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Junge Freiheit
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Sigmar Salzburg
02.06.2016 16.09
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Junge Freiheit – 30 Jahre bewährtes Deutsch

Nachdem Bernd Lucke mit seinen Weckrufern die AfD verlassen hatte hieß es, die Partei habe einen Rechtsruck vollzogen. – Im letzten und vorletzten Jahr verließen auch die letzten linken Zeitungen (junge Welt, Konkret und Ossietzky) den Pfad der bewährten Rechtschreibung.

Hat nun die deutsche Rechtschreibung einen Rechtsruck erlitten? Natürlich ist diese Logik Unsinn, aber versucht wurde sie schon.

Auf jeden Fall ist die „Junge Freiheit“ die herausragende Zeitung, die am längsten der Erpressung der Kultusminister und dem Gruppenzwang der Medienmafia widerstanden hat.

Das wird auch in dem von „Meedia“ korrekt zitierten Interview deutlich, das Helmut Markwort, selber Mitläufer der „Reform“, der „Jungen Freiheit“ gegeben hat:

Markwort nimmt die Junge Freiheit gegen Kritiker, die die Zeitung als Sprachrohr der Neuen Rechten bezeichnen, in Schutz: „Ich habe, wie Sie wissen, immer öffentlich gesagt, daß ich die Vorbehalte gegen die Junge Freiheit für unsinnig halte. Ich meine, wir brauchen in Deutschland auch ein konservativ-intellektuelles Blatt.“

Auch zur AfD äußert sich Markwort in dem Interview. Viele würden die rechtspopulistische Partei „am liebsten totschweigen“ und hoffen, dass sie so verschwindet...

Markwort beklagt ansonsten eine linke „Schieflage“ bei der ARD, speziell beim „Presseclub“. Dazu, dass die Junge Freiheit dort noch nie eingeladen wurde sagt er: „Was für eine Schieflage! Die taz ist fast ständig im Presseclub, und sogar der Jakob Augstein vom Freitag, der eine kleinere Auflage hat als die Junge Freiheit, wird immer wieder ins Fernsehen eingeladen – das ist einseitig.“

meedia.de 2.6.2016
Eine „Schieflage“ gibt es auch an den Zeitungskiosken: Ich habe das Blatt dort noch nie gesehen. Vermutlich bestimmen Selbstzensur und Antifa, was gekauft und gelesen werden darf. Früher haben mich nationale Themen nie interessiert, schon aus anerzogenem schlechtem Gewissen. Heute ist die Junge Freiheit eine der wenigen widerständigen Stimmen im Chor der gleichgeschalteten Deutschlandabschaffer.

Die Jubiläumsausgabe ist hier einsehbar:

http://www.jf-archiv.de/jf1623.pdf

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Sigmar Salzburg
10.05.2016 08.56
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CDU und SPD sind kaum noch zu unterscheiden

Schon die Sowjetunion kannte den Begriff des „Saboteurs“, der die Verwirklichung des Kommunismus behindere. Und so könnte scheinbar auch heute alles so friedlich und bunt sein, wenn nicht ständig „Brandstifter“ zündeln und „Haß schüren“ würden, wie der Sozialdemokrat Ole von Beust dieser Tage Thilo Sarrazin vorwarf.
jungefreiheit.de 10.6.2016

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Sigmar Salzburg
25.03.2016 16.15
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Der Stil der „Jungen Freiheit“

In der „Freien Welt“ schreibt Arne Hoffmann:

Der NPD-Politiker Stefan Jagsch wurde nach einem Autounfall von zwei syrischen Flüchtlingen aus dem Wagen gezogen. Erst vor zwei Monaten hatte Jagsch an einer Demonstration teilgenommen, bei der Asylsuchende im Stil der Jungen Freiheit als „Invasoren“, außerdem als „sozialschmarotzende Touristen“ und „gesetzlose Primaten“ bezeichnet wurden. freiewelt.net
Die Geschichte ist zu schön, um wahr zu sein¹, verbreitet sich aber weltweit. Der Betroffene war bewußtlos und zweifelt. – Hier soll es jedoch um den „Stil der Jungen Freiheit“ gehen. In den Online-Ausgaben wird das Wort „Invasoren“ in acht Jahren nur zehnmal gefunden.
1. Garve erforschte Yanomami-Indianer ... und beobachtete ihre verzweifelten Kämpfe gegen die Invasoren aus der „Zivilisation“. [11. 01.08]

2. [Saddam Hussein vor Gericht] „Du willst mich hinauswerfen, nachdem ich 40 Jahre lang das Land regiert habe … Es lebe die Nation! Nieder mit den Verrätern! Nieder mit den Invasoren.“ [8. 8.08]

3. ... Anonyma schildert das Schicksal eines von den Nationalsozialisten geächteten Anwalts mit einer jüdischen Frau — „seit Monaten hatte sich das Ehepaar auf die Befreiung Berlins gefreut“—, der nicht minder Opfer der Invasoren wird... [24.10.08]

