das zeigt sich am Beispiel Khartum: Dort ersetzten fundamentalistische Kräfte den regulären Schulunterricht zum Teil durch einen »islamischen Lehrplan«. Fortan lernten die Schüler viel über die Errungenschaften ihres Landes und ihrer Religion, während abstrakte Fächer eher auf der Strecke blieben. [...]

Schlussendlich: Den vereinzelten Nachrichten von stagnierenden oder sinkenden Intelligenzwerten stehen bislang deutlich mehr Ergebnisse gegenüber, die nach wie vor einen Anstieg vermelden... Es ist denkbar, dass einige der Studien auch schlichtweg Ausreißer, also Extremfälle darstellen. Eine aufwändige Ursachenforschung scheint verfrüht. Denn bislang deuten die Ergebnisse eher auf vereinzelte Turbulenzen hin – nicht aber auf einen drastischen IQ-Absturz.

Theodor Schaarschmidt

Der Autor ist Diplompsychologe und arbeitet als Wissenschaftsjournalist in Berlin.

spektrum.de 1.1.2019
Kurze Analyse der durch die „Reform“ behaupteten „Verbesserungen“ und „Erleichterungen“:

1949 Wörter: 14 dass; 9 andere Reform-ss, schlussendlich; so genannte, weit reichende, 2 x hier zu Lande, 2 x zu Stande kamen/kommt, aufwändige,

Die vielgepriesene ss-Regelung, die nach Ex-Bildungsministerin Johanna Wanka 95 Prozent der „Reform“ ausmacht, ändert hier zu 61 Prozent die traditionellen „daß“ in nichtsnutzige „dass“ und bringt psychologisch sogar mehr Verwirrung anstelle von „Erleichterung“. Die neuen albernen Groß- und Trennschreibungen samt „Volksetümologien“ wirken nun wie Mottenfraß in „des Kaisers neuen Kleidern“.

„Schlussentlich“ kann man feststellen: Wissentlich haben die „Reformer“ die Kultusminister und diese „letztentlich“ die Bürger betrogen, teilweise nicht einmal aus böser Absicht, sondern weil ein tsunami-artiger negativer „Flynn-Effekt“ die Altparteien und Lehrergewerkschaften ergriffen hatte, durch den die raffgierigen Medienkonzerne und penetranten Gesellschaftsveränderer ein leichtes Spiel hatten – gegen den Willen des Volkes.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.12.2018 um 10.50

... erschien in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ die vernichtende Kritik von Prof. Theodor Ickler „Der Staat schreibt vor“ (FAZ 24. Juli 1998) mit dem den ganzen Reformirrsinn treffenden Satz:

Welch wohligen Schauer muß es dem unterwerfungssüchtigen deutschen Mitläufer bereiten, wenn er zum erstenmal dass schreibt oder so genannt spaltet und sich damit demonstrativ auf die richtige Seite, die Seite der Staatsmacht schlägt!
Heute, zwanzig Jahre später, ist das kaum denkbare Wirklichkeit geworden: Fast 80 Millionen Deutsche sind zu einem Heer von freiwilligen, gezwungenen, genötigten, stümperigen oder dressierten Mitläufern der „Reform“ umerzogen worden. Aber fast nur bei „Spektrum der Wissenschaft“ (und Wiki) hat sich die extreme Spaltungs-Barbarei erhalten, wie Friedrich Engels einmal in anderem Zusammenhang schrieb: „wie das Eichelfressen in Norwegen und den Hochalpen“.

Jetzt gab es im Internetauftritt von „Spektrum“ zwei interessante Interviews:

Am 3.12.2018 berichtete der Astrophysiker Hans-Thomas Janka über den Stand der Erforschung der Supernovae mit Hilfe von Simulationen an Superrechnern:
»Wir bewegen uns am absoluten Limit«.

Kurz vorher, am 19.11.2018, hatte der Physiktheoretiker Gerardus t’Hooft erklärt, warum er mit den bisherigen Grundlegungen und Deutungen der Quantenphysik nicht zufrieden ist: »Deutung der Quantenmechanik: Das Universum als zellulärer Automat«.
Die orthographische Analyse des Janka-Interviews ergibt:
1520 Wörter: 11 nichtsnutzige dass; 18 andere Reform-ss; so_genannter Weißer Zwerg, so_genannte »Paarinstabilitäts-Supernovae«, so_genannte Chandrasekhar-Massegrenze, 3 aufwändig; die allgemeine Relativitätstheorie: reformwidrig: als einzige,

Die orthographische Analyse des t’Hooft-Interviews zeigt:
1306 Wörter: 23 nichtsnutzige dass; 3 andere Reform-ss; das so_genannte anthropische Prinzip, die bohmsche Mechanik
Für das gesamte Dezember-Heft 2018 ergibt sich folgendes „so genannten“-Aufkommen:
so genannte kausale Modelle, so genannte Wellenfunktion, so genannte schwache Messungen, so genannte Immun-Checkpoint-Inhibitoren, so genannte Selbsttoleranz, so genannte Kristallite, so genannte Dentintubuli, so genannte starke Wechselwirkungen, so genannte Schalen 2, so genannter Massendefekt, so genannter Betazerfall, so genannte Ionisierungsernergie, so genanntes generatives Netz, so genanntes Wikingerzeitalter, so genannte Adoptivkaiser, so genannte Inflation.
Um neben der albernen „Reform“ auch noch vernünftigen Gedanken Raum zu geben, sei aus den Interviews zitiert:
Physiker Gerardus t’Hooft:
In der Stringtheorie nehmen die Forscher an, dass die Grundbausteine der Materie nicht punkt- sondern linienförmig sind. Doch wie gesagt, bisher ließ sich nichts davon bestätigen... Ehrlich gesagt denke ich, dass die Stringtheorie einer Beschreibung unseres Universums nicht einmal nahe ist.

Astrophysiker Hans-Thomas Janka:
Mit unseren Computersimulationen hinken wir den Beobachtungen hinterher, denn die Programme sind extrem aufwändig. Erst seit rund fünf Jahren gibt es Supercomputer mit vielen zehntausend parallel arbeitenden Prozessoren, die solche enorm aufwändigen Rechnungen überhaupt ausführen können...

Wenn man vom Beginn des Kollapses bis zum Einsetzen der Explosion simulieren will – das ist gerade mal die erste Sekunde der Supernova –, müssen wir unser Programm ein halbes bis dreiviertel Jahr rechnen lassen, und zwar auf einem Supercomputer mit 16 000 Prozessorkernen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 25.10.2018 um 11.16

Steinzeit-„Reform“ bei Spektrum:

Ein massereicher Stern mit mehr als acht Sonnenmassen explodiert am Ende seines Lebens in einer spektakulären Supernova. In der Regel kollabiert dabei der Sternkern zu einem Neutronenstern oder Schwarzen Loch. [Seltener setzt ein] Quark-Gluon-Plasma (QGP) ... große Energiemengen frei und lässt auch sehr schwere Neutronensterne mit einem Quarkkern zurück. Zu diesem Schluss kommen Tobias Fischer von der Universität Breslau [politisch incorrect?] und seine Koautoren, die die Resultate ihrer Computersimulationen nun in »Nature Astronomy« veröffentlicht haben...

Astroteilchenphysiker können auch die Supernova-Neutrinos messen. Sie sind schwer nachweisbar, und bei großen Entfernungen kommt nur noch ein Bruchteil auf der Erde an. Bei der Supernova 1987A gingen nur eine Hand_voll ins Netz. Fischer und seine Kollegen sagen zwei »Neutrinoblitze« voraus: Der erste kommt durch den Gravitationskollaps und die Neutronisierung zu Stande und besteht aus Elektron-Neutrinos – das war schon vorher bekannt...

