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Forum > Ickler-Wörterbuch
Genus
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Norbert Schäbler
11.12.2002 15.49
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Terminologienotstand

„Weide und Waid(e), Lärche und Lerche, Wahl und Wal, wieder und wider …“, sind mir bekannt,
denn ich liebe die Unterscheidungsschreibung gleich und ähnlich klingender Wörter („Homophone“), die von den Rechtschreibreformern aufgeweicht wurde mit dem Zwecke angeblicher Erleichterung; zum Nutzen des Schreibers; zum Nachteil des Lesers.

Nur noch „fertig stellen, auseinander setzen, allgemein bildend, Feuer speiend …“, werden mir nie zur Geläufigkeit,
weil es mir innerlich zuwiderläuft, Dinge die unterschiedlich sind, die auch in unterschiedlicher Schreibung präsentierbar sind und waren, in Einheitsschreibung und als „Homograph“ wiederzugeben.

Es kann doch nicht sein, daß uns eine Kommission festnagelt auf beliebige am Reißbrett gefertigte Vorgaben, während sie selbst nicht festnagelbar ist auf eine Terminologie.
So nicht!

Wenn es denn einen Begriff gibt –
sagen wir „Onymie“ statt „Homonymie“ dazu –
und jener Begriff ordnet sich sowohl den „Homographen“ als auch den „Homophonen“ über, dann muß es doch auch einen Begriff geben, der die Schnittmenge der beiden skizziert.
Dann mag man jenen Begriff in Gottes Namen „Homographon“ nennen, aber benannt werden muß das:
Damit man weiß, worüber man spricht!
Damit man weiß, worin das Verbrechen der Rechtschreibreformer besteht.
Damit man denen eine Parole um die Ohren schlagen kann – so wie jene das seit 1996 tun, um ihre in bedenkenloser Lust gezeugten „Missgeburten“ (die Flut von Homographonen) vor der Euthanasie zu schützen.


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nos

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Theodor Ickler
10.12.2002 04.49
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onymisch

Der Begriff der Homonymie ist nicht eindeutig, deshalb unterscheidet man manchmal noch homophon und homograph. Wenn ich überlege, ob Homonyme durch unterschiedliche Schreibung gekennzeichnet werden sollen (Lied/Lid), kann ich mich natürlich nicht auf die Schreibung berufen, das wäre ja ein Zirkelschluß. Daher die zusätzliche Unterscheidung in den Begriffen.
Homonyme in jedem Sinne müssen ins Rechtschreibwörterbuch, damit der Benutzer weiß, ob er das Gesuchte gefunden hat. Dagegen kann die Polysemie, also die Ausdifferenzierung eines einzigen Wortes, nicht in größerem Umfang aufgenommen werden. Manche Wörter, z. B. Absatz, haben viele Bedeutungen, von denen mir im gegebenen Fall aber nur zwei hinreichend verschieden zu sein schienen, so daß ich nur zwei Absätze aufgenommen habe (Stufe, Abschnitt gegenüber Verkauf). Bei Stufe gibt es sogar nur einen Eintrag, obwohl die Zahl der Wörterbuchbedeutungen hier noch größer ist. Sie hängen aber alle eng zusammen. Nebenbei möchte ich erwähnen, daß solche Überlegungen einen großen Teil der Bearbeitungszeit gekostet haben, auch wenn der Benutzer es am Ende gar nicht merkt.
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Th. Ickler

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Norbert Schäbler
09.12.2002 20.51
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Von Genossen und vom Genießen

Lieber Herr Lindenthal!

Im Prinzip bin ich nie richtig einverstanden, am allerwenigsten allerdings mit den Kultusministern, ihrer Lernorganisation und ihrer Rechtschreibreform.

Mit Ihnen kann ich mich allerdings in vielen Punkten einverstanden erklären und gedanklich austauschen, wie mir der Schnabel gewachsen ist.

Gegen den Begriff „Teekessel“ habe ich ja wirklich nichts einzuwenden, und meine Schüler hätte ich sicherlich auch nicht zugetextet mit dem Begriff „Homonym“, denn meist rede und schreibe ich adressatenbezogen.
Deshalb verwende ich auch beim Prof. oder auch bei didaktischen Analysen eines Lerngegenstandes eine bestimmte Terminologie, während ich in der Schulstube und am Stammtisch meist Dialekt schwätze und schöne sprachliche Bilder erfinde.

Was das Ickler-Wörterbuch angeht, stehe ich nicht ganz auf Ihrer Seite.
Prof. Ickler fertigt ein orthographisches Nachschlagewerk, das – so seine Meinung – weitestgehend entbehrlich sein soll.
Er will kein Teekesselbuch, sondern ein Helferlein für Rechtschreibfragen, das möglichst nicht zu dick, schwer und aufdringlich gerät
Offensichtlich ist er aber immer noch am Besinnen und Grübeln, ob ihm das Teil nicht zu knapp und dünn gerät. Deswegen ja auch die Diskussion um das Geschlechtliche, wobei er hier den Ausdruck „Genus“ obwalten läßt.