4. Ginge es nach dem Göttinger Grünen-Politiker Ulrich Holefleisch, hätte es bald ein Ende mit der in Mode gekommenen Diskriminierung des giftigen kaukasischen Riesen-Bärenklaus ... Denn schließlich brauchten diese „Bioinvasoren“, die heimischen Arten den Lebensraum streitig machen, doch ein Bleiberecht...[7.11.08]

5. [Rettung Helgolands] Und plötzlich kamen immer mehr „friedliche Invasoren “ auf die Insel. Zum Beispiel junge Leute der Europa-Union, die sich an unserer Aktion beteiligen wollten. [8.8.09]

6. ... in Raspails vor fast 40 Jahren entworfener Vision ... Begrüßt werden die ausgehungerten Invasoren im Buch nur von „Idealisten“ und „fanatischen Asozialen“. [5.3.11]

7. Eine Realitätsverdrängung, die an den Irak-Krieg erinnert, als Saddams Informationsminister die nahende Niederlage der US-Invasoren verkündete, während in seinem Rücken amerikanische Panzer das Bild durchquerten.[11.8.11]

8. Der aus dem Lateinischen stammende Begriff „Invasoren “ – Eindringlinge – impliziert daher keine Abwertung, sondern eine Feststellung. Über das alternde Europa ergießt sich ein Jugendüberschuß ...[8.8.15]

9. Der Tagesspiegel-Schreiber zitiert Raspails Worte von den „gebügelten Silberzungen“ und „der großen Hure der Massenmedien“. ..Es nützt ihnen nichts, daß sie den Invasoren den Weg geebnet haben ...[29.10.15]

10. „Merkel, wo bist du? Merkel, hilf uns!“ – das Kampfgeschrei der Invasoren an der griechisch-mazedonischen Grenzen benennt klar, wo eine der Hauptverantwortlichen sitzt: In Berlin. ...[1.3.16]
Und wo ist das Wort „Invasoren“ zu beanstanden? Vielleicht in Nummer zehn?
https://www.youtube.com/watch?v=MCbZKWB8WvA


¹) Nachtrag: Richtigstellung in ef-magazin.de 29.3.2016

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Sigmar Salzburg
28.09.2015 11.08
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Europa und seine Kultur sollen zerstört werden

Die „Junge Freiheit“ berichtet (in unvermurkster Rechtschreibung):

MÜNCHEN. Eine Schleppertagung linker Gruppierungen in München wird mit Geldern der Steuerzahler finanziert. Die EU-Kommission und die bayerische Landeshauptstadt bestätigten gegenüber der JUNGEN FREIHEIT die finanzielle Förderung der Veranstaltung.

Ziel der vom bayerischen Flüchtlingsrat geleiteten Tagung ist eine „Image-Aufwertung sowie die damit einhergehende Neubewertung der Dienstleistungen Schleppen und Schleusen“. Der Sprecher der EU-Kommission in Deutschland, Reinhard Hönighaus, sagte der JF, der Verein „Menschenrechte ohne Grenzen e.V.“ fördere die Tagung mit einem „niedrigen vierstelligen Euro-Betrag“ aus Mitteln des EU-Fonds „Europa für Bürgerinnen und Bürger“. Insgesamt erhält der Verein 140.250 Euro von der EU-Kommission...

Der Kongreß findet vom 16. bis 18. Oktober in der bayerischen Landeshauptstadt statt. Insgesamt sind fünf Veranstaltungen geplant, die sich unter anderem mit „Praktiken, Preisen, Personal, Qualifizierung und Qualitätsmanagement“ von Schlepperbanden beschäftigen. Vergeben wird zudem der Preis „Goldene Lisa“. Damit sollen „bedeutende Schlepper- und Schleuser-Initiativen in verschiedenen Kategorien“ ausgezeichnet werden...
jungefreiheit.de 28.9.2015

Kommentar: Das ist zweifellos echte linke Gutmenschlichkeit, dient doch die Flutung Europas mit meist moslemischen „Flüchtlingen“ seiner Unterminierung und der Umverteilung seines „Reichtums“, um den Zusammenbruch des „Sozialismus“ rückgängig zu machen. Daher animieren die Linken und sogar linkslastige Atheistenverbände zu illegalen Privatschleusungen.

Als aber der einstige „Sozialismus“ selbst durch Fluchthelfer in Gefahr geriet, ging er mit drakonischen Strafen und mörderischen Anschlägen dagegen vor:


(Wikipedia) Harry Seidel, ein früherer DDR-Radsportmeister, wurde für seine Fluchthilfe zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Auf den Fluchthelfer Wolfgang Welsch verübte das Ministerium für Staatssicherheit mehrere Mordanschläge, mit Hilfe einer Autobombe, eines Scharfschützen und mit Gift. In der Bundesrepublik war die Anzeige von Fluchthilfe bei Dienststellen der DDR strafbar ...; umgekehrt war in der DDR die Nichtanzeige eines geplanten ungesetzlichen Grenzübertritts ... strafbar.
Wiki, Fluchthilfe

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Sigmar Salzburg
20.01.2015 11.15
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Kommt jetzt die Spiegel-Prawda?