Bisher basieren die aufwändigen Computersimulationen auf einem vereinfachten Modell... Fischer und seine Kollegen erwarten allerdings, dass das Szenario im Wesentlichen gültig bleibt.

spektrum.de 23.10.2018

[Neutrinos als Teilchen mit minimaler Masse müssen gasförmig (als Dunkle Materie?) im All verteilt sein. Mein letztjährig verstorbener Schwager, der auch Diplomphysiker war, hat dazu einige Gedanken himterlassen. Leider konnte ich sie anhand der Notizen nicht rekonstruieren.]


eingetragen von Sigmar Salzburg am 30.09.2018 um 08.04

Doppelspaltversuch: Was verrät die Quantentheorie über die Realität?

spektrum.de 26.9.2018

Orthographieanalyse –1511 Wörter: 7 dass; 11 sonstige Reform-ss: 6 lässt, 5 bewusst.. [Erleichterung = 0]

Spektum bringt die Übersetzung eines Artikels des Wissenschaftsjournalisten Anil Ananthaswamy über das grundlegende Doppelspaltexperiment zur Interferenz von Licht- und Materiewellen – in Urreformschreibung:

Young [1803] ... schien zunächst Recht zu behalten ... Newton, der meinte, Licht würde ... aus so_genannten Korpuskeln bestehen...[das Überbleibsel der reformistischen Spaltungsorgie]

Interferenzmuster entstehen im Allgemeinen, wenn sich mehrere Wellen überlagern ...[nein, sie entstehen auf einer Projektionsfläche]

Der Augenarzt und Physiker Thomas Young war im Jahr 1807 der Erste [klein wg. Bezug auf Physiker u. als Zahlwort], der mit einem Doppelspalt... experimentierte ...

Mathematisch gesehen ist das, was durch beide Spalte geht, kein physikalisches Teilchen und keine Welle im klassischen Begriff, sondern eine so_genannte Wellenfunktion – ... .

... ist laut der Theorie die Wellenfunktion jedes Photons zusammengebrochen, und zwar in_Folge irgendeines Prozesses, der als Messung bezeichnet wird...

Die Quantentheorie als eine der genauesten physikalischen Theorien entzieht sich bislang einer allgemein anerkannten philosophisch-physikalischen Deutung. Gegenüber stehen sich u.a. die Wahrscheinlichkeitsdeutung, sowie die Führungswellentheorie.

Ich bevorzuge die Vorstellung einer nicht wahrnehmbaren Welle, die erst bei einer Wechselwirkung als Teilchen erscheint. Die ausgedehnte Welle konzentriert sich instantan auf einen Punkt. Diese Nichtlokalität ist auch über große Entfernungen als Verschränkung vermeintlicher Teilchen nachgewiesen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.09.2018 um 07.00

Spektrum zögerte 1999 mit der Umstellung auf die „Reform“. Dann aber schloß sich die Zeitschrift der Urreform an und behielt sie unreformiert bis heute bei. Einige anderswo schon nicht mehr verwendete Skurrilitäten sind auch jetzt noch dort zu finden:

Atiyah präsentiert angeblichen Beweis der riemannschen Vermutung
Abelpreisträger und Fields-Medaillengewinner Sir Michael Atiyah behauptet das knapp 160 Jahre alte Problem gelöst zu haben. Gelang dem 89-Jährigen tatsächlich der Durchbruch?

Die riemannsche Vermutung zählt zu den bedeutendsten offenen Fragen der Mathematik... Nun behauptet Atiyah durch Zufall auf eine Lösung der riemannsche Vermutung gestoßen zu sein... Anfang 2018 habe er eine Konferenz besucht, wo er sich mit vielen Physikern unterhalten konnte, erzählt er. Dort sei er mit ihnen zu dem Schluss gekommen, dass man endlich die Feinstrukturkonstante verstehen müsse ... Was sollte die Feinstrukturkonstante aus der Physik nun mit der riemannschen Vermutung zu tun haben? ... Mit der so_genannten Todd-Funktion fand Atiyah nach eigenen Angaben zuerst einen mathematischen Ausdruck der Feinstrukturkonstante und ihm gelang anschließend ein Widerspruchsbeweis der riemannschen Vermutung...

Als ihn jemand im Publikum fragt, wann er sein Ergebnis veröffentlichen würde, antwortet Atiyah, dass die mathematische Herleitung der Feinstrukturkonstante das eigentlich komplizierte Ergebnis sei – der Beweis der riemannschen Vermutung sei vollständig auf seiner Folie präsentiert... Er habe seine Resultate bereits bei »arXiv« eingereicht ... – seine Arbeit sei aber nach eigenen Angaben wegen seines hohen Alters abgelehnt worden... Auch wenn Artikel auf »arXiv« ohne aufwändiges Peer-Review veröffentlicht werden, prüft ein Experte des betreffenden Fachgebiets einen Aufsatz und kann diesen dann zurückweisen.

Wie groß ist nun die Wahrscheinlichkeit, dass sein Beweis stimmt? Andere Mathematiker haben sich mittlerweile kritisch geäußert. Sie vermuten schwer_wiegende Fehler in der Definition und den genutzten Eigenschaften der Todd-Funktion. Ob die riemannsche Vermutung nun wirklich bewiesen ist, ist also fraglich.

spektrum.de 24.9.2018
Die unsinnige Kleinschreibung bedeutet eigentlich immer „in der Art von Riemann“, während die „Riemannsche Vermutung“ ein Eigenname ist. – Nebenbei: Nun wüßte ich gerne, ob meine eigene Annäherung an die Zahl ~137,036 der vorgenannten ähnelt.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 21.07.2018 um 05.26

Was wäre, wenn wir frei wären?

In den Geistes- und Naturwissenschaften finden sich zahlreiche Erklärungsmodelle zum freien Willen. Der Wissenschaftskabarettist Vince Ebert wirft einen Blick auf den Diskurs um die menschliche Willensfreiheit in Philosophie und Neurobiologie.

»Bereits 1954 machte der kanadische Neurowissenschaftler James Odds Tests mit Ratten, indem er ihnen Elektroden an den Hypothalamus legte. Sobald die Forscher die Schaltungen für das Begehren anregten, wurden die Tiere lebhaft aktiv. Aber ihr Handeln hatte kein Ziel. Was die Nager taten, spielte plötzlich keine Rolle mehr. Es kam einfach nur darauf an, hektische Betriebsamkeit ohne irgendeinen Sinn und Zweck an den Tag zu legen. Die Politik ist der beste Beweis, dass dieser Effekt auch ohne eine Reizung des Hypothalamus möglich ist.«

spektrum.de 9.6.2018

... und unter den politischen Beweisen ragt in Deutschland die nichtnutzige Betriebsamkeit wegen der Rechtschreib„reform“ hervor und seit geraumer Zeit die selbstmörderische Betriebsamkeit zur Förderung der Masseneinwanderung.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.04.2018 um 07.13

Eigentlich wollte ich etwas Tiefschürfenderes dazu schreiben, aber mir fehlt die Zeit und Lust. Daher bleibt es bei einer einfachen Glosse:

Der Philosoph Matthias Warkus versucht, dem Satz “Der Islam gehört zu Deutschland“ oder seinem Gegenteil mit den Mitteln seiner Fregeschen Zerlegungs-Logik einen Sinn abzugewinnen, aber scheitert daran:

Behauptet man ..., »der Islam« gehöre nicht zu Deutschland, weil Deutschland »historisch christlich geprägt sei«, dann behauptet man, jedes Zerlegungsprodukt von Deutschland, dem die »historische christliche Prägung« nicht irgendwie anzumerken sei, gehöre nicht zu Deutschland. Nun ist aber zum Beispiel ein Studium des Maschinenbaus hier zu Lande vermutlich frei von jeder erkennbaren christlichen Prägung. Aber heißt das, dass die Maschinenbaufakultät der TU Chemnitz nicht zu Deutschland gehört?
spektrum.de 29.3.2018
Ungewollt demonstriert „Spektrum“ die Dürftigkeit einer mechanistischen Zerlegungslogik, hier auf der orthograpischen Ebene (mit Warkus‘ Willen?). Die Wortbildung „hierzulande“ bedeutet etwas anderes als die reformistische Aufspaltung „hier zu Lande“, die sogleich nach Erklärungen des Zustandes „zu Wasser“ oder „zur See“ verlangt.