A propos „Genus“. Jener unterscheidet sich ja sehr stark vom „Genuß“. Beides sind Wörter, die nicht unter den Begriff „homonym“ einzuordnen sind.
Nach meinem Dafürhalten sind „Homonyme“ solche Wörter, die im gleichen Laut- und Schriftgewand daherkommen, also absolut identische Klang- und Buchstabenfolge haben. Ihre zitierten Wörter „hast“ und „Hast“ sind keine Homonyme. Sie haben zwar das gleiche Laut-, aber nicht das gleiche Schriftgewand. Immerhin hat sich bei diesen Wörtern die herrliche Differenzierung der deutschen Sprache eingemischt: die Groß- und Kleinschreibung.

Eine Pointe – Entschuldigung: „ein gerafftes Witzchen“ – zum Schluß:
„Er hatte in moskau liebe genossen.“
Wie schreibt man das auf gut germanisch?

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nos

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Detlef Lindenthal
09.12.2002 19.43
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aus

Lieber Herr Schäbler,

ein paar Anwendungen von aus fehlen noch bei Ihnen und Frau Rolland; mir fallen noch ein:
    Das Theater ist aus.
    Das Feuer ist aus. Gib auf, es ist aus! Es ist aus mit uns.
    Er bringt ein Hoch auf den König aus.

(Dazu entsprechend dann alle zusammengesetzten Wörter mit aus abklappern.)
    Der Ball ging ins Aus.
    Mobilcom stand vor dem Aus.

Sind wir einer Meinung, daß solche Anwendungsbeispiele in ein gutes Wörterbuch gehören?

- – - – - – - -

Das äußerst genaue Wort Teekessel bin ich durchaus geneigt zu verteidigen. Sind Sie sicher, daß Sie den Begriff Homonym richtig verstanden haben?
aus, aus, aus, ... , Aus sind keine Homonyme, sondern verschiedene Anwendungen oder Abrufzustände desselben Wortes.

Im Buch von Edith Hallwaß, Mehr Erfolg mit gutem Deutsch, Stuttgart 1976, steht auf S. 685:
>>Hom-onyme = gleichlautende Wörter mit verschiedener Bedeutung, z.B. hast / Hast. <<
Teekessel halte ich für das bessere Wort, weil es gerade Kinder (also Menschen, die noch lernfähig sind ;-) ) sehr anspricht. Ich kann doch nicht 5jährige Kinder mit Homonym volltexten!!

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Detlef Lindenthal

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Norbert Schäbler
09.12.2002 19.21
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Homonymenklärung

Zugegeben: „Birne“ war nicht das beste Beispiel für Homonymität. Besser geeignet wäre die/der/das Kolter (aus einem anderen Beitrag dieses Tages).

Allerdings wollte ich darauf hinweisen, daß oftmals gar keine Genus- und Kasusrelation besteht, die dafür sorgen könnte, daß sich eine Bedeutungsänderung vollzieht.

Als besseres Beispiel diene hier das Wort „Schloß“ (1. an der Tür/ 2. ein Gebäude).
Hier versagt die Technik der Wortfeldarbeit oder das Schubladisieren nach einer durchgehend gemeinsamen Form oder nach gleichartigem Material …

Wie schwierig die Homonymenschau tatsächlich ist, soll am Beispiel der Präposition „aus“ vorgeführt werden:
„aus“: räumlich: Er floh aus dem Haus. (von welchem Ort?)
Er trank aus der Tasse. (woraus?)
Er stammt aus Hessen. (woher?)
„aus“: zeitlich: Ein Buch aus dem 19. Jahrhundert. (aus welcher Zeit?)
„aus“: Material: Das Armband ist aus Gold. (aus welchem Material?)
„aus“: Grund: Er log aus Angst. (aus welchem Grund?)
„aus“: Besitzstand: Ein Bild aus dem Nachlaß. (aus welchem Besitz?)
(leicht abgewandelt aus: M.Th. Rolland: „Neue deutsche Grammatik“)

Ein Kompromiß: Ich will ja wirklich nicht, daß sämtliche Homonyme im Ickler-Wörterbuch aufgeführt werden. Insbesondere denke ich nicht daran, daß Prof. Ickler der Präposition „aus“ eine ganze Wörterbuchseite widmen solle.
In einigen Fällen aber wäre es wichtig, verschiedene Wortdefinitionen anzugeben und die sollten nicht nach Genus-und Kasusprobe sondern nach Homonymenklärung erfolgen.
Das Stichwort „Homonyme“ habe ich als wissenschaftlichen Begriff eingebracht. „Teekessel“ wäre zu nichtssagend gewesen.

