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Sigmar Salzburg
25.08.2014 08.13
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Kalter Krieg – aufs neue

Mitten in der afrikanischen Ebola-Katastrophe läßt „Die Welt“ den Ministerialdirektor a.D. Hans Rühle einen Artikel schreiben, so als ob Putin und Rußland dafür verantwortlich wären:

Biologische Kriegsführung
Russland hat Ebola zur Waffe gemacht

Schon [!] zu Sowjetzeiten legte Moskau ein geheimes Biowaffen-Programm auf – entgegen aller weltweiten Absprachen und Verträge. Es gelang, das Ebola-Virus waffenfähig zu machen – und noch gefährlicher...
welt.de 21.8.2014

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Sigmar Salzburg
01.07.2014 04.25
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Streit um Sprache

In Wahrheit ist Kiezdeutsch rassistisch

Zwei Germanistinnen [Heike Wiese und Diana Marossek] versuchen uns einzureden, Kiezdeutsch sei der Standardsprache gleichrangig und jeder, der auf korrektem Deutsch beharre, sei ein Rassist. Türkische Aufsteiger wissen es besser.
Von Matthias Heine

Die Potsdamer Germanistin Heike Wiese hat Menschen, die Kiezdeutsch für eine defizitäre Sprache halten, als Rassisten bezeichnet. „Kiezdeutsch“ ist ein Begriff, den Frau Wiese erfunden hat, um den die deutsche Standardgrammatik ignorierenden Jargon von Migrantenkindern aufzuwerten. Für die Wissenschaftlerin ist diese Sprechweise ein akzeptables Deutsch unter vielen möglichen Varianten. Seitdem die Professorin vor zwei Jahren in einem Buch für die Anerkennung von Kiezdeutsch plädiert hat, wird sie teilweise heftig kritisiert. Jetzt hat sie ihre Fassungslosigkeit darüber zu Protokoll gegeben: „Sprache ist wohl einer der wenigen Bereiche, in dem man noch offen rassistisch sein kann.“

Offenbar dämmert es Heike Wiese keine Sekunde, dass der wahre Rassismus darin bestehen könnte, Jugendlichen mit türkischem oder arabischem Migrationshintergrund die Fähigkeit abzusprechen, korrektes Standarddeutsch zu lernen
...
welt.de 30.6.2014

Wenn also die Dame, vermutlich Quotenprofessorin, nicht genügend Beifall für ihre politisch korrekte Beihilfe zur Akzeptanz der Abschaffung des Deutschen findet, muß die Rassismuskeule her. Allerdings ist Heines Hoffnung, daß wir Wieses Vision entgehen könnten, wenig realistisch.

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Sigmar Salzburg
02.01.2014 19.29
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Jetzt Totaloperation?

ß
Ein glückloser Buchstabe sorgt für weiter für Verwirrung

Das „Eszett“ ist der unglücklichste Buchstabe im Alphabet: ohne eigenen Platz im Abc, im Ausland beharrlich als „b“ gelesen, nicht einmal im Deutschen stimmt sein Name. Denn das ß steht ja gar nicht für den Laut „sz“. Es ist ein stimmloses „s“ – für diesen Laut sorgen auch die Buchstaben s und ss. Weshalb es 1996, bei der großen Rechtschreibreform, konsequent gewesen wäre, das ß ganz rauszuschmeißen.

Doch mit Konsequenz hatte es diese Reform nicht so – deshalb behielt man das eigentlich überflüssige, nur aus alten Verschriftungstraditionen zu erklärende ß, begrenzte aber seinen Aufgabenbereich: Es kommt nur noch nach langem Vokal sowie nach Diphthong. So einfach, so verwirrend – und so typisch für die gesamte Rechtschreibreform, die bis heute kein Mensch versteht.

Fast 20 Jahre nach der Reform schwanken wir noch wie benommen durch die Orthografie, schreiben mal groß, mal Klein, trennen, was vielleicht zusammen gehört, schicken weiter Gruss und Kuß, wagen uns auf mißliebige Paßstrassen, und ß-Opfer Philipp Missfelder wird stets falsch zitiert. Klare Prognose: Auch 2014 werden wir das ß nicht begreifen. Und niemand wird sich finden, der im Rechtschreibchaos endlich aufräumt. Was bleibt, ist Murkß.

Annette Prosinger

welt.de 31.12.2013

Einspruch! Das ß ist kein unglücklicher Buchstabe, sondern eine Buchstabenverbindung von lang und rund s, (ſs), wie es in der Fraktur ebenso Ligaturen für tz, ſt, ch, ck u.ä. gab. Im Deutschen wurde sie daneben auch in der Antiqua wegen des ähnlichen Schriftbildes, wegen der Ästhetik und der Lesefreundlichkeit beibehalten.

Dies hat sich auch in den zweihundert Jahren bewährt, in denen die Antiqua allmählich gebräuchlicher wurde. Es bestand nicht der geringste Grund, einen Bruch mit der Tradition herbeizuführen. Die Politiker haben hier aus Verblendung und Neuerungssucht versagt. Es ist bezeichnend für das Sechzehnerpack der Kultusminister, daß bisher keiner das Versagen in diesem Punkt zugegeben hat, auch Zehetmair nicht
.

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Norbert Lindenthal
25.11.2013 13.32
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richtig ODER unpopulär

Die Welt 25. Nov. 2013, 14:16 Plebiszit

„Volksabstimmungen begünstigen die Nein-Sager“

Die Schweiz soll kein Vorbild sein – Verteidigungsminister De Maizière (CDU) warnt vor Volksentscheiden: „Rente mit 67 hätte es mit einer Volksabstimmung nie gegeben.“ Von Jochen Gaugele und Thorsten Jungholt

[Bild vom heiteren de Maizière]

Foto: dpa
Der amtierende Bundesverteidigungsminister Thomas de Maiziere (CDU) lehnt bundesweite Volksentscheide ab

Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat davor gewarnt, Volksentscheide auf Bundesebene zu ermöglichen. „Es ist Aufgabe politischer Führung, auch unpopuläre Entscheidungen durchzusetzen, die man für richtig hält. Die Rente mit 67 hätte es mit einer Volksabstimmung nie gegeben“, sagte de Maizière der „Welt“.

„Wir müssen sicherstellen, dass wir in unseren Strukturen der Willensbildung diejenigen begünstigen, die Ja sagen und etwas verändern wollen. Volksabstimmungen begünstigen strukturell diejenigen, die Nein sagen.“

Mit repräsentativer Demokratie gut gefahren

Deutschland sei mit seiner repräsentativen Demokratie auf Bundesebene gut gefahren, betonte de Maizière. „Das zeigen die grundlegenden Weichenstellungen von der Wiederbewaffnung über die Ostpolitik bis zur Reform der sozialen Sicherungssysteme.“

Am Wochenende hatte in der Schweiz ein viel beachteter Volksentscheid über die Begrenzung von Managergehältern stattgefunden. Die Schweizer lehnten es ab, Topgehälter auf das Zwölffache eines einfachen Arbeiterlohns zu begrenzen.