Sprache erzeugt die vollständige Information erst zusammen mit dem Vorwissen des Empfängers und dessen Einbindung in den Gebrauch der Sprachgemeinschaft. Der Satz „Der Islam gehört zu Deutschland“ ist nicht sinnlos, wie Warkus meint, sondern unpassend und indoktrinierend.

„Gehören zu“ leitet sich entfernt von „hören auf“ ab:
Jetzt bilde man zu den folgenden Sätzen die Ergänzung
„ ... wie der Islam zu Deutschland.
Kinder gehören zu ihren Eltern...
Die Ehefrau gehört zu ihrem Mann...
Der Hund gehört zur Familie...

Recht und Ordnung gehören in die Amtsstuben...
Klappern gehört zum Handwerk...
Rum gehört in den Pharisäer...

Die Pyramiden gehören zu Ägypten...
Der Kölner Dom gehört zu Köln...
Goethes Faust gehört zur Bildung...

Der Wahnsinn gehört zu Friedrich Nietzsche ...
Der Rollstuhl gehört zu Wolfgang Schäuble...
Die Warze gehört zu Claudia Roth...
Den Rum im Pharisäer hatte ich schon früher besprochen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.04.2018 um 12.22

Hatte eine (Anti-)Materialismus-Konferenz in China Folgen?:

Seit Langem sind Wissenschaftler einem Unterschied zwischen Materie und Antimaterie auf der Spur... Schließlich muss beim Urknall mehr Materie als Antimaterie entstanden sein... ¹

In diesem Sinne ist auch die bisher aufwändigste Untersuchung von »Antiwasserstoff« eine Enttäuschung: Die so_ genannte 1S-2S-Spektrallinie des Antiatoms gleiche in noch größerem Maße der korrespondierenden Linie bei Wasserstoff als bisher vermutet, berichten Physiker der ALPHA-Kollaboration am Genfer Kernforschungszentrum CERN im Fachmagazin »Nature« ...

Nun haben die Forscher untersucht, wie sich die Lichtteilchen verändern, wenn man die Energieniveaus von 15000 Antiwasserstoffatomen mit Hilfe eines Magnetfelds verschiebt. So konnten die Physiker Lichtteilchen auffangen, deren Wellenlänge leicht von der des eigentlichen Übergangs abwich. Insgesamt gleiche die zu Grunde liegende »Hyperfeinstruktur« der einfachsten Orbitalzustände der von Wasserstoff bis auf die zwölfte Nachkommastelle, berichten die Wissenschaftler. Damit ist ein Unterschied zwischen Wasserstoff und seinem Antimateriependant weiterhin nicht in Sicht...

Spektrum.de 5.4.2018

¹) Das All könnte sich auch in einer ersten Superquantenfluktuation zu gleichen Teilen zweigeteilt haben.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.01.2018 um 06.42

Die Zeitschrift verläßt immer häufiger den Pfad exakter Wissenschaften zugunsten soziologischer Mutmaßungen: Obwohl der Antisemitismus fest im Koran verankert ist, soll jetzt Europa für seine gegenwärtige moslemische Ausprägung verantwortlich sein. – Wir wollen darüber nicht befinden, stellen aber fest, daß Argumente, eingekleidet in Gender-Korrektheit und längst ausgemusterte Varianten der Ur-Rechtschreib„reform“, eher an Überzeugungskraft verlieren:

Bemerkenswert bei der jüngsten Studie ist die riesige Bandbreite von Einstellungen gegenüber Jüdinnen und Juden. Neben wildesten Weltverschwörungsfantasien, Bagatellisierungen des Holocaust und bitterem Hass finden sich auch reflektierte Positionen und Sympathien für die Juden. ... Günther Jikeli betont: „Verschwörungsfantasien gehen durch alle Schichten...“

In gebildeten Milieus hier zu Lande wäre das heute eher schlecht vorstellbar. Monika Schwarz-Friesel von der TU Berlin, die sich seit Langem intensiv mit den verbalen Mustern des Antisemitismus beschäftigt, stellt fest: „Seit 1945 ist bei uns ein expliziter Vulgärantisemitismus tabuisiert und wird sanktioniert.“ Judenfeindliche Botschaften würden quasi getarnt und in Form von so genannten Umweg-Kommunikationen artikuliert. „Statt explizit auf Juden zu verweisen, werden Paraphrasen wie ‚jene einflussreichen Kreise‘ benutzt. ...“

spektrum.de 26.1.2018


eingetragen von Sigmar Salzburg am 09.12.2017 um 09.11

Eben haben wir Icklers Spott über die deutschen Mitläufer von „dass“ und „so genannt“ zitiert, da bringt „Spektrum“ die Übersetzung eines langen Interviews mit der 28jährigen Teilchenphysikerin Yangyang Cheng mit ebendiesen Markenzeichen des Reformunfugs im Übermaß:

Um der Natur nach der Entdeckung des Higgs-Bosons weitere Geheimnisse zu entlocken, wollen Forscher als Nachfolger des LHC einen noch stärkeren Teilchenbeschleuniger bauen – möglicherweise in China. Die chinesischstämmige Teilchenphysikerin Yangyang Cheng warnt vor diesem Vorhaben...

Spektrum.de: Frau Dr. Cheng, wozu benötigen Physiker einen noch größeren Teilchenbeschleuniger als den LHC?


Yangyang Cheng: Wir haben am LHC bisher nichts gefunden, was über das Standardmodell der Teilchenphysik hinausreicht. Für vieles, was wir in der Natur beobachten, liefert das Standardmodell keine Erklärung. Zum Beispiel bietet es keinen Kandidaten für die Dunkle Materie und kann nicht erklären, warum die elektroschwache Kraft so viel stärker ist als die Gravitation – das so genannte Hierarchieproblem. Meine Kollegen und ich arbeiten am CERN daran, die Fähigkeiten der Detektoren und die Intensität des LHC zu verbessern ...

Es gibt außerdem Pläne für eine zweite Art von Beschleunigern, die eher dem LHC ähneln würden. Um was handelt es sich dabei?

Um so genannte Hadronen-Beschleuniger. Hadronen setzen sich aus mehreren Elementarteilchen zusammen, zu ihnen zählen beispielsweise die Protonen, die am LHC kollidieren...