Im übrigen bitte ich die Themenabweichung (hier Thema: „Genus“) zu entschuldigen. Irgendwie paßt das aber trotzdem.

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nos

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Detlef Lindenthal
09.12.2002 17.52
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Teekessel

Wenn Birne wirklich ein Teekessel (Homonym) wäre, dann auch Haus:
a.) mit Flachdach,
b.) rund,
c.) spiralig als Schneckenhaus.
d.) 8stöckig;
e.) 9stöckig
und s.w.

Weil das aber immer noch desselbe Begriffsfeld ist (Gebäude, wo jemand drin sein kann), sind wir auch ermutigt, zu schauen, ob Birne für unterschiedliche Wortfelder steht. Antwort: Nein; wohl unterschiedliche Materialien (Obst, Marzipan, Schamotte, Glas und Glühdraht und Vakuum, Fleisch und Blut, ...), aber nach dem Baustoff ist bei Birne nicht gefragt, sondern nach der Form; auch Häuser können aus Stein, Stahlbeton, Blech, Lehm, Stroh, Palmwedeln, Kalkschale ... sein, bleiben aber im selben Wortfeld. Birne auch.

Das Kulturleben wäre viel einfacher, wenn jede Mutter mit ihren Kindern Teekessel, Wortbedeutungen und Rechtschreibung übte. Danke, Mutter.
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Detlef Lindenthal

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Norbert Schäbler
09.12.2002 17.29
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Homonyme

Die sogenannten Homonyme sind ja doch ein sehr interessantes Kapitel, und eigentlich sind sie in irgendeiner Weise ein nicht geregelter Rest, der sich der Unterscheidungsschreibung entzieht. Man überläßt in all diesen ungeregelten Fällen dem Kontext die nähere Differenzierung.

So geschieht das z.B. beim Begriff „Birne“, der sowohl ein Obst, als auch einen el. Verbraucher und schließlich gar eine Kopfform bezeichnen kann.
Ähnlich auch bei dem Wort „das“, welches als Artikel oder als Reflexivpronomen auftauchen kann.

Homonyme gibt es in unsäglicher Zahl, und ich denke schon, daß sie ins Ickler-Wörterbuch gehören.

Anmerkung: Recht schlimm wäre es geworden, wenn man auch die Konjunktion „daß“ in den Bereich der Homonyme verbannt hätte. Die ursprüngliche Absicht bestand ja darin, „das“ statt „dass“ zu schreiben.
Doch da hat es im letzten Moment bei den „Gleichschaltern“ gerade noch mal getickt.

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Christian Melsa
09.12.2002 17.00
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Re: Verzicht auf Sprachpflege?

Zitat:
Ursprünglich eingetragen von Detlef Lindenthal
Wobei dann das Wortfeld Bank einen deutlichen Geländegewinn erzielt hat.
Gemeint ist ein systematisch verwaltetes Lager. Es ist ja bezüglich künstlicher Befruchtung auch von Samenbanken die Rede (auch einer bestimmten Gruppe deutscher Touristen in den Niederlanden dürfte das Wort ein Begriff sein). Ich glaube kaum, daß die meisten Menschen sich dabei noch an ein Finanzinstitut erinnert fühlen.

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Detlef Lindenthal
09.12.2002 15.47
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Dreifach-Genus

der, die, das Band
mit den reichhaltigen Mehrzahlbildungen
Bände; Bands; Bänder und Bande
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Detlef Lindenthal

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Theodor Ickler
09.12.2002 14.54
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Verschiedene Zwecke

Es kommt darauf, an was man mit einem Wörterbuch bieten will. Mein Rechtschreibwörterbuch soll das Übliche enthalten. Genusschwankungen sind in anderer Hinsicht interessant, gehören aber in andere Wörterbücher. So habe ich auch für Dschungel in der Neubearbeitung nur das männliche Geschlecht vorgesehen; alles andere ist zu selten.

Übrigens haben sich meine Vorstellungen von „Dschungel“ in Indien etwas geändert. Ich hatte mir seit Kindertagen so eine Phantasie von dichtem Urwald mit Lianen und Tigern drin gebildet. In Delhi hatte ich dann auch einen Stadtplan und staunte nicht schlecht, daß die nähere Umgebung meines Bungalows (auch so ein Wort!) als „open jungle“ beschriftet war. Eigentlich eine Steinwüste mit ein paar vertrockneten Akazien drauf. Na, das gehört nicht hierher.
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Th. Ickler

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Norbert Schäbler
09.12.2002 14.54
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Dreifach-Genus

Daß es sich beim „Doppel-Genus“ tatsächlich um mundartliche und regionale Besonderheiten handeln könnte, scheinen die Eintragungen des Dudens zu den Wörtern „Schneid“ und „Kolter“ zu belegen.