„Pegida-Anführer nutzen Hitler-Zitate und rassistische Parolen“, das war eine der ersten Twitternachrichten Klaus Brinkbäumers...*. Da war der 47jährige gerade zum Chefredakteur des Spiegels ernannt worden, also zum Kommandanten des von seinem Gründer als „Sturmgeschütz der Demokratie“ bezeichneten Nachrichtenmagazins.

Mit der Twitternachricht dürfte klar sein, daß die Leser des Nachrichtenmagazins künftig wieder stärker ideologisch aufmunitioniert werden... Auch der bisherige Slogan gilt nicht mehr. Statt „Spiegel-Leser wissen mehr“, heißt es jetzt: „Keine Angst vor der Wahrheit“. In einem Interview des Mediummagazins hatte Brinkbäumer auf die Frage geantwortet, was ihm später einmal nachgesagt werden soll: „die Wahrheit.“ Da war er gerade Textchef des Spiegels geworden.
jungefreiheit.de 20.1.2015

Prawda („Wahrheit“) hieß die kommunistische Staatszeitung der Sowjetunion.
Die neue Wahrheit wird islamisch sein:

Das deutsche Volk mag den Islam
Islamgegner: alles Idioten und Rassisten

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Sigmar Salzburg
19.01.2014 17.48
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Google News

Nachts gönnten wir uns eine Pizza
Junge Freiheit - vor 3 Stunden
1994 ... Im Dezember verüben Linksterroristen einen Brandanschlag auf die Druckerei der JF ...
1999 Die JF boykottiert die Rechtschreibreform und bleibt bei der bewährten traditionellen Rechtschreibung.

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Sigmar Salzburg
04.06.2013 06.51
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Stängel-Gräuel

Thomas Paulwitz kommentiert in der in Kulturdeutsch erscheinenden „Jungen Freiheit“ die kürzlichen Auslassungen des Ratsvorsitzenden Zehetmair:

Endet das Stängel-Gräuel?

Gibt es bald eine neue Rechtschreibreform? Wenn man dem Reformer Hans Zehetmair, dem Vorsitzenden des Rechtschreibrats, Glauben schenkt, ist dies tatsächlich in Arbeit. Viel hören wir ja nicht von diesem Rat, der offenbar am liebsten im stillen Kämmerlein die Reform verwaltet. Doch hat sich vor kurzem der 77jährige Zehetmair in einem Gespräch mit dem Donaukurier zu Wort gemeldet.

Darin gesteht Zehetmair wieder einmal sein Versagen ein: „Insgesamt, diesen Vorwurf muß ich mir heute machen, habe ich mich zu wenig um die Reform gekümmert.“ Dieses Schuldeingeständnis ist nichts Neues, denn bereits vor zehn Jahren hatte er gegenüber der Passauer Neuen Presse bekannt: „Aus heutiger Sicht und noch deutlicherer Kenntnis der deutschen Wesensart würde ich die Sache heute ganz zum Scheitern bringen. Wir hätten die Rechtschreibreform nicht machen sollen.“

Rat rettete Reform

Trotzdem setzte sich Zehetmair im Jahr 2004 an die Spitze des Rats, um die Reform zu retten. Mit zäher Überredungsarbeit brachte er die Frankfurter Allgemeine Zeitung und den Spiegel dazu, den Widerstand aufzugeben und sich einzureihen. Daraus entstand dann eine Reformdauerbaustelle, auf der die Reformer, die sich im Rat versammeln, in jahrelanger „Arbeit“ ziemlich wenig zustandebrachten.

Denn die Kultusministerkonferenz (KMK), die den Rechtschreibrat eingesetzt hatte, ließ nur kleinere Änderungen an der Reform zu. Ein Erbe der Reformreform von 2006 sind zum Beispiel die zahlreichen möglichen Doppelschreibweisen bei der Getrennt- und Zusammenschreibung (etwa „kennenlernen“ und „kennen lernen“). Die Wörterbücher geben dazu unterschiedliche Empfehlungen und sorgen für Durcheinander. Zehetmair sagt jetzt zum Donaukurier: „Wir sollten froh sein, daß wir in diesen Fällen die Wahl haben. Es war der einzige Weg, bestimmte Schreibweisen überhaupt durchzubringen.“

„Daran arbeiten wir“

Die KMK hatte außerdem verfügt, daß die Regeln zu den Laut-Buchstaben-Zuordnungen als „unstrittig“ zu gelten hätten. Daher durfte sich der Rat zunächst nicht damit befassen. So blieben falsche Volksetymologien wie belämmert, Tollpatsch, einbläuen, schnäuzen, Quäntchen und willkürliche Stammschreibungen wie Stängel/Stange, aufwändig/Aufwand (nicht aber dänken/Gedanke, sätzen/Satz, Ältern/Alter).