Es gibt Pläne für einen Linearbeschleuniger des oben skizzierten Typs namens ILC (International Linear Collider) Ringbeschleuniger und einen Linearbeschleuniger am CERN . Daneben gibt es Pläne für einen Ringbeschleuniger in China, den so genannten Circular Electron Positron Collider (CEPC)...

spektrum.de 7.12.201

2439 Wörter: 17 dass, 12 andere Reform-ss*, 3 so_genannte; Albtraum, Gräueltaten*
Obwohl der lächerliche Einfall, „sogenannt“ aufzuspalten, längst nicht mehr bindend ist (wie von Anfang an die ganze „Reform“), besteht Spektrum auf dieser Skurrilität, weil man ja staatstragend „demokratisch“ ist und macht mit, die Sache dem Volk undemokratisch überzustülpen. Auf der anderen Seite grenzt Spektrums Springer-Verlag Menschen von Informationen aus, die das Pech haben, nicht in einer westlichen Demokratie zu leben:
[Spektrum] Der Verlag Springer Nature (zu dem auch "Spektrum.de" gehört – Anm. d. Red.) hat als Reaktion auf chinesische "Vorschriften" kürzlich einen kleinen Teil seiner englischsprachigen Fachinformationen für den chinesischen Markt gesperrt. Man habe diesen "bedauerlichen Schritt" unternommen, um noch weitaus gravierendere Konsequenzen für wissenschaftliche Autoren und Kunden abzuwenden. Was halten Sie von dieser Entscheidung, die offenbar einem Dilemma entspringt?

[Yangyang Cheng] Springer Nature ist ein gewinnorientiertes Unternehmen, das Geld verdienen und sein Geschäft ausbauen will. Das sind vernünftige Bestrebungen. Andererseits hat das Streben nach Kapital einige der schrecklichsten Gräueltaten der letzten Jahrhunderte verursacht, wie zum Beispiel die Sklaverei. Ich denke, es sollte nie ohne Prinzipien erfolgen, vor allem nicht bei einem akademischen Verlag. Was für einen Zweck hat ein Wissenschaftsverlag, der den Grundsatz der akademischen Freiheit nicht aufrechterhalten kann?...
Yangyang Cheng arbeitete mit 19 Jahren auf ihre Doktorarbeit hin, nachdem sie in die USA übergewechselt war. Man sieht, welche Talente dem Land aus Fernost zuströmen, im Gegensatz zu Deutschland, das sich gutmenschlich mit Kopftuchintelligenz anreichert. Daß Quantenphysiker jung sind, fiel schon in den Zwanziger Jahren auf. Man sprach damals geradezu von einer „Knabenphysik“. Der jüngste war der (natürlich jüdischstämmige) russische Physiker Lew Landau, dem mit 18 seine erste Veröffentlichung gelang.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.11.2017 um 05.22

Ein mir bislang nicht aufgefallener Linguistik-Professor versucht, sich mit vermeintlichen Methoden seiner Wissenschaft am modischen AfD-Bashing zu beteiligen.

Perfide Sprachspiele der Andeutungen
26. November 2017|
• Von Ekkehard Felder
In der politischen Auseinandersetzung wird oft darüber gestritten, ob bestimmte politische Statements noch im Spektrum der legitimen Meinungsäußerung zu verorten sind oder die Grenze zur Diffamierung (Verachtung, Hetze, Erniedrigung, Beleidigung, Verleumdung, Schmähung usw.) schon überschritten haben. Besonders schwierig wird es, wenn Sprachspiele der Andeutungen für die Infektion der politischen Diskurse sorgen.

Beispielsweise äußerte sich AfD-Politiker Alexander Gauland am Abend der Bundestagswahl vom 24. September 2017 wie folgt: „Wir werden sie jagen. Wir werden Frau Merkel oder wen auch immer jagen und wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen.“ Diese Äußerungen haben vielfach Empörung ausgelöst ebenso wie Gaulands Äußerung, er und seine Anhänger würden die Integrationsbeauftragte Özoguz „in Anatolien entsorgen“.
[...]
Die Steigerung: Merkmale eines perfiden Sprachgebrauchs
[...]
Im Alltag rutscht uns solch eine Formulierung schon einmal heraus, wir können sie aber leicht im Dialog klären bzw. eindeutig machen. Das ist der große Unterschied zum öffentlichen Sprachgebrauch, wenn mit Giftspritzen der Andeutungen ein Diskurs infiziert werden soll. Zurückzuweisen sind unberechtigte Inanspruchnahme von Gültigkeitsbedingungen und das Überschreiten von Befugnissen.
Die nun folgenden Ausführungen basieren aber mehr auf der von den übereifrigen Kultusministern in den 70er Jahren eingeführten, gänzlich verfehlten Grundschul-Mengenlehre als auf sprachlicher Logik:
Zurück zu Gaulands „Wir werden Frau Merkel […] jagen, und wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen“. Schlüsseln wir die Pronomen dieses Satzes auf:

wir = (bezieht sich auf) AfD und ihre Anhänger
uns = AfD und ihre Anhänger
unser = kann sich nicht auf die AfD und ihre Anhänger beziehen, sondern auf eine größere Menge (Extension)

Daher schließt sich die Frage an: Wie kann man eine Menschenmenge, die offensichtlich nicht zum Wir gehört, „zurückholen“ in eine Gruppe, in der die verlorengegangene Menschenmenge – der stillschweigenden Voraussetzung (Präsupposition) zufolge – schon einmal gewesen sein muss?
In Wirklichkeit handelt es sich hier um eine leichte rhetorische Änderung der Blickrichtung, die normaldenkende Menschen mühelos mitvollziehen können: »„Wir“ als die neu in den Bundestag eingezogene AfD-Fraktion und „wir“ als verantwortungsbewußte Vertreter des Volkes, „unseres“ Volkes« – auch dem Wohl derer verpflichtet, die nicht AfD Wähler waren, nicht zuletzt aufgrund der medialen Volksverdummung, wie sie hier nur etwas professoraler fortgeführt wird:
Hier kommt das geschickte Sprachspiel der Andeutungen und Anspielungen zur Wirkung, eine perfide Form der Ansteckung, die Macht des So-Gesagten-aber-doch-nicht-so-Gemeinten oder die Infektion des Diskurses...

Ekkehard Felder ist Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Heidelberg. Er initiierte 2005 die Gründung des internationalen und interdisziplinären Forschungsnetzwerks Sprache und Wissen.

scilogs.spektrum.de 26.11.2017
Eher erheiternd ist dagegen die genderversiffte Selbstdarstellung seines Institutes im Internet:
Prof. Dr. Ekkehard Felder - Europäisches Zentrum für ...
ezs-online.de/de/ueber-das-ezs/personen/
Den Kern der EZS-SprachwissenschaftlerInnen bilden die ProfessorInnen, PrivatdozentInnen sowie verantwortlichen AbteilungsleiterInnen ...


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.11.2017 um 09.00

Die Zeitschrift „Scientific American“ besteht seit 1845. Hochrangige Wissenschaftler berichten darin allgemeinverständlich über ihre Arbeit. Früher habe ich sie des öfteren gelesen, vor allem, als die Quantenchromodynamik entscheidende Fortschritte in die Elementarteilchenwelt brachte. Deswegen war ich auch erfreut, ab etwa 1980 eine deutsche Ausgabe „Spektrum“ abonnieren zu können.

Leider nahm der Anteil der deutschen Eigenbeiträge aus der Welt der Laberwissenschaften immer mehr zu, so daß nach zwanzig Jahren die Umstellung auf die alberne Rechtschreib„reform“ den letzten Anstoß gab, das Abonnement zu kündigen. Geärgert hatte mich schon vorher ein Artikel von Mentrup über die „wissenschaftliche“ Rechtschreib„reform“ und ein anderer, indem der Schreiber empfahl, das Kinderkriegen den Ausländern zu überlassen.