De Maizière teilte mit, dass sich die große Koalition nicht auf mehr direkte Demokratie verständigen werde. „CDU, CSU und SPD haben verabredet, dass wir in dieser Koalitionsvereinbarung keinen Vorstoß zu Volksentscheiden machen“.

Vorstoß von Oppermann und Friedrich

Jüngst hatten CSU und SPD die Debatte um Volksentscheide im Rahmen der Koalitionsverhandlungen forciert, waren aber prompt auf Widerstand der CDU gestoßen. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und der SPD-Politiker Thomas Oppermann hatten sich als Leiter der Arbeitsgruppe Innen auf einen Formulierungsvorschlag für die große Koalitionsrunde verständigt, der auch Volksentscheide zu wichtigen Entscheidungen in der Europapolitik vorgesehen hätte. Das Volk solle „bei europapolitischen Entscheidungen von besonderer Tragweite“ direkt befragt werden, hieß es in dem Papier.

Die CDU wies dies umgehend zurück: „Wir sind gegen solche bundesweite Volksabstimmungen. Wir werden dem Vorschlag nicht zustimmen. Demzufolge wird die nächste Koalition dies auch nicht einführen“, hatte daraufhin Unionsfraktionsvize Günter Krings umgehend zu Protokoll gegeben.
__________________
Norbert Lindenthal

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Sigmar Salzburg
22.11.2013 07.20
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Leserbrief

Ein Kulturgut

Zu: „Nichts als Pfusch“ vom 15. November


Die Rechtschreibreform hat die Rechtschreibprobleme sicherlich verschärft. Das Schreibenlernen nach der Anlauttabelle – also nach Gehör – dürfte aber in viel größerem Maße verantwortlich sein für die Verwirrung, die in den Köpfen vieler Kinder bis in die Sekundarstufe I hinein herrscht. Grundschüler werden daran gehindert, sich von Anfang an eine festgelegte und schnell wiedererkennbare Schreibweise eines Wortes einzuprägen. Die Erleichterungspädagogik kommt überall wie ein Bumerang zurück. Sie verkennt, dass die Schriftsprache ein Kulturgut ist, das man eben nicht von selbst erlernt wie das Laufen, sondern das der Anleitung und Übung bedarf. Die Regeln zum Erwerb dieses Kulturguts massiv zu missachten bedeutet, es letztendlich abzuschaffen – wie jetzt beim Schriftspracherwerb offenkundig wird.

Maria-Anna Schulze Brüning, Hamm

welt.de 22.11.2013

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Sigmar Salzburg
19.11.2013 16.33
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Leserbrief

Stümperhaft

Zu: „Nichts als Pfusch“ vom 15. November

Gratulation an Herrn Guratzsch zu dieser ausgezeichneten Analyse! Bisher konnte ich noch keine ähnlich präzise und schonungslose Abrechnung mit der sogenannten Rechtschreibreform lesen. Als (inzwischen pensionierte) Lehrerin habe ich mich von Anfang an gegen das stümperhafte Machwerk gesträubt. Die negativen Auswirkungen waren voraussehbar. Mein Bemühen, vor der offiziellen Einführung mit Kollegen einen örtlichen Protest zu organisieren, scheiterte am vorauseilenden Gehorsam der überwiegend verbeamteten Lehrerschaft. Die "überflüssige und schädliche Kulturrevolution“, wie der Autor den Vorgang zutreffend charakterisiert, hätte niemals stattfinden können, wenn sich neben einer Reihe von Schriftstellern und einigen wackeren Kämpfern in Initiativen alle Sprachverantwortlichen intensiver mit der „Reform“ beschäftigt und Mut zum Widerstand gezeigt hätten. Das jämmerliche Versagen der damaligen Kultusminister müsste nachträglich geahndet werden.

Christa Wallau, Asbach

welt.de 19.11.2013

Siehe den Essay von Dankwart Guratzsch in der Welt oder hier.

Nachtrag: Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts bestünde durchaus die Möglichkeit, den verantwortlichen Kultusministern ihre Pensionen zu kürzen, wenn das Verfassungsgericht nur wollte und nicht selber in den Fall verwickelt wäre.

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Norbert Lindenthal
15.11.2013 11.18
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Schönredner aus dem "Rat" … kein Ansprechpartner mehr

Meinung 14.11.2013 Orthografie

Deutsche Rechtschreibung? Ein Trümmerhaufen

Die Reform ist krachend gescheitert: Nur jeder fünfte Schüler beherrscht die Regeln der Rechtschreibung. 17 Jahre nach Einführung des Pfuschwerkes ist es höchste Zeit, dem Wirrwarr ein Ende zu setzen.
Von Dankwart Guratzsch

[Bild Shciffahrt]
Foto: picture alliance / AP Photo
Völlig verkorkst: Die Rechtschreibreform hat nichts erleichtert, sondern nur dazu geführt, dass sich Schüler noch schwerer tun, die Schreibregeln zu erlernen

Rechtschreibung

Siebzehn Jahre nach der Rechtschreibreform bietet sich an den Schulen ein niederschmetterndes Bild. Nur noch jeder fünfte Schüler der neunten Schulstufe in Deutschland beherrscht die deutsche Rechtschreibung. Das hat der „Rat für deutsche Rechtschreibung“ herausgefunden und seinem Auftraggeber, der Kultusministerkonferenz, im Oktober bescheinigt.

Dabei war es das erklärte politische Ziel der Reform gewesen, der Sprachgemeinschaft (und den Schülern im Besonderen) das Erlernen, Lesen und Schreiben der deutschen Schriftsprache zu erleichtern. Immer neue staatliche Eingriffe bis hin zur jüngsten Anweisung: „Schreib, wie du es hörst“ haben aus der Rechtschreibung Konrad Dudens einen Trümmerhaufen gemacht.

Vor sieben Jahren hat der für die „Weiterentwicklung“ der Rechtschreibung eingesetzte „Rat“ noch einmal 17 (!) von niemandem verwendete neue Unsinnsschreibungen von Fremdwörtern zurückgenommen. Das war das Letzte, was man von ihm gehört hat.

Jetzt haben die Kultusminister die Quittung: Der einzige über den engeren Kreis hinaus bekannte kritische „Kopf“ dieses Gremiums, der Linguist Peter Eisenmann, schmeißt hin. Für den Versuch, die Rechtschreibreform doch noch irgendwie zu retten, ist das ein Desaster. Denn wer soll an seine Stelle treten?