Um so auffälliger ist es, daß Zehetmair nun ankündigt, gerade die Laut-Buchstaben-Zuordnungen reformieren zu wollen: „Der Stängel gehört zu den Fällen, die wir noch korrigieren müssen. … Die Lautfärbungen tun mir noch weh, also Stängel oder Gämse. Daran arbeiten wir.“ Ob das Ergebnis der nächsten Reform zufriedenstellend ausfällt, ist allerdings zu bezweifeln. Zehetmair gibt nämlich im Gespräch mit dem Donaukurier eine weitere Kostprobe seines Unwissens. So fabuliert er: „Nehmen wir das Komma. In der ersten Fassung der Reform waren die Satzzeichen völlig ausgemerzt.“ Das ist natürlich Unsinn.

Kein Wunder, daß Zehetmair sich nicht für die Folgen der Reform verantwortlich fühlt. „Ich habe vor kurzem selber eine Magisterarbeit korrigiert, als Zweitkorrektor. Die Arbeit hatte so erhebliche Rechtschreibmängel, daß ich sie der jungen Lehrerin zurückgegeben habe. Wo kommen wir da hin, wenn schon die Lehrer nicht mehr wissen, an welche Stelle man ein Komma setzt?“ Diese Frage geben wir an Zehetmair zurück. Wohin sind wir dank der Rechtschreibreform schon gekommen?

jungefreiheit.de 1.6.2013

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Sigmar Salzburg
16.05.2013 10.26
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Die Schlechtschreibreform hat uns um 100 Jahre zurückgeworfen

Der gelernte Lehrer H. Bosselmann schreibt in „Junge Freiheit“:

Utes Post
Am 19. Januar 1971 schreibt die noch nicht siebenjährige Ute Niemeyer aus der Eichenstraße 10 in 1110 Berlin-Niederschönhausen einen Brief an Ihre Großeltern nach 2060 Waren/Müritz, Melkertstraße 15.

Es ist der erste Brief ihres Lebens...

Der Brief, sauber und in recht großen Buchstaben mit Tinte auf einfach liniertem Papier geschrieben, lautet:

„Lieber Opa, liebe Oma! Papa, Mama und ich gehen gleich zu Tante Trude baden. Heute ist es warm und glatt und neblig. Da müssen wir aber aufpassen, damit wir nicht hinfallen. Ich habe bei Oma Lotte auf dem Hof einen Schneemann gebaut. Die Nase ist eine rote Rübe. Das ist eine feine Nase. Viele Grüße! Eure Ute“

Man konnte noch lesen und schreiben, damals

Elf Zeilen füllen das A4-Format, weil das Kind immer eine Leerzeile ließ, sechs bleiben frei für die Zeichnungen. — Zugegeben, der Schneemann hat nur ein e. Ansonsten: Das Mädchen Ute, im September ’70 eingeschult, war etwa vier Monate innerhalb der ersten Klasse zur Schule gegangen. Es beherrschte das komplette Alphabet, konnte lesen und einen kurzen, aber kompletten Brief schreiben...

Mich würde interessieren, vom welchem Erstkläßler sich ein solches Brieflein heute in Inhalt, Schreibkompetenz und Form so lesen ließe. Ich vermute, man müßte lange suchen …

Die Schlechtschreibreform hat uns um 100 Jahre zurückgeworfen

In bezug auf die sprachliche Norm fallen wir gerade trotz oder eher wegen der Rechtschreibreform ohne Zweifel hinter die II. Orthographische Konferenz von 1901 zurück; und wer die Pflege der Schreibschrift fordert, gilt mittlerweile als Reaktionär. …

Mit dem Lernen der Schreibschrift fängt kaum mehr einer an, und das „Fest des Alphabets“, also das des Lesen- und Schreibenkönnens, wird mancherorts erst in dritten Klasse gefeiert.

Ute ist heute neunundvierzig, war als diplomierte Biochemikerin unzufrieden, weil sie nach der Wende nur als Pharmavertreterin arbeiten konnte, studierte ohne Einkommen und als Mutter von vier Kindern in Regelstudienzeit Medizin nach, arbeitet als Ärztin und schreibt weiterhin gern Briefe.

jungefreiheit.de 16.5.2013

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Sigmar Salzburg
20.11.2012 08.42
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Geschwollene Bocksgesänge ¹

BERLIN. Mit scharfer Kritik hat der Grünen-Politiker Volker Beck auf eine Studie des Bundes der Vertriebenen (BdV) zur Rolle von Gründungsmitgliedern im Nationalsozialismus reagiert. „Wer vom BdV eine kritische Aufarbeitung der eigenen NS-Vergangenheit erwartet, der hält auch den Bock für einen guten Gärtner.“ Hintergrund ist die vom Institut für Zeitgeschichte herausgegebene Studie „Funktionäre mit Vergangenheit“, die deren Verhalten zur Zeit des Nationalsozialismus untersucht.