Wenn man heute in den Internet-Auftritt von Spektrum schaut, überwiegen die Beiträge aus den Laberfächern, und ganz beiläufig sorgt man dafür, vor allem in den „Blog“-Bereichen“, daß bei aller Liberalität die Steinzeitidee „Gott“ nicht in Vergessenheit gerät.

Warkus' Welt: Hat Gott eine Ursache?
Keine Wirkung ohne Ursache - dieses Prinzip gilt nicht nur für die verärgerte Chefin oder das weinende Kind, sondern auch für Zitronen. Bei Gott und der Zahl "1" wird es allerdings schwierig, erklärt unser Kolumnist Matthias Warkus.

von Matthias Warkus

Im Alltag, aber auch in Wissenschaft und Politik geht es ständig um Ursachen und Wirkungen...
"Keine Wirkung ohne Ursache" ist ein Satz, der nichts Neues sagt...

Die materielle Ursache (causa materialis) ist ein Material, ein Substrat, das verändert oder bewegt wird;... Die formale Ursache (causa formalis) ist die Gestalt, die der Veränderung zu Grunde liegt;... Die Wirkursache (causa efficiens) ist etwas anderes, was mit dem veränderten oder bewegten Gegenstand interagiert, um die Veränderung oder Bewegung auszulösen; ... Die Zweckursache (causa finalis) ist der Zweck der ganzen Veranstaltung ...

Bei der Zahl 1 oder Gott wird es schon schwieriger, und wer aufmerksam gelesen hat, wird bemerkt haben, dass das Vier-Ursachen-Schema unterstellt, dass das, was da verursacht wird, immer die Veränderung oder Bewegung von etwas Materiellem ist. Ich weiß nicht, ob Gott unter diese Beschreibung passt, aber zumindest die Zahl 1 fällt ganz klar heraus. Sie ist durch nichts verursacht.

Ist es also so, dass jede Wirkung – also alles, was Ursachen hat –, immer eine Veränderung oder Bewegung eines materiellen Gegenstands ist? Was meinen Sie?

Viele heute tätige Philosophinnen und Philosophen würden diese Frage bejahen, aber längst nicht alle; das Thema ist alles andere als ausdiskutiert. Es handelt sich hier um eine genuin philosophische Frage: Sie ist so allgemein gefasst, dass sie sich nicht weiter verallgemeinern lässt, und sie lässt sich nicht durch Experimente oder durch Rechnen beantworten.

Matthias Warkus ist Philosoph und lehrt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Es ist sehr die Frage, ob die Zahl „eins“ durch nichts verursacht ist. In den dreißiger Jahren legte P.A.M. Dirac in einer Theorie nahe, daß die Quantisierung der elektrischen Elementarladung durch die Existenz mindestens eines magnetischen Monopols erklärt werden könnte. Die Existenz des Spins ℏ/2 bewirkt ebenfalls eine unterscheidbare Ordnung der Materieteilchen. Ihre gedankliche Aufreihung und Abzählung ist dann wieder die Leistung höherer Organismen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 23.06.2017 um 10.33

Die Chinesen mit ihrer Zeichenschrift, tausendfach schwieriger als die deutsche Rechtschreibung, stoßen in die Spitze der Wissenschaft vor und veröffentlichen die Ergebnisse in der zwanzigfach konfuseren englischen Orthographie:

Quantenteleportation: Verschränkte Photonen aus dem All
Chinesische Forscher stellen per Satellit einen Quantenlink zwischen 1200 Kilometer voneinander entfernten Bodenstationen her. Ein Meilenstein - der ganz nebenbei fundamentale Tests der Quantenphysik ermöglichen könnte...

Das chinesische Experiment war im Vorfeld mit großer Spannung erwartet worden. Es gilt als wichtiger Test in der Disziplin der Quantenkommunikation, die den Austausch abhörsicherer Nachrichten in Aussicht stellt. Mittels Quantenlink könnten zwei Parteien so_genannte Quantenschlüssel austauschen... Bislang funktionierte derartige Quantenkommunikation aber selbst bei optimalen Bedingungen nur über Strecken von gut 100 Kilometern. Denn sowohl in den besten verfügbaren Glasfaserkabeln als auch in Luft stoßen zur Übermittlung eingesetzte Lichtteilchen auf Atome, wodurch die Verschränkung früher oder später verloren_geht.
spektrum.de 16.6.2017... 本周Science 2017年6月16日
Während der letzten zwanzigjährigen Aufstiegsphase der chinesischen Wissenschaft schufen die deutschen Quäntchen-Forscher und -Politiker den Rat für Rechtschreibung, um „Quentchen“ und „daß“ endgültig auszurotten und die Getrenntschreibung wieder einmal neu zu regeln.

Aber zum Inhalt der Meldung: Wichtiger als die Kryptographie ist die philosophische Erkenntnis, daß „Raum und Zeit Illusionen“ sind, wie Einstein es einmal ähnlich formulierte. Gerade er, der Entdecker der Lichtgeschwindigkeit als fundamentale Konstante der Wirkungsfortpflanzung, wollte nicht glauben, daß es auch den Raum mißachtende zeitlose Zusammenhänge geben könne. Der irreführend „Quantenteleportation“ genannte Effekt zeigt, daß die Natur manche Erhaltungsgesetze strenger einhält, als die Unschärferegelungen der Quantenphysik glauben machen wollen.

Der Drehimpuls muß erhalten bleiben. Wenn von einem Photonpaar eins gezwungen wird, mit einem Drehimpuls in einer bestimmten Richtung in Erscheinung zu treten, so kann das andere nur gegensätzlich gefunden werden, unabhängig von der Entfernung. Eine einsehbare, wenn auch irre Lösung bietet bisher nur die Viele-Welten-Theorie von Everett, die etwa besagt, daß alle paarweisen Ergebnisse bereits vorbestimmt sind und wir beim Messen nur in die betreffende Dimension eintauchen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 12.06.2017 um 04.17

Der Astronom Florian Freistetter schreibt in seiner mathematischen Kolumne in „Spektrum der Wissenschaft“, pflichtgemäß reformiert und gegendert:

Ich möchte mich mit einer Formel beschäftigen, die, wenn man Mathematikerinnen und Mathematiker nach der "schönsten Formel" fragt, immer wieder auf Platz 1 landet. Und zwar völlig zu Recht. Es ist auch meine absolute Lieblingsformel:
e = - 1

Das ist die berühmte "eulersche Identität". Sie vereint drei der wichtigsten Konstanten in Mathematik und Physik: Die Kreiszahl π, die imaginäre Einheit i und die Basis des natürlichen Logarithmus, die eulersche Zahl e. Manchmal findet man die Formel auch in der Form e + 1 = 0, um auch noch die beiden Konstanten 0 und 1 miteinzubeziehen.
spektrum.de 4.6.2017
Wenn man die veröffentlichte Literatur durchsieht, stellt man fest, daß die Schreibung „Eulersche Formel“ u.ä. immer noch bevorzugt wird und die einzig angemessene ist gegenüber der mühsam erschwitzten Darstellung „eulersche“ oder „Euler’sche“ der „Reform“. Sollte nicht anfänglich „goethesch“ bedeuten „in der Art von Goethe“? „In der Art von Euler“ wäre Quatsch. Es ist Eulers Formel.