Generalinventur, aber bitte schnell!

Die Zeit ist reif für eine Generalinventur. Allerdings braucht man dafür den Mut zu einer Revision von Grund auf. Die Schönredner aus dem „Rat“, die nichts offenlegen, nichts kritikwürdig finden, nichts Konstruktives zu einer Lösung beizusteuern vermögen, sind dafür kein Ansprechpartner mehr. Es gehört zu den dümmsten Argumenten in der Rechtschreibdebatte, die Orthografie einfachheitshalber gleich pauschal für unwichtig zu erklären. Das mag sie für die wirklich Intellektuellen tatsächlich sein. Für die breite Masse der Schreibenden ist sie es offensichtlich nicht. Da braucht man nur einmal die Internetforen, Blogs und Partnerbörsen durchzuscrollen, um immer wieder auf die Forderung von Briefschreibern zu stoßen: „Aber bitte nur Antworten in korrekter Rechtschreibung.“

Orthografie für marginal zu erklären, nur weil die Rechtschreibreform nicht funktioniert, ist nichts als eine Verlegenheitsfloskel. Kommunikative Kompetenz wird in der Gesellschaft unverändert an der Beherrschung von Grundregeln gemessen. Aber die Regeln für das Schreiben, wie sie der geniale Konrad Duden aus dem Schreibgebrauch der deutschen Stämme und Regionen kompiliert hat und wie sie die Buchdrucker des Kaiserreichs rektifiziert haben, sie haben für weite Teile der Bevölkerung ihre Verlässlichkeit verloren.

Verlage, Medien, Wörterbücher, selbst einzelne Schriftsteller schreiben nach eigenem Gusto. In der Lehrerschaft hat das Pfuschwerk Resignation, Unlust und Gleichgültigkeit ausgelöst. Das ist die Mitgift, mit der die Schule heute die Schüler ausstattet.

Ein Sonderfall konspirativer Erpressung

Dabei ist allein der Eindruck irrig, dass die Reform aus einem echten gesellschaftlichen Bedürfnis erwachsen sei und die Fachwissenschaft geschlossen hinter ihr stehe. In Wahrheit war sie das Anliegen einer kleinen Gruppe von Linguisten um den Siegener Germanisten Gerhard Augst, die im „elaborierten Code“ der geltenden Rechtschreibung ein Instrument zur „Unterdrückung“ breiter Volksschichten sahen und die Sprachgemeinschaft aus solcher Regelknechtschaft „befreien“ wollten.

Das Gegenteil wurde erreicht: Der Prozentsatz derjenigen, die sich in der Orthografie gewandt zu bewegen vermögen, ist infolge der Reform dramatisch gesunken, die Stigmatisierung derer, die ob ihrer Herkunft aus bildungsfernen Schichten über diese Fertigkeit nicht verfügen, hat zugenommen. Diese Beschädigung der Zugangswege zur Bildung ging einher mit der Beschädigung demokratischer Spielregeln, war doch die vermeintliche „Reform“ nur unter Missachtung rechtsgültiger Bürgerentscheide durchzusetzen.

Wie aber konnte es einer Handvoll linguistischer Wissenschaftler gelingen, einer sich nach Kräften sträubenden Schreibgemeinschaft von hundert Millionen Mitteleuropäern widersprüchliche, am Schreibtisch ausgedachte Schreibweisen aufzuzwingen? Das ist nur möglich gewesen, weil es hinter den Kulissen zu einem bis heute nicht aufgearbeiteten Komplott zwischen westdeutschen und DDR-Linguisten kam. So war es allen anderen Argumenten voran die penetrant vorgetragene Drohung der Gruppe um Augst, die DDR werde ihre eigene Reform machen, wenn der Westen nicht vorangehe, die die bundesdeutschen Kultusminister kirre machte. Es war ein Sonderfall konspirativer Erpressung.

Die Bereitschaft der „West“-Politiker, die alte Rechtschreibung umzustoßen, wurde von der durch die Wissenschaftler geschürten Sorge diktiert, der zweite deutsche Staat könnte nach der politischen auch die kulturelle Einheit der Deutschen aufkündigen. Dass der Geleitzug wegen der österreichischen, schweizerischen, liechtensteinischen, belgischen, luxemburgischen und Südtiroler Mitfahrer dann nicht mehr zu stoppen war, als über Nacht die Wiedervereinigung kam, gehört zu den historischen Ironien dieser überflüssigen und schädlichen Kulturrevolution.

Die Zahl der Rechtschreibfehler hat sich verdoppelt

Was aber vor zwanzig Jahren gegolten hat, kann heute keine Entschuldigung mehr sein. Seit 1996 haben zuerst die Mitglieder der Kommission, dann des Rats ihren Auftrag missachtet, den deutschen „Schrift-Usus“ (also den mehrheitlichen Rechtschreibgebrauch) der Deutschen zu ermitteln und die „amtliche“ Rechtschreibung daran anzupassen.

Diese Arbeit hat das Gremium vom ersten Tag seines Bestehens an großzügig den Wörterbuchverlagen und dem Institut für deutsche Sprache in Mannheim überlassen, die aber jeder zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen und Auslegungen kommen.

Die ebenfalls nicht vom „Rat“ selbst, sondern durch unabhängige Untersuchungen auf der Basis von Millionen Daten gewonnene Erkenntnis, dass sich die Zahl der Rechtschreibfehler in Schüleraufsätzen und -diktaten nach der Reform verdoppelt hat, ist dem Rechtschreibkonsortium keine Beachtung wert.

Es war die Politik, die die Suppe eingebrockt hat. Es ist endgültig an ihr, die Konsequenzen zu ziehen. Der ratlose „Rat“ hat keine Daseinsberechtigung mehr. Die Rechtschreibreform muss endlich durch ein unabhängiges, mit Gegnern und Befürwortern zumindest paritätisch besetztes Gremium auf den Prüfstand gestellt werden. Das Ziel ist klar: eine neue internationale Rechtschreibkonferenz, die dem unerträglichen Wirrwarr ein Ende setzt.