Die BdV-Vorsitzende Erika Steinbach (CDU) hatte darauf hingewiesen, NS-Verstrickungen in einem zeitgeschichtlichen Kontext sehen zu müssen. „Wir wissen heute, daß quer durch alle Gesellschaftsschichten, alle Ebenen der Wirtschaft, Verwaltung, Justiz, Medien und Politik ehemalige Mitglieder der NSDAP Einfluß hatten.“

jungefreiheit.de 20.11.2012

Wir haben ein paralleles Beispiel in der Gegenwart: Hans Zehetmair war als einflußreicher Kultusminister an der Durchsetzung der „Rechtschreibreform“ beteiligt. Die Einsicht in das angerichtete Unheil trieb ihn dann dazu, seine Kraft als Rechtschreibrat für die Wiedergutmachung der entstandenen Schäden einzusetzen – gewiß nichts Verwerfliches. Aber vielleicht ist ja auch hier der Bock kein guter Gärtner.

¹) Für Spätgeborene u. Spätmerker: = Tragödie, B.Strauß parodiert.

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Sigmar Salzburg
28.09.2012 05.36
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Leider hat er recht

Michael Paulwitz schreibt bei „jungefreiheit.de“ (in normaldeutscher Rechtschreibung) über die Satirezeitschrift „Titanic“:

Reif für den Eisberg
Es gab mal Zeiten, so in den Achtzigern, Neunzigern, da war Titanic richtig gut. Als Student hatte ich sogar ein Abo. Für die funkelnd-inkorrekten Gemeinheiten, die Eckhard Henscheid regelmäßig in den „Briefen an die Leser“ unterbrachte, oder für Greser & Lenzens subversive „Führer privat“-Cartoons nahm man ein, zwei Seiten langweiliges linkes Ideologie-Gesülze gern in Kauf. Konnte man ja einfach überblättern.

Inzwischen ist es umgekehrt. Titanic ist ein politkorrektes Langweiler-Magazin geworden…

jungefreiheit.de 27.9.2012

Auch ich besitze ganze Jahrgänge von „Pardon“ und „Titanic“. Leider sind sie später auch von meiner behinderten Tochter mit Begeisterung „gelesen“ worden. Was mir dagegen heute immer auffällt, ist das fast völlige Fehlen hervorragender Zeichner, obwohl nach dem Impressum einige noch mitarbeiten – manche wohl aus dem Jenseits. In „Pardon“ kamen noch osteuropäische Karikaturisten hinzu, die in ihren Ländern verboten waren. Es wäre bedauerlich, wenn jetzt die einzige Satirezeitschrift mit anständiger Rechtschreibung an Ideenmangel zugrunde ginge.

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Sigmar Salzburg
08.07.2012 10.49
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Geschichtsvergessenheit

Josef Kraus beklagt in der „Jungen Freiheit“ (horribile dictu) in traditioneller Rechtschreibung das verkümmerte Geschichtswissen der jungen Deutschen:

Historische Amnesie
… Besonders erschreckend: Das höchst defizitäre Wissen schlägt sich auch im Urteilen nieder. Fast die Hälfte der Schüler kann nicht zwischen den Merkmalen von demokratischen und diktatorischen Systemen unterscheiden. Die Autoren der Studie stellen deshalb nicht zu Unrecht die Frage: „Später Sieg der Diktaturen?“

[Wie sollen sie auch z.B. in Schleswig-Holstein den Unterschied erkennen, wenn das Volk in einer Volksabstimmung ein Gesetz beschließt und das Parlament dies sogleich wieder annulliert?]

Verbreiteter historischer Analphabetismus
… Mehr als die Hälfte der Schüler kennt das Jahr des Mauerbaus nicht. Nur jeder dritte weiß, daß die DDR die Mauer gebaut hat. Ebenfalls jeder dritte Schüler hält Konrad Adenauer und Willy Brandt für DDR-Politiker, und der Staatsratsvorsitzende und SED-Chef Erich Honecker ist angeblich demokratisch legitimiert gewesen.

… Länder wie Hessen wollen aus ihren Geschichtslehrplänen zugunsten von „Kompetenzen“ alle konkreten Jahreszahlen, Epochenbegriffe, Namen und Ereignisse tilgen. Ein Geschichtsunterricht ohne Geschichte wird das.