Im übrigen bedeutet die geheimnisvolle Zahl „i“ nichts anderes als die nötige Erweiterung der reellen Zahlenreihe ins Zweidimensionale, da Erkennbarkeit in jedem Punkt unseres physikalischen Raumes nur bei Berücksichtigung des ständigen zyklischen Wandels in andere Daseinsformen möglich ist. Unter einem anderen Aspekt ist „i“ eine ganz gewöhnliche Zahl, nämlich 1.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 26.05.2017 um 10.32

Der Geist steckt nicht im Gen

40 neue Intelligenzgene listet eine Studie auf. Doch das Ergebnis dürfte Erbgut-Enthusiasten vor allem ernüchtern.


von Lars Fischer

Die Zahlen klingen eindrucksvoll: 40 neue Intelligenzgene und 336 Mutationen, die mit Intelligenz zusammenhängen, kamen bei einer aktuellen Studie an über 78 000 Individuen zum Vorschein. Doch was nach einem echten Durchbruch bei der Erklärung der menschlichen Geisteskräfte klingt, zerschlägt bis auf Weiteres alle Hoffnungen, mit genetischen Methoden Intelligenz zu verbessern oder auch nur vorherzusagen.

Bei näherer Betrachtung nämlich ist die Ausbeute der jetzt in "Nature Genetics" veröffentlichten Studie mäßig: Knapp ein Zwanzigstel des Intelligenzunterschiedes zwischen zwei Individuen, so das Autorenteam um Danielle Posthuma von der Freien Universität Amsterdam, lasse sich nun auf bekannte Gene zurückführen. Immerhin doppelt so_viel wie zuvor, aber nach wie vor ein Resultat ohne klinische oder gesellschaftliche Relevanz...

… weiter bei: spektrum.de 22.5.2017

Die Intelligenz des Menschen reicht nicht aus, das vielfältige Zusammenwirken von Genen und Umwelt zu sicheren Voraussagen über die zu erwartende Intelligenz zu verrechnen. Intelligenztests können auch nur ganz grobe Werte ermitteln. Andere gesellschaftliche Verhältnisse begünstigen auch andere Formen der Intelligenz. Im heutigen chaotischen Mitteleuropa ist wissenschaftliche Intelligenz weniger gefragt als anpasserische Intelligenz.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.02.2017 um 06.17

Der Amsterdamer Physiktheoretiker Erik Verlinde erklärt die Gravitation zu einem Nebeneffekt der Quantenmechanik und kann die beobachtete Galaxiendynamik ohne die Dunkle-Materie-Hypothese erklären:

Die Theorie sagt korrekt die schwerkraftbedingte Verzerrung der Galaxienbilder voraus – diese Gravitationslinsen waren ein weiteres Phänomen, das bislang der Dunklen Materie zugeordnet wurde. Allerdings hatte Ähnliches auch schon der Begründer von MOND [Modifizierte Newtonsche Dynamik] gezeigt ... ...
Im orthographisch reformierten Universum stört dagegen die unterschiedliche Schwere von „dergleichen“ und „ähnlichem“. Dasselbe gilt für die konfusen Lücken- und f/ph-Theorien:
... mathematisch lassen sich ... holografische Universen ... inzwischen immer besser beschreiben – allerdings nur in solchen Universen, deren Geometrie an die Kunstwerke von M. C. Escher erinnert, den so_genannten Anti-de-Sitter-Räumen ...

spektrum.de 8.2.2017
Fast gleichzeitig mit der Rechtschreib„reform” endete auch die deutschsprachige Wissenschaftstradition.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 07.02.2017 um 16.28

Fleisch fressende Pflanzen:

Wie Gene harmlose Pflanzen zu Karnivoren machen


Wenn Pflanzen sich von mehr als Licht und Luft ernähren wollen, müssen auch ihre Gene mitspielen. Was veränderte die Evolution im Erbgut Fleisch fressender Botanik? ...

Die Leistung von Fleisch fressenden Pflanzen wird oft unterschätzt, obwohl sie es doch geschafft haben, zwei grundsätzlich unterschiedliche Lebensentwürfe gleichzeitig umzusetzen: Sie betreiben Fotosynthese, schaffen es aber zugleich, Futter zu fangen und zu verdauen und so unter denkbar ungünstigen Umweltbedingungen zu überleben...

Das Genom einer karnivoren Pflanze aus Australien ist nun entziffert: Die Besonderheiten im Erbgut der Kannenpflanze Cephalotus follicularis machen deutlich, wann und wie Fleisch fressende Pflanzen zu dem wurden, was sie sind...

Tatsächlich scheint die Evolution sogar bei nur sehr weit entfernt verwandten Fleisch fressenden Pflanzen wie dem Sonnentau, der gar keine Kannenfallen besitzt, sehr ähnlich verlaufen zu sein, so die Autoren.

spektrum.de 6.2.2017

Nachtrag: Die Konkurrenz schreibt vernünftig herkömmlich:

Grüne Fleischfresser geben Geheimnisse preis
... "Offenbar gab es nur begrenzte Möglichkeiten, um zu einer fleischfressenden Pflanze zu werden", sagt Albert.
wissenschaft.de 6.2.2017


eingetragen von Sigmar Salzburg am 30.11.2016 um 17.53

Perowskit-Solarzellen: Das Graphen der Fotovoltaik
In der Solarzellenbranche heißt das Wundermaterial Perowskit: viel versprechend, immer vorne dabei, aber noch kaum alltagstauglich... Wie viel Prozent der einfallenden Sonnenenergie wandelt die Solarzelle in Strom um? ... Noch sind die Zellen, an denen diese Werte gemessen werden, aufwändig konstruierte Unikate – und sehr klein... Aber auch in einigen industriellen Forschungslaboren arbeiten Wissenschaftler an diesem viel versprechenden Material ...
spektrum.de 24.11.2016


eingetragen von Sigmar Salzburg am 04.08.2016 um 04.41

Evolution: Mensch genetisch quasi fürs Grillen optimiert

Neandertaler
[und Denisova-Mensch] hatten es nicht - unsere Vorfahren aber schon: ein Gen, das die schädlichen Folgen von inhaliertem Rauch extrem abmildert. Das half uns einst am Lagerfeuer...

Gerade in den kälteren Klimazonen Europas und Asiens waren alle drei Menschengruppen auf die Wärme ihres Lagerfeuers angewiesen, zudem lässt sich gekochte oder gegrillte Nahrung besser verdauen. Die beiden archaischeren Arten dürften sich diese Vorteile allerdings mit größeren gesundheitlichen Risiken erkauft haben als der moderne Mensch. Rauch wirkt Krebs erregend ...
spektrum.de 2.8.2016

Spektrum huldigt weiter der Ur-„Reform“, die das Adjektiv „krebserregend“ abschaffen wollte.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 28.07.2016 um 07.21

Artenschutz: Stärker als ein Stier
Auerochsen waren die mächtigsten Wildrinder Europas. Sie starben aber leider aus. Ein neues Zuchtprogramm soll sie wieder erschaffen und in die Freiheit bringen.


... Das Mammut beispielsweise soll mit extrahierter Mammut-DNA und der Hilfe von Asiatischen Elefanten in den folgenden Jahrzehnten von den Toten auferstehen. Die Wandertaube oder der Dodo sind weitere Kandidaten.

Auf den ersten Blick passt auch das Programm der niederländischen Stiftung Taurus in diese Aufzählung: In Zusammenarbeit mit der Universität Wageningen und der Naturschutzorganisation Rewilding Europe will sie in 15 Jahren mehrere hundert "Tauros-Rinder" in die Wildnis entlassen. Das Besondere dabei: Die Tiere werden ziemlich genau wie die mythischen Auerochsen aussehen. .. "Wir brauchen Tiere, die sich auch gegen Wölfe und Bären behaupten, eisige Winter überstehen und mit karger Kost überleben können. Das schafft kein Hausrind." Für so etwas bräuchte es schon eher ein Tier wie den Auerochsen, auch Ur genannt. Allerdings starb das letzte Exemplar 1627 in Polen... Das Genom der Auerochsen ist mittlerweile entziffert. Rückzüchtungen können daher auf maximale Ähnlichkeit abzielen...