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Norbert Lindenthal
15.11.2013 09.54
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Jetzt haben die Kultusminister die Quittung

Die Welt 15.11.2013 Essay

Nichts als Pfusch
Die Rechtschreibreform ist krachend gescheitert. Die Regeln des Schreibens haben ihre Verlässlichkeit verloren. Es wird höchste Zeit, dem Wirrwarr eine Ende zu setzen
Von Dankwart Guratzsch

Siebzehn Jahre nach der Rechtschreibreform bietet sich an den Schulen ein niederschmetterndes Bild. Nur noch jeder fünfte Schüler der neunten Schulstufe in Deutschland beherrscht die deutsche Rechtschreibung. Das hat der „Rat für deutsche Rechtschreibung“ herausgefunden und seinem Auftraggeber, der Kultusministerkonferenz, im Oktober bescheinigt. Dabei war es das erklärte politische Ziel der Reform gewesen, der Sprachgemeinschaft (und den Schülern im Besonderen) das Erlernen, Lesen und Schreiben der deutschen Schriftsprache zu erleichtern. Immer neue staatliche Eingriffe bis hin zur jüngsten Anweisung: „Schreib, wie du es hörst“ haben aus der Rechtschreibung Konrad Dudens einen Trümmerhaufen gemacht. Vor sieben Jahren hat der für die „Weiterentwicklung“ der Rechtschreibung eingesetzte „Rat“ noch einmal 17 (!) von niemandem verwendete neue Unsinnsschreibungen von Fremdwörtern zurückgenommen. Das war das Letzte, was man von ihm gehört hat.

Jetzt haben die Kultusminister die Quittung: Der einzige über den engeren Kreis hinaus bekannte kritische „Kopf“ dieses Gremiums, der Linguist Peter Eisenmann, schmeißt hin. Für den Versuch, die Rechtschreibreform doch noch irgendwie zu retten, ist das ein Desaster. Denn wer soll an seine Stelle treten?

Die Zeit ist reif für eine Generalinventur. Allerdings braucht man dafür den Mut zu einer Revision von Grund auf. Die Schönredner aus dem „Rat“, die nichts offenlegen, nichts kritikwürdig finden, nichts Konstruktives zu einer Lösung beizusteuern vermögen, sind dafür kein Ansprechpartner mehr. Es gehört zu den dümmsten Argumenten in der Rechtschreibdebatte, die Orthografie einfachheitshalber gleich pauschal für unwichtig zu erklären. Das mag sie für die wirklich Intellektuellen tatsächlich sein. Für die breite Masse der Schreibenden ist sie es offensichtlich nicht. Da braucht man nur einmal die Internetforen, Blogs und Partnerbörsen durchzuscrollen, um immer wieder auf die Forderung von Briefschreibern zu stoßen: „Aber bitte nur Antworten in korrekter Rechtschreibung.“

Orthografie für marginal zu erklären, nur weil die Rechtschreibreform nicht funktioniert, ist nichts als eine Verlegenheitsfloskel. Kommunikative Kompetenz wird in der Gesellschaft unverändert an der Beherrschung von Grundregeln gemessen. Aber die Regeln für das Schreiben, wie sie der geniale Konrad Duden aus dem Schreibgebrauch der deutschen Stämme und Regionen kompiliert hat und wie sie die Buchdrucker des Kaiserreichs rektifiziert haben, sie haben für weite Teile der Bevölkerung ihre Verlässlichkeit verloren. Verlage, Medien, Wörterbücher, selbst einzelne Schriftsteller schreiben nach eigenem Gusto. In der Lehrerschaft hat das Pfuschwerk Resignation, Unlust und Gleichgültigkeit ausgelöst. Das ist die Mitgift, mit der die Schule heute die Schüler ausstattet.

Dabei ist allein der Eindruck irrig, dass die Reform aus einem echten gesellschaftlichen Bedürfnis erwachsen sei und die Fachwissenschaft geschlossen hinter ihr stehe. In Wahrheit war sie das Anliegen einer kleinen Gruppe von Linguisten um den Siegener Germanisten Gerhard Augst, die im „elaborierten Code“ der geltenden Rechtschreibung ein Instrument zur „Unterdrückung“ breiter Volksschichten sahen und die Sprachgemeinschaft aus solcher Regelknechtschaft „befreien“ wollten. Das Gegenteil wurde erreicht: Der Prozentsatz derjenigen, die sich in der Orthografie gewandt zu bewegen vermögen, ist infolge der Reform dramatisch gesunken, die Stigmatisierung derer, die ob ihrer Herkunft aus bildungsfernen Schichten über diese Fertigkeit nicht verfügen, hat zugenommen. Diese Beschädigung der Zugangswege zur Bildung ging einher mit der Beschädigung demokratischer Spielregeln, war doch die vermeintliche „Reform“ nur unter Missachtung rechtsgültiger Bürgerentscheide durchzusetzen.

Wie aber konnte es einer Handvoll linguistischer Wissenschaftler gelingen, einer sich nach Kräften sträubenden Schreibgemeinschaft von hundert Millionen Mitteleuropäern widersprüchliche, am Schreibtisch ausgedachte Schreibweisen aufzuzwingen? Das ist nur möglich gewesen, weil es hinter den Kulissen zu einem bis heute nicht aufgearbeiteten Komplott zwischen westdeutschen und DDR-Linguisten kam. So war es allen anderen Argumenten voran die penetrant vorgetragene Drohung der Gruppe um Augst, die DDR werde ihre eigene Reform machen, wenn der Westen nicht vorangehe, die die bundesdeutschen Kultusminister kirre machte. Es war ein Sonderfall konspirativer Erpressung. Die Bereitschaft der „West“-Politiker, die alte Rechtschreibung umzustoßen, wurde von der durch die Wissenschaftler geschürten Sorge diktiert, der zweite deutsche Staat könnte nach der politischen auch die kulturelle Einheit der Deutschen aufkündigen. Dass der Geleitzug wegen der österreichischen, schweizerischen, liechtensteinischen, belgischen, luxemburgischen und Südtiroler Mitfahrer dann nicht mehr zu stoppen war, als über Nacht die Wiedervereinigung kam, gehört zu den historischen Ironien dieser überflüssigen und schädlichen Kulturrevolution.

Was aber vor zwanzig Jahren gegolten hat, kann heute keine Entschuldigung mehr sein. Seit 1996 haben zuerst die Mitglieder der Kommission, dann des Rats ihren Auftrag missachtet, den deutschen „Schrift-Usus“ (also den mehrheitlichen Rechtschreibgebrauch) der Deutschen zu ermitteln und die „amtliche“ Rechtschreibung daran anzupassen. Diese Arbeit hat das Gremium vom ersten Tag seines Bestehens an großzügig den Wörterbuchverlagen und dem Institut für deutsche Sprache in Mannheim überlassen, die aber jeder zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen und Auslegungen kommen. Die ebenfalls nicht vom „Rat“ selbst, sondern durch unabhängige Untersuchungen auf der Basis von Millionen Daten gewonnene Erkenntnis, dass sich die Zahl der Rechtschreibfehler in Schüleraufsätzen und -diktaten nach der Reform verdoppelt hat, ist dem Rechtschreibkonsortium keine Beachtung wert.

