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Forum > Rechtschreibreform und Gruppendynamik
Die Rechtschreib„reform“ ist gescheitert.
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Sigmar Salzburg
17.12.2013 07.06
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Aus spitzer Feder

Rechtschreibreform gescheitert?: Aber nicht doch!
von Michael Klonovsky
Von Nationalisten und Sozialisten

Die Rechtschreibreform sei „auf ganzer Linie gescheitert“, schlagzeilt die „Junge Freiheit“. Aber nein, sie ist wie keine zweite Reform gelungen! Wer die Völker gleich Zuckerwürfeln zunächst im europäerlosen Europa und sodann in der multikulturellen Weltgesellschaft auflösen will, tut gut daran, ihnen neben dem Heimatgefühl vor allem die Behausung in ihrer Sprache zu nehmen – nicht auf einmal, vielmehr schrittweise: da eine Unsicherheit, dort eine Spur Entdifferenzierung, an anderer Stelle ein bisschen Müll...

Während heute kaum ein Schüler mehr weiß, wie er recht schreiben soll und die „progressiven“ unter den Pädagogen mit dem Vorschlag exzellieren, jeder möge eben die Buchstaben so setzen, wie ihm der Schnabel ge- oder verwachsen ist, während die exponiertesten Bratenriecher unter den Linguisten Fellachenidiome wie das sogenannte „Kiezdeutsch“ als Bereicherung, ja fortgesetzte Kultivierung der Sprache darstellen (nach wie vor harren wir der „Kiezmathematik“), nimmt zugleich die Fähigkeit des Nachwuchses, komplexe Texte zu verstehen, noch schneller ab als Siegmar Gabriel zu. Bei Inkaufnahme einer gewissen Verwahrlosung Elitäres abzubauen, gewachsene Strukturen zu zerstören und unter dem Signum von Freiheit und Individualität Gleichmacherei zu treiben: das ist moderne sozialistische Politik par excellence. Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass bereits eine aggressive Unterart von Sozialisten, die Nationalen nämlich, eine ähnlich vereinfachende, nivellierende, dem Horizont ihrer Anhänger angepasste Schreibreform durchführen wollte; Joseph Goebbels notierte weiland, dies sei die anmaßendste und ungebildetste Idee gewesen, welche sein Verein je gehegt hätte. Manche Reformen brauchen eben Zeit.
[...]
Dieser Artikel erschien zuerst auf Acta diurna.

Weiterlesen in ef-magazin.de v. 9.12.2013

Zu „Behausung“ siehe Klaus von Donanyi.

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Sigmar Salzburg
11.09.2010 18.59
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Reform nur für die Jugend und nun das …

LANGENSENDELBACH, LKR. FORCHHEIM. Im Gemeindegebiet verunstalteten unbekannte „Schmierfinken“ in der Zeit von Dienstagnachmittag bis Mittwochmorgen insgesamt acht öffentlich Einrichtungen mit verschiedenen Schimpfwörtern … Mängel in der Rechtschreibung und die Art der Ausführung deuten auf minderjährige oder jugendliche Täter hin. Wem sind im Tatzeitraum verdächtige Personen oder Personengruppen aufgefallen? Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Forchheim unter der Telefonnummer … entgegen.

kanal8.de 10.9.2010

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Detlef Lindenthal
08.04.2005 20.50
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Die Rechtschreib„reform“ ist gescheitert.

Aachener Zeitung, 07.04.2005 | 20:57 Uhr

Rechtschreibung steht vor Rolle rückwärts

Aachen. Je nachdem, wie der Rat für deutsche Rechtschreibung am Freitag in München entscheidet, muss die erst vor einem Jahr erschienene 23. Auflage des Dudens wieder eingestampft werden.

Eine siebenköpfige Arbeitsgruppe legt dem Rat eine Beschlussvorlage vor, in der im Bereich der Getrennt- und Zusammmenschreibung die nahezu vollständige Rückkehr zur alten Schreibweise vor der Rechtschreibreform empfohlen wird.

Dabei sollen ausschließlich die Schreibweisen vor 1996 gelten. Kritiker halten das für das erste offene Eingeständnis, dass die Rechtschreibreform gescheitert ist.
(eho)  


Berliner Zeitung, Samstag, 09. April 2005 Kommentar

Die Rechtschreibreform ist gescheitert
Torsten Harmsen
Geh nach Hause, sie sitzt schon wieder in dem alten Pott, sagte der Butt zu dem Fischer. Dessen Frau war Königin, Kaiserin, Päpstin geworden und wollte nun zum lieben Gott aufsteigen. Sie hatte den Bogen überspannt und saß plötzlich wieder da, wo sie vorher war. So wie in Grimms Märchen könnte es auch der deutschen Rechtschreibung ergehen: Nach einem fast zehn Jahre dauernden Streit um ihre Reform stehen die Signale nun auf zurückrudern!

Der Rat für deutsche Rechtschreibung, der endlich einen Kompromiss finden sollte, schlägt vor, in wichtigen Bereichen den Zustand vor der Reform wieder herzustellen. Das Ergebnis ist zu begrüßen angesichts all der Sinn-Verwirrungen, die etwa durch die neue Getrenntschreibung entstanden waren. Zugleich muss man bedauern, was für ein langer, teurer, entnervender Weg zurückgelegt werden musste, um am Ende wieder im alten Pott zu landen. Es ist beschämend, was dieses Land der Welt geboten hat mit seinem Herumgebastle am wichtigsten Kulturgut der Nation.

Das Votum des Rates, der am 3. Juni endgültig entscheiden will, muss das letzte in dieser Sache sein. Jetzt darf der Streit bei den Kultusministern und anderswo nicht wieder losgehen. Am 1. August soll die neue Rechtschreibung offiziell in Kraft treten. Millionen Schüler dürfen nicht hin- und hergejagt werden zwischen immer wieder neuen Regeln. Ein allerletztes Mal muss korrigiert werden, und dann für immer. Wer ehrlich ist, erklärt die großspurigen, unausgegorenen Reformpläne für gescheitert.
__________________
Detlef Lindenthal

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