Der/die Schneid (bayr. schwäb.: der).,(österr.: die) – ugs. für: Mut, Tatkraft
Der/die Kolter (franz.) (südwestd. für: (gesteppte Bett)decke).

Besagte Kolter erscheint im übrigen auch noch als Neutrum, also insgesamt als Dreifach-Genus.
In seiner dritten Erscheinungsform heißt das ebenfalls aus dem Französischen stammende Wort dann aber soviel wie „Messer vor der Pflugschar“, und das „das“ wird besonders im Nordwestdeutschen verwendet.


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nos

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Christian Dörner
09.12.2002 13.23
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Genus

Wenn man sich die verschiedenen Belege für Schwankungen beim Genus ansieht, so ist es selbstverständlich immer ein Problem, herauszufinden, ob es sich bei den beobachteten Phänomenen um Dialekt, regionale Hochsprache oder deutschlandweite Schwankungen handelt.
Herrn Markner wäre auch zu entgegnen, daß es schwierig ist, aus dem Ort, wo ein Text verfaßt wurde, auf die Geburtsregion des Autors zu schließen. Wenn ein Berliner nach München zieht und dort für eine bayerische Zeitung schreibt, so bleibt seine Hochsprache auch nach dem Umzug norddeutsch geprägt, der Beleg sieht aber nun nach einer bayerischen Quelle aus. Insofern sind die Schlußfolgerungen, daß sich z. B. keine regionalen Unterschiede bei der/das Rost erkennen lassen, vielleicht ein bißchen voreilig. Das Gegenteil läßt sich allerdings genausowenig beweisen. Ein Dialekt liegt bei das Rost bestimmt nicht vor. Da stimme ich Herrn Markner völlig zu.
Da die Übergänge zwischen Dialekt (z. B. der Kartoffel), regionaler Hochsprache (z. B. das Joghurt (v. a. süddt.)) und generellen Schwankungen (z. B. der/das Virus) fließend sind, wird es nicht einfach sein, hier Entscheidungen zu treffen.
Davon zu unterscheiden sind Belege, die auf Irrtum beruhen (z. B. die Bakterie usw.).
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Christian Dörner

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Detlef Lindenthal
09.12.2002 12.36
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der, der, der, der, der Rost ...

Alle 5 Wortbedeutungen bei Adelung lauten auf der.
Mit 2 Wortbedeutungen heißt es bei Grimms, Mackensen, Duden, Wahrig immer der Rost.

Andererseits: Aus meiner Kindheit erinnere ich deutlich, daß das Aschegitter das Rost heißt. Google zeigt, daß diese Minderheiten-Sprechweise durchaus vorhanden ist.

Und einen Vorteil hat diese Unterscheidung: Wir können Eisenschaden und Ofenhilfe leichter auseinanderhalten.

Wie wird man das in künftigen Wörterbüchern handhaben? Dieses das zu verzeichnen scheint mir wichtiger zu sein, als das der, die, das bei Dschungel zu nennen.
Oder sollte man das das nicht erwähnen, damit das mit dem Ändern nicht einreißt?
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Detlef Lindenthal

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Reinhard Markner
09.12.2002 11.55
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Die Welt

Sechsjährige Grundschule, Religionsunterricht und Eliteförderung sind wieder einmal durch´s ideologische Rost gefallen.
http://www.welt.de/daten/2001/03/20/0320b01241780.htx

„Die kleinen Leute fallen durch das Rost“, meint Wang Ren.
http://www.welt.de/daten/2002/11/09/1109au367230.htx

dass viele Unternehmen durchs Rost fallen, wenn die Banken zu ihrer eigenen Sicherheit die neuen Rating-Vorgaben anwenden ...
http://www.welt.de/daten/2002/04/06/0406hw324534.htx

„Dann fallen die Schwachen als Erste durchs Rost“, schätzt der Vater dreier Töchter, ...
http://www.welt.de/daten/2001/03/19/0319hw241533.htx

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Michael Krutzke
09.12.2002 10.39
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Rost

Ich bin ziemlich sicher, daß es zu meiner Schulzeit das Rost hieß, wenn es um ein Gitter ging. Im Maschinen- und Anlagenbau scheint sich jedoch der Rost (Schüttel-, Vorschub-, Rückschub-, Wander-, Klassier-, Wirbeldüsen- usw.) durchgesetzt zu haben. Zu das habe ich bislang nur eine Textstelle gefunden, aber nur indirekt: "... als endloses Band über ein Tragrost aus Aluminiumoxidstäben läuft.“

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Michael Krutzke

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