Es war die Politik, die die Suppe eingebrockt hat. Es ist endgültig an ihr, die Konsequenzen zu ziehen. Der ratlose „Rat“ hat keine Daseinsberechtigung mehr. Die Rechtschreibreform muss endlich durch ein unabhängiges, mit Gegnern und Befürwortern zumindest paritätisch besetztes Gremium auf den Prüfstand gestellt werden. Das Ziel ist klar: eine neue internationale Rechtschreibkonferenz, die dem unerträglichen Wirrwarr ein Ende setzt.

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Sigmar Salzburg
26.09.2013 13.09
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Matthias Heine schrieb in der „Welt“ ...

... einen ausführlichen Artikel über ...

Das schwierigste Wort der deutschen Sprache

Es gibt Wörter, die schreibt fast jeder falsch – gerade weil sie uns so vertraut vorkommen. Das Wort, das die Deutschen am häufigsten verhunzen, ist norddeutsch, kommt aber aus dem Spanischen.

... die Krone gebührt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dem Wort tschüs. Es wird in der Mehrzahl der Fälle falsch geschrieben – mit zwei S. 489.000 Google-Belegen für die korrekte Schreibweise stehen 917.000 für die falsche gegenüber.

Zwar lässt der Duden das Wort seit 1996 mit zwei S zu (so wie er auch grabschen mittlerweile als Variante erlaubt – mein Computer unterkringelt es aber noch, der Gute!), aber das ist nur die Deppenschreibweise. Empfohlen wird von der Duden-Redaktion nach wie vor die Schreibung mit einem S. Die Rechtschreibreform war in diesem Falle nur eine Kapitulation. Tschüs wurde schon lange vorher von den größten Besserschreibe[r]n und Orthografie-Pharisäern meistens falsch geschrieben.

... Im Norden weiß man bis heute noch eher, wie man tschüs schreibt: Als Heidi Kabel 2010 starb, widmete ihr das „Hamburger Abendblatt“ die Schlagzeile „Tschüs, Heidi“ und der verantwortlich[e] Redakteur [Schmachthagen?] erwies sich damit als sattelfester im Niederdeutschen als die Schauspielerin des für Mundartpflege zuständigen Ohnsorg-Theaters, die ihre Memoiren „In Hamburg sagt man Tschüss“ betitelt hatte...

welt.de 21.9.2013

Matthias Heine vergißt zu erwähnen, daß andere Wörter, ebenfalls ausländischer Herkunft, selten („Tolpatsch“) oder nie („As“) falsch geschrieben wurden und daß es dennoch die Reformisten für nötig befanden, eine Falschschreibung für „richtig“ zu erklären, damit es die Kultusministerdarsteller in die Schulen pressen...

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Sigmar Salzburg
23.08.2013 12.45
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Brief einer Leserin

Das höfliche „Sie“
Zu: „Gesellschaft ohne Peilung“ vom 17. August


Der Artikel von Herrn Krauel greift hier sehr amüsant, aber im Kern doch sehr ernsthaft das Dilemma mit unserer „neuen“ Rechtschreibung auf. Wie er treffend darstellt, ergeben sich nicht nur grammatikalische Probleme und Missverständnisse, sondern die dahinterliegenden Inhalte sind oft nicht eindeutig. Mich wundert und ärgert es schon lange, dass die Gegenstimmen zur Rechtschreibreform nicht mehr zu hören sind. Irgendwie ist wohl alles egal, nicht wichtig und abgehakt …

Ich war damals selbst aktiv in die Einführung der neuen Rechtschreibung während meiner Tätigkeit in einem Produktionsbetrieb eingebunden. Mit gemischten Gefühlen einerseits, viel Herumgeeiere im Schriftverkehr und allgemeinem Desinteresse ob des eigentlich doch unwichtigen Themas, das nur mehr Arbeit machte, war sie dann irgendwie eingeführt. [...]
Sabine Butenschön, per E-Mail

welt.de 20.8.013

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Sigmar Salzburg
18.08.2013 10.30
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Kein Wort über die „Rechtschreibreform“

Anscheinend ist es politisch nicht mehr korrekt, die „Rechtschreibreform“ zu erwähnen oder nach ihren Folgen zu fragen:

„Ein bildungspolitischer Skandal“
Bildungsforscher Peter May über die umstrittene „Lesen durch Schreiben“-Methode und die Rechtschreibfähigkeiten Hamburger Schüler ...

... Peter May, promovierter Pädagoge, weiß, wie es tatsächlich um die orthografischen Fähigkeiten der Schüler bestellt ist. Der 64-jährige wissenschaftliche Direktor am Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) ist Autor der Hamburger Schreibprobe (HSP), des meisteingesetzten Testinstruments zur Überprüfung der Rechtschreibung an Schulen bundesweit...

Welt am Sonntag:
Was weiß man denn über die Rechtschreibfähigkeiten von Hamburger Kindern?

Peter May:
Die Rechtschreibung wurde in 90er-Jahren im „Projekt Lesen und Schreiben für alle“ (PLUS) flächendeckend getestet und später in den KESS- und IGLU-Studien. Daher wissen wir, dass die Leistungen der Schüler im Verlauf der vergangenen zehn Jahre in etwa gleich geblieben sind. Da hat sich kaum etwas verändert.

Aber der Befund war damals sehr negativ.

Das stimmt. 2004 hat sich gezeigt, dass Hamburg bundesweit vor Bremen und geringfügig hinter Berlin an vorletzter Stelle liegt – und deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Das liegt an der sozio-kulturellen Zusammensetzung der Bevölkerung in Stadtstaaten, die mit der in Flächenländern nicht zu vergleichen ist.

Wird an Hamburger Schulen zu wenig Wert auf Rechtschreibung gelegt?

Es wurde bis zum Ende der 90er-Jahren nach meiner Auffassung erheblich zu wenig Wert darauf gelegt – im Grunde bis zur ersten PISA-Studie. Jetzt findet dies mehr Beachtung, mit der Folge, dass sich die Leistungen nicht mehr verschlechtern...

welt.de 18.8.2013

Offensichtlich rechnete man mit der bevorstehenden 50- bis 90prozentigen Erleichterungswelle durch die Reform:

Dann aber zog Westerwelle gegen die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder, die übergreifende Schulfragen regelt, zu Felde. „Wir werden sie entmachten müssen“, forderte der FDP-Chef. Die KMK habe „zehn Jahre lang 100 Beamte“ mit der Rechtschreibreform beschäftigt, aber die in der Pisa-Studie offen gelegten Versäumnisse nicht bemerkt.

Berliner Zeitung 10.5.2002

Bisweilen äußert sich Peter May aber doch:

Die Rechtschreibreform hat nach Peter May vom Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung keine Erleichterung für unsichere Schüler gebracht.