Große Wildnisgebiete sind bereits vorhanden. Oft karge und abgelegene Regionen, die stark unter Landflucht leiden. Einige von ihnen wie das Donaudelta in Rumänien ... Wisente wurden bis auf eine Hand voll Tiere ausgerottet und gerade noch gerettet, zudem sind sie wie der Rothirsch eher im aufgelockerten Wald zu Hause. Und so genannte Heckrinder – die ebenfalls den Auerochsen ähneln sollen - ...

Einen ersten Versuch in diese Richtung unternahmen die Brüder Lutz und Heinz Heck bereits in den 1920er und 1930er Jahren. Sie kreuzten verschiedene Rassen miteinander, bei denen sie – nicht selten zu Unrecht – Ähnlichkeiten zum Ur entdeckt zu haben glaubten ...

Im Vergleich zu den Versuchen der Heck-Brüder wurde das Tauros-Zuchtprogramm wesentlich akribischer und transparenter vorbereitet. An seinem Anfang stehen grundlegende wissenschaftliche Untersuchungen mit wichtigen Erkenntnissen, von denen die Hecks nichts wissen konnten: 2012 gelang es David MacHugh vom University College Dublin und seinem Team, das Genom eines 6750 Jahre alten englischen Auerochsen zu entziffern... Die Tauros-Zucht kann sich also auf die tatsächliche genetische Ähnlichkeit zum Wildrind stützen.

Von der Liste mit den 35 Rinderrassen haben es neun ins Zuchtprogramm geschafft: vier aus den "Top Ten" [Urreform „Topten]... "Die Ergebnisse, die wir seit dem Start der Zucht 2009 erzielt haben, sind sehr viel versprechend", sagt Goderie... "Als Nächstes geht es darum, das Potenzial eines Tieres so früh wie möglich beurteilen zu können", sagt Goderie...

... Falls es den Koordinatoren des Programms tatsächlich gelingt, die wilden Rinder von der EU als echte Wildtiere anerkennen zu lassen, bekommt die Natur Europas etwas zurück, was jahrhundertelang gefehlt hat – gleich, ob das nun Auerochsen oder "nur" Tauros-Rinder sind.
spektrum.de 26.7.2016

Der Verfasser Ralf Stork führt unvorsichtigerweise die Rückzüchtungsversuche von Lutz (und Heinz) Heck an, die bereits vom Humanistischen Pressedienst als Naziblendwerk entlarvt worden sind:

Die pseudowissenschaftlichen Experimente, die er zur “Rückzüchtung” von Auerochsen und Wisenten betrieb, wurden von Göring höchstpersönlich gefördert. 1938 erhielt Heck anläßlich des “Führergeburtstages” den Titel eines Professors verliehen, zwei Jahre später wurde er zum Leiter der Obersten NS-Naturschutzbehörde ernannt. Göring sorgte auch dafür, dass Heck 1935 für seinen Zoo eine reich bemessene Geländeschenkung aus preußischem Staatsbesitz erhielt ...
hpd 5.5.2014
Naturschutz und Rückzüchtungen wären sicher bei einem Kommunisten wie Trofim Lyssenko in besseren Händen gewesen.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 19.07.2016 um 08.18

Demnach könnte ein sehr dichtes Objekt, das einen Pulsar schnell und eng umkreist, dessen Radiosignale auf die beobachtete Weise verzerren. Dazu müsste das Objekt allerdings mit einem nicht geringen Anteil der Lichtgeschwindigkeit in wenigen Minuten und enger als bei allen bekannten Paarungen im Universum den Pulsar umlaufen.
spektrum.de 18.7.2016

„Dazu müßte das Objekt allerdings fast mit Lichtgeschwindigkeit“ ... oder „mit mehr als der halben Lichtgeschwindigkeit ...“


eingetragen von Sigmar Salzburg am 17.03.2016 um 07.06

Der Chefredakteur der Zeitschrift „Bild der Wissenschaft”, Rüdiger Vaas, hat anläßlich des Sieges des Rechnerprogramms AlphaGo über den Go-Weltmeister Lee Sedol einen euphorischen Artikel verfaßt, der vom Humanistischen Pressedient verbreitet wurde:

Das Computerprogramm AlphaGo hat den Weltmeister Lee Sedong besiegt – und eine neue Epoche eingeleitet
Die Selbstüberwindung des Menschen – ein Nachruf und Kommentar


Es ist nicht das erste Mal, dass Computer über Menschen triumphieren. Schon billige Taschenrechner sind jedem Mathematiker im Multiplizieren und Wurzelziehen seit Langem überlegen... Es ist dieser holistische Zugang, eine Art von Mustererkennung, zu der biologische Systeme im Allgemeinen viel effektiver fähig sind als die pure digitale Rechenkraft... "Was groß ist am Menschen, das ist, dass er eine Brücke und kein Zweck ist: was geliebt werden kann am Menschen, das ist, dass er ein Übergang und ein Untergang ist", schrieb Nietzsche. Wohin der Übergang führt, wenn er weitergeht, bleibt ungewiss. Doch es erscheint gut möglich, dass der Mensch jetzt, im März 2016, die Fackel weitergegeben hat. Das Schilfrohrdenken ist nicht mehr seine prominente Auszeichnung, er sollte sich nicht allzu_viel darauf einbilden. Jetzt hat das Zeitalter des Transhumanismus begonnen.
hpd.de 11.3.2016

[Dagegen ist in „Spektrum“ zu lesen:]

Sieg von AlphaGo:
Meinung: Es war nur ein Spiel

von Eva Wolfangel
Und auch unter anderen Gesichtspunkten ist Go eine der leichter zu lösenden Aufgaben für die künstliche Intelligenz: Gerade beim überwachten maschinellen Lernen sind Daten das A und O: Der Algorithmus lernt nicht aus vorgegebenen Regeln, sondern anhand von Beispielen. Sind diese so_genannten Trainingsdaten repräsentativ für die später vom Computer zu lösende Aufgabe, so lernt die Software umso präziser, je mehr Daten sie zur Verfügung hat... . In vielen Fällen können nicht einmal die Entwickler nachvollziehen, ob der Computer richtig liegt. Bei Go ist das ganz einfach: Wer gewinnt hat Recht... Das echte Leben ist viel komplexer als Go.
spektrum.de 12.3.2016

Zweifellos hätten die assholistisch denkenden Apparatschiks der Rechtschreib„reform“ auch mit transhumanen Rechnerimplantaten im Gehirn keine sinnvolle Reform zustandegebracht.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 08.08.2015 um 03.43

5 Manipulieren Katze[n] ihre Beute?

... zumindest Hauskatzen verfügen auch über subtile Einflussmöglichkeiten, um sich zukünftige Nahrung leichter zu sichern: Offensichtlich manipulieren sie diese schon früh im Leben mit einem besonderen Duftstoff im Urin. Mit ihrem Harn setzen die Katzen das so genannte Felinin frei, das von Nagetieren wahrgenommen wird und in derem Körper verschiedene Reaktionen bewirkt. Wachsen Jungmäuse in einem Umfeld mit Katzen auf, nehmen sie den Geruch zwar schneller auf und reagieren gestresster, dennoch verhalten sich diese Mäuse furchtloser: Sie zeigen weniger Angstreaktionen und fliehen später als Nager, die erst in höherem Alter mit Felinin in Berührung kommen – und damit werden sie leichter ein Opfer der Katze.
spektrum.de 7.8.2015