Dahinter steckt Naivität – und Ideologie. Wenn deutsche Schüler wenig bis nichts über die jüngste deutsche Geschichte wissen, so reichen die Ursachen weit zurück. 1978 hatte die Kultusministerkonferenz (KMK) ihren Beschluß „Die Deutsche Frage im Unterricht“ gefaßt. Dort heißt es mit Blick auf alle Bildungseinrichtungen: „Das Bewußtsein von der deutschen Einheit und der Wille zur Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit ist wachzuhalten und zu entwickeln.“ …

Dieser Beschluß ist seinerzeit aus einer bestimmten Ecke heftig kritisiert worden. Es war die Rede von „Deutschtümelei“ und Schlimmerem. Zehn Jahre später – 1988 – galt es, erstmals Bilanz zu ziehen. Damaligen Untersuchungen zufolge war nur ein Viertel der Jugendlichen der Auffassung, daß beide Staaten in Deutschland eine Nation darstellten. 60 Prozent hatten keine Vorstellung vom Unterschied zwischen einem Volkskammer- und einem Bundestagsabgeordneten.
Damit rächte sich, daß der KMK-Beschluß von 1978 nur auf dem Papier existierte. Manchem sozialdemokratischen Kultusminister war damals die unterrichtliche Behandlung der Verletzungen von Menschenrechten in Südamerika und Südafrika wichtiger als die Einheit der Nation oder als Menschenrechtsverletzungen in der DDR.

[Und wichtiger war nun auch die gleichzeitig beauftragte „Rechtschreibreform“ anstelle der 1973 gescheiterten Kleinschreibreform – als sichtbarer Bruch mit der Geschichte.]

Ende 1995, fünf Jahre nach der deutschen Einigung, hätten die Kultusminister erneut die Chance gehabt, sich als deutschlandpolitisch mündig zu erweisen. Die Kultusminister konnten sich aber nicht auf die Verabschiedung einer Empfehlung mit dem Titel „Darstellung Deutschlands im Unterricht“ verständigen. Flankiert war das Nichtzustandekommen eines KMK-Beschlusses von Äußerungen Reinhard Höppners, des damaligen PDS-geduldeten SPD- Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, daß die frühere DDR im Entwurf der Kultusministerkonferenz zu schlecht wegkomme…

[Zugleich beschlossen die Kultusminister am 17. November 1995 die Rechtschreibreform – und dabei „behände, schnäuzen, belämmert, Gräuel, verbläuen“ und „Quäntchen“ beizubehalten, aber statt „Holokaust“ wieder „Holocaust“ vorzuschreiben. Am 1. Juli 1996 wurde dann in Wien die Umerziehung von 100 Millionen Menschen deutscher Sprache über die Köpfe der Betroffenen hinweg vereinbart.]

Anspruchsvollen Geschichtsunterricht stärken
Von daher ist es nachvollziehbar, daß manche Leute das Schulfach Geschichte gerne kleinhalten und inhaltlich entkernen möchten. Geschichte ist nämlich ein unbequemes Fach, weil es hilft, Ideologien zu zertrümmern und Legenden zu entzaubern. Deshalb möchte so mancher auf dem Wege eines seichten Geschichtsunterrichts doch lieber den „Triumph der Gesinnung über die Urteilskraft“ (Hermann Lübbe).

Dagegen hilft nur eines: Stärkt endlich den Geschichtsunterricht mit mehr Unterrichtsstunden und mit konkreten, anspruchsvollen Inhalten!

jungefreiheit.de 8.7.2012

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Sigmar Salzburg
31.12.2011 09.31
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Thomas Paulwitz

Duden will neue Schreibreform

Wie sieht die Zukunft der Rechtschreibreform aus? Sie wird weiter reformiert, wenn es nach der Duden-Fraktion im Rechtschreibrat geht. Das legen Äußerungen der Dudenredaktion und der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) nahe. Am deutlichsten äußerte sich kürzlich Werner Scholze-Stubenrecht, der Leiter der Dudenredaktion. Sein Vortrag „Rechtschreibung damals, heute, morgen“, gehalten am 10. September auf einem Symposion der GfdS zum 100. Todestag Konrad Dudens, ist nun in der GfdS-Zeitschrift Sprachdienst 6/2011 veröffentlicht worden.

Die zaghaften Versuche des Reformretters und Konrad-Duden-Preisträgers Peter Eisenberg, die Regeln mittels einer Neuformulierung nachzubessern, hatte die Mehrheit im Rechtschreibrat vor der jüngsten Neufassung Ende 2010 allerdings abgeblockt. Umgestaltungen haben nämlich nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn sie den im Rat vertretenen Wörterbuchverlagen keine Kosten verursachen. Kosmetische Änderungen bei der Schreibung einzelner Wörter, wie sie der Rat zum Beispiel vor einem Jahr bekanntgab, stören das Geschäft hingegen nicht; im Gegenteil, sie liefern ein willkommenes Verkaufsargument für Neuauflagen.