Der Tagesspiegel 29.5.2010

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Sigmar Salzburg
23.03.2013 17.53
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Der wackere Guratzsch

Meinung 22.03.13

Gegenwartsdeutsch
Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht


Das Institut für Deutsche Sprache befasste sich auf seiner Jahrestagung mit dem Sprachwandel. Die Wissenschaftler fasziniert Veränderung, für den Normalbürger jedoch bedeutet sie einen Verlust.
Von Dankwart Guratzsch

Gibt es einen „Verfall“ der deutschen Sprache? Stirbt der Konjunktiv? Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod? Macht das schludrige Denglisch dem reinen deutschen Idiom den Garaus? Ist die schauderhafte neue Rechtschreibung der Totengräber? Wo sind die Warner und Gesetzeshüter, die den Sprachverderbern das Mundwerk legen?

Jedenfalls nicht im Institut für deutsche Sprache in Mannheim, nicht in der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden und auch nicht in der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Der dreigeteilte Olymp der deutschen Sprachwissenschaft im Rhein-Neckardreieck ist ein Hochsitz ohne Götter, Mauern, Schwerter und Kanonen. Hier wird nur angesessen und Buch geführt. Und jedes Rascheln im Gesträuch klingt den Lauernden wie Musik in den Ohren.

Was bei solcher Pirsch herauskommt, das hat der mit großer Spannung erwartete, vor drei Wochen publizierte „Bericht zur Lage der deutschen Sprache“ erwiesen. Das Dickicht des Gegenwartsdeutschs, so befanden die Autoren, strotzt nur so von Leben. Der deutsche Wortschatz sei heute reicher als zu Goethes Zeiten, die Grammatik werde immer einfacher, die Anglizismen ließen sich verschmerzen und selbst die hässlichen Streckverbgefüge könnten auch manchmal sogar als sinnvoll erweisen. Mit anderen Worten: Die Jagd auf Symptome von Sprachverfall kann abgeblasen werden.

Sprachwandel bedingt auch Verlust

Als jetzt das Institut für Deutsche Sprache (IDS) auch noch seine Jahrestagung in Mannheim dem Thema widmete, wurde das Halali geblasen. „Es liegt im Wesen der Sprache, dass sie sich verändert, dass ihre Entwicklung in keinem Augenblick stille steht,“ hatte schon 1900 der große Sprachwissenschaftler Otto Behaghel gelehrt, und zu diesem Evangelium bekannten sich seine Kollegen auch in Mannheim. Denn Stillstand bedeute Tod. Zwar fiel der Verweis auf das vermeintlich tote Latein ein bisschen oberflächlich aus. Denn das lateinische Wörterbuch wird im Vatikan auch heute noch täglich um neue Wortschöpfungen ergänzt. Das Resümee der Linguistentagung berührte das jedoch nicht.

Nur wer ganz genau hinhörte, konnte wahrnehmen, dass auch auf diesem Forum von etwas ganz anderem als in der deutschen Öffentlichkeit die Rede war. Für den Sprachwissenschaftler ist ja das Faszinosum an seinem Orchideenfach gerade der Wandel, ein „Richtig“ oder „Falsch“, ein „Gut“ oder „Böse“, ein „Schön“ oder „Unschön“ gibt es für ihn nicht. Für den Normalbürger aber geht es um Fülle, Farbigkeit, Feinheit im Ausdruck. Sein Leiden am Sprachwandel ist ein Leiden am Verlust.

Werden Jugendliche in fünfzig Jahren überhaupt noch Goethe im Original lesen können? Oder sind ihnen bis dahin viele Vokabeln des Deutschen abhanden gekommen? Brauchen sie künftig Wörterbücher, um Kant, Lessing, Schiller, Kleist, Heine oder die Libretti der Wagneropern zu verstehen?

Geht ihnen – und der Sprachgemeinschaft insgesamt – der direkte Zugang zum Kosmos der großen literarischen und philosophischen Kulturleistungen in deutscher Sprache verloren?

Die Frage wurde in Mannheim nicht einmal gestellt. Dass sie eine Kernfrage des Deutschunterrichts an den Schulen ist, dessen Lehrer von denselben Linguisten ausgebildet werden, haben die Sprachwissenschaftler – um es mit einer jener neuen, bei den Fachvertretern so beliebten Wendungen zu sagen – nicht auf dem Schirm. Und das hat sehr gut nachvollziehbare Gründe.

Feinste Veränderungen in der Wortwahl

Allzu groß ist die Faszination der neuen digitalen Techniken, die ein Durchforsten der Sprache nach Erscheinungen des Wandels und der Veränderung erlauben, wie es so noch keiner Generation möglich war. Wenn zum Beispiel mit einem einzigen Tastendruck hundert Jahrgänge einer Zeitung auf eine (falsche) Wortbildung wie „schwörte“ (für „schwor“) durchsucht werden können, lassen sich feinste Tendenzen des Sprachwandels und flüchtigste Schwankungen mundartlicher oder modediktierter Varietäten in Sekundenschnelle mit Beispielen belegen. Mit welchem Eifer sich die moderne Linguistik dieses neuen Werkzeugs bedient, dafür bot die Tagung mannigfache, durchaus faszinierende Belege.

Am verblüffendsten sicherlich, dass viele Erscheinungen des heute „gefühlten Sprachverfalls“ seit Jahrhunderten beobachtet werden, ohne dass sie sich durchgesetzt hätten. Berühmt berüchtigt ist der Dativ auf „wegen“. Sein vermeintlicher Vormarsch, so Ludwig M. Eichinger, Direktor des IDS, ist offenbar nicht nur ins Stocken geraten, sondern bewegt sich womöglich rückwärts – zumindest im Schriftlichen. Hier standen bei einer Untersuchung 25.669 Belegen für „wegen des“ nur 2266 für „wegen dem“ gegenüber.

Eichinger vermutet: „Wegen dem“ wird umgangssprachlich gebraucht, doch der Sprecher weiß sehr wohl, dass es grammatisch falsch ist. Mit anderen Worten, allem Kokettieren mit „Modernität“ zum Trotz verwendet er die falsche Form mit schlechtem Gewissen.

Beispiele dieser Art lieferte der Kongress die Fülle. So kommt es Marc Kupietz (IDS) so vor, als kündige sich sogar schon für Anglizismen ein „Abwärtstrend“ an. Die hätten sich im Deutschen zwar seit 1995 verdoppelt, den Scheitelpunkt jedoch, zumindest in Österreich, anscheinend schon erreicht. Überhaupt misst der Forscher nicht dem Zeitfaktor, sondern dem jeweiligen Medium und der Region die größere Bedeutung bei der Ausbildung von Sprachvarianten bei.

So verzeichnet der Sportteil der Zeitungen den mit Abstand höchsten Anteil an Anglizismen (möglicherweise unter Beteiligung der Allerweltsvokabel „Team“), während Parlamentsprotokolle (!) davon weitgehend frei sind.