Heute wirken unsere gleichgeschalteten Medien und Zwangsgebührensender wie Katzenurin. Die Bürger sollen ihre natürliche Abneigung gegen Rechtschreib-, Währungs- und Bevölkerungsreformen verlieren. *


eingetragen von Sigmar Salzburg am 05.08.2015 um 08.11

Auch Hunde verfügen über eine Region im Gehirn, die auf die Verarbeitung von Gesichtern spezialisiert ist. Darauf deutet nun eine neue Studie hin, die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen um Gregory Berns von der Emory University in Atlanta im Fachmagazin "PeerJ" veröffentlichten. Die Forschenden zeigten Hunden im Magnetresonanztomografen Bilder und Videos von Menschen- und Hundegesichtern sowie von verschiedenen Gegenständen. Dabei entdeckten sie, dass eine bestimmte Region im Schläfenlappen der Vierbeiner stärker aktiv wurde, wenn sie die tierischen und menschlichen Gesichter betrachteten, als wenn sie die neutralen Objekte ansahen.

spektrum.de 4.8.2015

Wo schon zuvor beide Geschlechter genannt wurden, käme kein Normaldenkender auf die Idee, mit „Forscher“ seien nur die Männer gemeint. Der Gleichstellungswahn zersetzt das gute Deutsch und seine Grammatik.

Die provinziell-reformierten „Tomografen“ werden in der übrigen wissenschaftlichen Welt mit „ph“ geschrieben.

Das inflationäre Auftreten der „Vierbeiner” ist eine Folge des stilistischen Wortwiederholungsverbots. In der Umgangssprache gibt es diese Journalistenerfindung nicht.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 10.06.2014 um 20.40

Wohlmeinende haben mir ein Exemplar des „Spektrum der Wissenschaft“ vom letzten Monat überlassen. Ich hatte die Zeitschrift ja vor 14 Jahren wegen der Umstellung auf die „Rechtschreibreform“ abbestellt.

Anscheinend benutzt der Verlag auch heute noch die Software der unverbesserten Urreform. Schon auf der Titelseite prangt dem Leser das Schlüsselwort der Reform entgegen: „Missstände in der biomedizinischen Forschung“. Das Hauptthema soll sein: „Ist die menschliche Sprache einzigartig? Der Blick ins Gehirn führt Linguisten zu einem neuen Bild unserer Kommunikation.“ Außer vagen Mutmaßungen bringt der Text aber nichts wirklich Neues. „Neutrinos. Die Geisterteilchen weisen auf eine neue Physik.“ Das gleiche auch hier.

So geht es das ganze Heft hindurch, immer begleitet von dem stotternd belehrenden

„so genannt“.
In diesem Spektrum-Heft wird es dem Leser 30mal untergeschoben. Schon um 2000 war klar, daß diese Ausgeburt der Trennschreib-Ideologie keinen Bestand haben kann. Medien, die etwas auf sich halten, wie der „Spiegel“ oder die „Zeit“, verwenden sie schon lange nicht mehr. Ansonsten gibt es außer den alles „versiffenden" neuen ss noch eine Vielfalt von Reformmist unterschiedlicher Konsistenz:

im Wesentlichen, das 39-Fache, he-rausgefunden, als Nächstes, aufwändiger, ein viel versprechender Weg, diese Ergebnisse waren derart viel versprechend, Potenzial, rekons-truiert, geheim hält, hi-naus, aufs Neue, im Großen und Ganzen, als Erstes, eine Hand voll, im Allgemeinen, der ers-te, zu Stande, vo-rübergehen, bei Weitem, Letztere, Messergebnisse, seit Langem, seit Längerem, des Weiteren, zu Grunde, des Gleichen, schlu-cken, res-pektieren, das Kons-tanzer Konzil, von den 100.000 hergestellten Chemikalien seien maximal einige hundert Besorgnis erregend.

Nur die Seite 103 bringt historische Notizen der Jahre 1914 und 1964 – in der damaligen anständigen Rechtschreibung, z.B.:

Wissenschaftler wandern aus
»›Seit 1945 sind 4000 deutsche Wissenschaftler nach Amerika ausgewandert, 3000 davon allein seit 1952.‹ Diese Zahlen nennt der deutsche Physiker Dr. Herbert W. Franke. Die europäischen Nachbarländer wüßten ebenfalls von der Abwanderung der Wissenschaftler nach den Vereinigten Staaten zu berichten. Setze man die Ausbildungskosten für einen Naturwissenschaftler mit 40.000 DM an, dann ergebe sich bei nur 150 Auswanderern pro Jahr ein Verlust von jährlich 6 Millionen DM für die deutsche Wirtschaft.« Elektronik, 5/1964, S. A 33

Aber die deutsche Politik war da schon um einen Ausgleich bemüht, indem sie Fachkräfte aus Anatolien anwerben ließ.


eingetragen von Sigmar Salzburg am 31.10.2013 um 10.08

Nach 26 Jahren

1987 las ich im „Spektrum der Wissenschaft“:

... Das Ziel der 3. Orthographischen Konferenz [1986] ist eine zwischenstaatliche Vereinbarung darüber, daß neue und einfachere „Regeln der deutschen Rechtschreibung“ anstelle der von 1901/1902 in allen betroffenen Staaten verbindlich werden und daß die so erreichte Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschschreibenden Raum auch in Zukunft erhalten bleibt...

Wissenschaftlich war eine Reform der deutschen Rechtschreibung noch nie so gut vorbereitet wie heute; und zudem – wohl auch darin begründet – besteht auf politischer Ebene eine größere Bereitschaft dazu als je zuvor. Falls all dies nicht innerhalb der nächsten Jahre – sagen wir bis 1991 – eine Reform der deutschen Rechtschreibung bewirkt, wird es in absehbarer Zeit keine Reform geben.

Dr. Mentrup ist Mitglied der Kommission für Rechtschreibfragen und arbeitet am Institut für deutsche Sprache, Mannheim.

Spektrum 8/1987

Dreizehn Jahre später kündigte ich das Abonnement der Zeitschrift wegen ihres Kotaus vor der Rechtschreibreform. Weitere dreizehn Jahre später habe ich erstmals wieder ein aktuelles Exemplar des „Spektrum“ in der Hand und lese:

Es geht um die so genannte bornsche Regel, benannt nach dem deutschen Physiker Max Born (1882-1970)... Fuchs zeigte nun einen mathematischen Weg, wie sich die bornsche Regel fast vollständig in der Sprache der Wahrscheinlichkeitstheorie ausdrücken lässt... »Ich spiele mit der Idee«, gesteht er, »dass die bornsche Regel das bedeutsamste Axiom der gesamten Quantentheorie ist.«

Wir sehen hier „Reform“ auf kleinstem Raum:
– Das ss- und dass-Gift der Heyse-Regel, die kein Normalbürger gekannt oder gar verlangt hatte, die ihn aber nun täglich schurigelt, die den Kulturbruch, die Spaltung der Rechtschreibung und die Milliardenschäden bewirkt hat;
– den albernen Reformerfurz „so genannt“, der in stilbewußteren Medien schon wieder verpönt ist;
– und schließlich die dumme Eigennamen-Kleinschreibung, hier trotz der Bedeutsamkeit der Bornschen Regel.



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