GfdS wirbt für Duden

So verbot der Rat zuletzt unter anderem die Wörter „Sketsch“, „Butike“ und „Scharm“ und ließ nur noch die Schreibungen „Sketch“, „Boutique“ und „Charme“ zu. Vor diesem Hintergrund ist eine Behauptung der GfdS-Geschäftsführerin Andrea-Eva Ewels erstaunlich. Sie erklärte nämlich am 28. Juli 2011 dem Wiesbadener Kurier: „Dudens Prinzip ‚Schreibe, wie du sprichst‘ – also der phonetische Ansatz – kommt in der neuen Rechtschreibung voll [!] zur Geltung.“ Anscheinend hat sich Ewels mit der Reform nur wenig beschäftigt.

Das Gespräch mit der Zeitung liefert jedoch nicht nur einen Hinweis darauf, wie eng die als gemeinnützig anerkannte GfdS mit der Dudenredaktion verbunden ist, etwa wenn Ewels ganz unverhohlen wirbt: „Die Dudenredaktion ist seit über 130 Jahren die maßgebliche Instanz für alle Fragen zur deutschen Sprache und Rechtschreibung … Der Duden ist der ‚König‘ unter den Wörterbüchern.“ (Der Duden ist nicht maßgeblich; für die Rechtschreibung ist er es seit 1996 nicht mehr, für „alle Fragen zur deutschen Sprache“ war er es noch nie.)

Duden- und Wahrig-Fraktion

Ewels deutet darüber hinaus auch die nächste Stufe der Reform an: „Nicht gefallen würden ihm [Konrad Duden] die vielen Ausnahmen und Sonderregelungen.“ Die nächste Reform läuft demzufolge auf eine Verringerung der Doppelschreibweisen hinaus. Diese entstanden bei der Nachbesserung von 2006, als man einige traditionelle Schreibweisen wieder zuließ, ohne die reformierten wieder abzuschaffen.

Werner Scholze-Stubenrecht führt als Leiter der Dudenredaktion in seinem Beitrag für den Sprachdienst das Reformvorhaben etwas genauer aus: „Die politischen Stellen werden noch einige Zeit lang kein besonderes Interesse an erneuten Regeländerungen haben, wollen aber auf Einzelfälle beschränkte kleinere Modifizierungen der Entscheidung des Rechtschreibrates überlassen. Das wäre vielleicht eine Chance, die derzeitige Variantenvielfalt wieder ein bißchen abzubauen, die aus Sicht des Dudens und des größeren Teils seiner Kundschaft schlicht unpraktisch ist.“

Doch sogar die scheinbar einfache Verringerung der Variantenzahl birgt Zündstoff. Der Rechtschreibrat ist hier nämlich in eine Duden- und in eine Wahrig-Fraktion geteilt. Zu letzterer gehört zum Beispiel der Ratsvorsitzende Hans Zehetmair höchstpersönlich, der für die Wahrig-Wörterbücher die Vorworte schreibt. Wie erwähnt, hatte die 2006er-Reform zahlreiche bewährte Schreibungen wieder zugelassen, die reformierten Schreibweisen allerdings daneben weitergelten lassen. Für rund 3.000 Wörter gibt es nun zwei mögliche Schreibweisen.

Das Geschäftsinteresse bestimmt die Rechtschreibung

Dies nutzten Duden und Wahrig aus, um 2006 unterschiedliche und willkürliche Empfehlungen zu geben und sich ein sogenanntes Alleinstellungsmerkmal zu sichern. Während Duden dabei eher die reformierten Formen von 1996 bevorzugte („bei Weitem“), neigte Wahrig eher den traditionellen Schreibweisen zu („bei weitem“).

In der Wahrig-Auflage von 2009 schloß sich dann Wahrig allerdings der Schreibweise der Nachrichtenagenturen an, die wiederum eine Mischung aus den Empfehlungen von Duden und Wahrig aus dem Jahr 2006 darstellt: Wo Duden- und Wahrig-Empfehlungen nicht übereinstimmten, entschieden sich die Nachrichtenagenturen für die traditionelle Schreibweise. So ist ein heilloses Durcheinander entstanden, dem die Zeitungen nur mit Hilfe von Korrekturprogrammen Herr werden können. Diese Programme werden von Duden und Wahrig bereitgestellt.

Wenn Duden nun das Ziel vorantreibt, die Zahl der Varianten zu senken, dann deutet dies darauf hin, daß sich das Unternehmen gegenüber Wahrig im Nachteil sieht und ihm einen Wettbewerbsvorteil entziehen will. Wieder einmal wird nicht die Sprachrichtigkeit, sondern das geschäftliche Interesse im Vordergrund stehen. Scholze-Stubenrecht schließt seinen Beitrag mit den Worten: „Vielfalt ist nicht dasselbe wie Beliebigkeit.