Statt „Dialekten“ gibt es nun „Regiolekte“

Reihenweise räumte auch der Engländer Martin Durrell (Manchester) mit Vorurteilen über die deutsche Sprache auf. Er hatte schon im 18. Jahrhundert einen Beleg für den – später verpönten – Konjunktiv mit „würde“ gefunden: „Ich glaubte, daß ich genug Zeit haben würde, die Hämorrhoiden zu stopfen.“ Erst in den 1830er Jahren hätten so prominente Sprachwissenschaftler wie Johann Christoph Adelung und Karl Wilhelm Ludwig Heyse dann den Würde-Konjunktiv „aus dem Nichts heraus“ auf den Index gesetzt – mit geringer Wirkung selbst auf einen Sprachmeister wie Thomas Mann.

Und wie zum Beispiel steht um die Dialekte? Seit 250 Jahren, so Jürgen Erich Schmidt (Marburg), sagen Sprachkritiker ihr Absterben und damit die Einebnung regionaler Sprachvarianten voraus. Doch bei der Untersuchung des Sprachgebrauchs in 150 Orten bei drei unterschiedlichen Altersgruppen sei etwas ganz anderes herausgekommen.

Die alten Grenzen und Barrieren der Dialekte erwiesen sich „auch aktuell noch höchst aktiv“. Zwar seien die einstigen „externen Faktoren“ für diese Grenzziehungen wie Religion oder staatliche Zugehörigkeit weggefallen, aber wo die Dialektkompetenz schwinde, übernähmen übergreifende „Regiolekte“ ihre Rolle. Schmidts Folgerung klingt höchst überraschend: „Die alten Grenzen wirken weiter, durch die Anlagerung neuer Gegensätze vertiefen sie sich sogar.“ Und schnelles Umlernen auf einen anderen „Regiolekt“ sei schlechterdings unmöglich: „Wenn ich versuchen wollte, wie Winfried Kretschmann zu sprechen, fehlten mir zehn Jahre Ausbildung.“

Vokabeln der deutschen Hochsprache schwinden

Eine Erklärung für diese auffällige Beharrungstendenz von Spracheigentümlichkeiten im Deutschen will Renata Szczepaniak (Hamburg) am Beispiel der Karriere des Genitivs als Präpositionalkasus gefunden haben. Danach fungieren ambitionierte grammatische, dialektale und lexikale Formen im Deutschen vielfach als „soziolinguistische Marker“. Zum Beispiel werde der Genitiv in Verbindung mit Dativpräpositionen wie „entgegen“, „entsprechend“, „gemäß" heute von Aufsteigern geradezu als „Prestigekasus“ gebraucht. Ganz entgegen landläufigen Meinungen könne hier konstatiert werden: „Der Genitiv ist dem Dativ sein Tod“ – und nicht etwa umgekehrt.

Was aus alldem rückgeschlossen werden kann, ist vor allem für die (im Mannheimer Plenum reichlich vertretenen) Sprachrevolutionäre von 1968 fatal. Ihr Kampf für Einebnung der Sprache, gegen den „elaborierten Code“ ist genauso gescheitert wie die von ihnen angezettelte Rechtschreibreform. Was einer ganzen Generation dadurch verbaut wurde, das ist die Teilhabe an eben jenem Bildungskanon, den die Reformer mit vermeintlichen Spracherleichterungen allgemein zugänglich machen wollten.

Der Verlust an Vokabular der deutschen Hochsprache, der in Mannheim niemanden interessierte und der das alarmierendste Symptom für Sprach- (und Kultur-)verfall ist, hilft die Distanz zu diesem Bildungskanon nicht etwa überbrücken, sondern vergrößert sie noch.

Und er steht nicht zuletzt auch der Integration von Migranten in die deutsche Kulturgemeinschaft wie eine Barrikade im Wege. Unvermindert scheint dagegen zu gelten, was es nach jenen Irrlehren gar nicht mehr geben sollte: Sprachkultur dient und wird eingesetzt als Ausweis kultureller Identität.

Und deshalb kann Entwarnung in Sachen Sprachverfall, wie sie der „Bericht“ nahelegt, keineswegs gegeben werden. Das Halali der Linguisten ist verfrüht.

welt.de 22.3.2013 (Hervorhebungen hinzugefügt)

Zu dem angeführten „Bericht“ siehe hier und da.

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Sigmar Salzburg
04.03.2013 06.35
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Alles auf dem guten Wege?

„Lage der Sprache“
Goethe war gut, aber wir sind besser

… Kann man sprachliche Qualität messen? Kein Zweifel. Um die Größe Goethes zu illustrieren, wird beispielsweise gerne darauf hingewiesen, dass bei ihm knapp 100.000 Wörter vorkämen – mit so vielen Einträgen rechnet man beim „Goethe-Wörterbuch“, wenn es irgendwann einmal fertig ist…

Nach den Kriterien der bloßen Wortzählerei ist die deutsche Sprache insgesamt heute goethesker als zu Zeiten Goethes und seiner Epigonen im 19. Jahrhundert. 3,715 Millionen deutsche Wörter zählte ein Team um Wolfgang Klein von der Akademie der Wissenschaften Berlin-Brandenburg in ausgewählten Texten einer so genannten „Zeitscheibe“ von 1905-1914. Für die Jahre von 1948-1957 kam man auf 5,045 Millionen. Und im Zeitraum von 1995-2004 wuchs der Wortschatz auf computergezählte 5,328 Millionen an. Mitgerechnet sind Zusammensetzungen, auf die bei solchen Zählungen sonst auch mal verzichtet wird. Von einer „Verarmung“ der Sprache, wie sie eine populäre Sprachkritik gerne beklagt, kann also keine Rede sein…

Die Grammatik wird ärmer, die Lexik reicher

Vor allem die Darmstädter Akademie steht, spätestens seit ihrem Kampf gegen die schlimmsten Auswüchse der Rechtschreibreform, nicht im Verdacht, Anschläge gegen die deutsche Sprache schönreden zu wollen. Doch in den grassierenden Sprachpessimismus, der sich in Leserbriefen, Onlinekommentaren und Zeitungsglossen austobt, mochte keiner der Wissenschaftler einstimmen.

Wenn etwa das Deutsche an grammatischer Vielfalt einbüße, werde dies, so die These Wolfgang Kleins, durch den größeren Wortschatz kompensiert. Der Berliner Germanist weist auch darauf hin, dass die Tendenz zur grammatischen Vereinfachung im Grunde genommen schon seit indogermanischen Zeiten anhalte, ohne dass es Grund zur Untergangsstimmung gebe …

Es gibt tatsächlich mehr Anglizismen

Der Wortschatz wächst, die Grammatiker finden keine Hinweise auf die Apokalypse – dürfen wir uns denn wenigstens vor den Anglizismen, dem Lieblingsfeind aller Sprachverfallstheoretiker, noch so richtig gruseln? Peter Eisenberg sieht auch dort keinen Grund zum Defätismus…

Eisenberg hat auf der Basis epochenrepräsentativer Textsammlungen (im Wissenschaftsjargon „Korpora“ genannt), die jeweils ungefähr 10 Millionen Wörter umfassen, festgestellt: „In der 1. Zeitscheibe (1905-1914) finden sich etwa 1000 Anglizismen, in der 3. Zeitscheibe (1995-2004) hat sich ihre Zahl fast auf 11.000 vermehrt.“ Doch nimmt man Wolfgang Kleins Ergebnisse über den Gesamtwortschatz als Maßstab, kann man wohl sagen: Es gibt auch mehr Anglizismen, weil es überhaupt mehr Wörter gibt… „Die weitaus meisten Anglizismen sind nicht entlehnt, sondern im Deutschen gebildet.“ Das können Zusammensetzungen aus einem deutschen und einem englischen Wort wie „Babystuhl“ sein oder nach deutschen Wortbildungsregeln gebildete Verben wie „jobben“…

Peter Eisenberg prägt den Begriff „Sprachloyalität“, die unter Deutschen nicht so ausgeprägt sei. Gemeint war der unbedingte Glaube, dass die eigene Sprache die schönste und beste sei. Stattdessen ist das Reden über Sprache genau wie der Blick auf die Umwelt, die Wirtschaft und die Politik von „german Angst“ geprägt, um mal einen besonders schönen Anglizismus zu gebrauchen. Diesem diffusen Gefühl können dank des „Berichts zur Lage der deutschen Sprache“ nun Fakten entgegengehalten werden. Man hoffe, so Eisenberg, dass künftig nicht mehr jeder ungestraft jeden Unfug über den vermeintlichen Sprachverfall verbreiten könne.

welt.de 2.3.2013

Je langsamer sich die Sprache einer Nation verändert, um so ausgedehnter ist das literarische oder einfach das menschliche Erbe, das genutzt werden kann. Die Isländer können ihre Sagas ohne weiteres verstehen.

Daß grammatischer Schwund schon seit indogermanischer Zeit zu beobachten sei, ist kein Grund, dies heute nicht zu bekämpfen. Jede Simplifizierung bläht den notwendigen Ersatzapparat auf. Das Italienische z.B. hat noch das indogermanisch/lateinische Futur, im Deutschen ist eine mehrteilige Konstruktion notwendig.

Grammatische Schrumpfungen kann man nicht gegen Erweiterungen des Wortschatzes aus Wissenszuwachs aufrechnen. Wenn zu viele Formen nicht mehr verständlich sind, werden die Texte auch nicht mehr gelesen, ebenso, wenn zu viele Wörter nicht mehr geläufig sind, weil sie etwa durch Anglizismen verdrängt wurden.


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Norbert Lindenthal
07.02.2013 18.33
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Julian Nida-Rümelin zeigte sich befremdet

Die Welt 7.2.2013

10:23 Uhr

Doktortitel-Affäre
„Der Fall Guttenberg holt Schavan jetzt ein“
Politologe Gerd Langguth sieht Bildungsministerin Annette Schavan nach der Aberkennung ihres Doktorgrads in der „Glaubwürdigkeitsfalle“. Die Affäre sei ein großes Problem – auch für Angela Merkel.

[Bild]
Foto: picture-alliance/ dpa
Plagiatsaffären beschädigen die Glaubwürdigkeit: Annette Schavan und Karl-Theodor zu Guttenberg (Archivbild)

„Sie hat nicht in dem Ausmaß wie der frühere Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg plagiiert. Der Fall holt sie jetzt aber ein. Sie hatte damals nicht ohne Häme erklärt, sie schäme sich nicht nur heimlich. Das fällt nun auf sie zurück“, sagte Langguth den „Ruhr Nachrichten“. „Die beschädigte Glaubwürdigkeit ist ein großes Problem, auch für die Kanzlerin.“

Diese werde nun erst einmal die Lage sondieren und abwarten, wie sich die Debatte entwickelt. „Es ist möglich, dass sie dann ihre Vertraute, Frau Schavan, bitten wird zurückzutreten.“

Nida-Rümelin: Keine Doppelstandards

Der Philosoph und frühere Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin zeigte sich befremdet, dass es darüber überhaupt eine Diskussion gebe. „Es darf keine doppelten Standards geben, weil sie viele Verbindungen hat, weil viele abhängig von den Geldflüssen des Wissenschaftsministeriums sind“, sagte Nida-Rümelin dem 3sat-Magazin „Kulturzeit“.

Der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt hielt Schavan zugute, „dass sogar Kapitalverbrechen nach 25, 30 Jahren verjähren. Und im Vergleich damit sind Plagiate in wissenschaftlichen Arbeiten, in die ohnehin kaum jemand hineinblickt, doch eine ganz andere Schwere von Tat.“

Trotzdem gehörten sie unnachsichtig und streng verfolgt, sagte Patzelt, der an der TU Dresden forscht, dem Radiosender MDR Jump.

Doktorgrad nach 33 Jahren entzogen

Nach Aberkennung ihres Doktortitels ist die politische Zukunft von Bildungsministerin Schavan offen. Zwar hatte Regierungssprecher Steffen Seibert versichert, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe „volles Vertrauen“ in Schavan.

Zugleich vermied er aber ein ausdrückliches Bekenntnis zum Verbleib Schavans im Amt. Die Uni Düsseldorf hatte der 57-Jährigen nach neun Monaten Prüfung wegen „vorsätzlicher Täuschung“ in ihrer Promotionsarbeit den vor 33 Jahren erworbenen Doktortitel entzogen.

Schavan befindet sich auf einer fünftägigen Dienstreise in Südafrika. Am Mittwoch hatte sie in einem kurzen Pressestatement mitgeteilt, dass sie gegen die Aberkennung klagen werde. Am Freitag soll die Ministerin nach Berlin zurückkehren.
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Norbert Lindenthal

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Sigmar Salzburg
29.01.2013 20.14
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Zitat des Tages

Die SPD müsse eine Partei zum Anfassen werden, daher sollte jeder Funktionsträger mit einem Touchpad auf der Stirn ausgestattet werden.
Welt-Kolumnist Hans Zippert über die mutmaßlichen Ratschläge von Microsoft-Chef Bill Gates auf der SPD-Klausurtagung in Potsdam

Welt v. 29.1.2013, zitiert nach junge Welt.

Es fehlt der Hinweis auf die Funktionsträgerinnen, und wo die ihr Tatschpolster haben sollten!

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