Das muss keineswegs zur Pedanterie führen – Konrad Duden hat zu seiner Zeit mit seinen Mitteln viel erreicht, weil er sich stets den Blick für das Machbare und Vernünftige bewahrt hat. Nicht zuletzt darin kann er uns auch heute noch ein Vorbild sein.“ Ob der Blick fürs Vernünftige nun endlich in den Rechtschreibrat einziehen wird, dürfen wir indes getrost bezweifeln

Junge Freiheit 31.12.2011

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Sigmar Salzburg
15.12.2011 17.20
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Mecklenburg-Vorpommern

Endstation Bildung
[…]
Ein glückloser Schulpraktiker geht
Kultusminister war von 2006 bis 2011 der ehemalige Direktor des Neustrelitzer Gymnasiums, Henry Tesch, ein Schulpraktiker also, dessen persönliche Qualifikation ansonsten darin bestand, in der DDR neben der Mitgliedschaft in den obligatorischen Massenorganisationen wenigstens jene in der SED ausgelassen zu haben und als Geschichtslehrer vor wie nach der Wende souverän zurechtgekommen zu sein – ein Vorzug, den er mit den allermeisten Kollegen allerdings teilt, die heute das Grundgesetz ebenso plausibel als Errungenschaft vertreten können wie weiland die Verfassung der untergegangenen Republik. Die Amtszeit des spät in die CDU Eingetretenen galt vor den letzten Landtagswahlen als glücklos […] die neuerliche große Koalition wollte ihm den Ministersessel nicht noch einmal freihalten.

Ein „Kämpfer gegen Rechts“ kommt
Den bekommt jetzt der als „Bildungsexperte“ der SPD-Fraktion firmierende Mathias Brodkorb. Mehr als alles andere dürfte ihn gerade in diesen Tagen qualifizieren, daß der vormals aus der PDS in die Sozialdemokratie hinübergerutschte Landtagsabgeordnete ein bekannter und geradezu enthusiasmierter „Kämpfer gegen Rechts“ ist, der zwar nie Lehrer war und es schwer haben wird, die eklatanten Bildungsnotstände zu verbessern, aber dafür politisch um so richtiger liegt. Immerhin betrieb er als Mitbegründer und Redakteur die Internetseite „Endstation rechts“ […]

jungefreiheit.de 15.12.2011

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Sigmar Salzburg
03.12.2011 09.14
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… zu Zehetmair auch noch Thomas Paulwitz:

Zehetmairs Krokodilstränen
Ganz schön dreist: Erst verkorkst er die deutsche Rechtschreibung, dann wundert er sich, warum die Rechtschreibleistungen nachlassen, und schiebt auch noch den Lehrern die Verantwortung zu. Am 29. November ließ Hans Zehetmair, der Vorsitzende des Rats für deutsche Rechtschreibung, eine Pressemitteilung verbreiten, in der er verlauten ließ:

„Der Rat weiß um die Schwierigkeiten, die bereits in der Vermittlung von Rechtschreibung liegen: Didaktisch an die jeweiligen Jahrgangsstufen angepasste Konzepte sind rar, oftmals wird der betreffende Sachverhalt eins zu eins aus dem amtlichen Regelwerk in die Schulbücher kopiert. Das ist nicht im Sinne der Ersteller des amtlichen Regelwerks: Das amtliche Regelwerk ist von seiner Anlage her mit einem Gesetzestext vergleichbar, der für die einzelnen Benutzergruppen adäquat aufbereitet werden muss.“ Mit anderen Worten: Die Rechtschreibreform ist toll, nur sind Schulbuchverlage und Lehrer leider zu blöd, sie zu verstehen und zu erklären. Daß dies vielleicht an der mißlungenen Reform selbst liegen könnte, auf diesen Gedanken kommt Zehetmair nicht.

Guratzsch: „Das kommt einer Bankrotterklärung gleich“

Zu Recht empörte sich daher einen Tag später Dankwart Guratzsch in der Welt über Zehetmair: „Wenn er jetzt erklärt, daß mit der Orthografie ‘nachlässig' umgegangen werde und daß dies eine Ursache dafür sei, ‘daß ungefähr zwanzig Prozent eines Jahrgangs der 15-Jährigen als Analphabeten gelten müssen', kommt dies einer Bankrotterklärung gleich. …Ein Regelwerk, das nicht vermittelbar ist, kann … zu einer Erleichterung niemals beitragen.“

Auch die Lehrer beschwerten sich über Zehetmairs Watsch’n. Gerhard Brand, der baden-württembergische Landesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), wies die Kritik zurück: „Lehrer halten sich an die Vorgaben der Bildungspläne“. Wenn der Rat etwas ändern wolle, müsse er bei den Lehrplänen ansetzen. Außerdem sei noch viel zu tun, damit richtiges Schreiben wieder als wertvoll angesehen werde. Derzeit sei die Rechtschreibung „nicht einmal zweitrangig, sondern völlige Nebensache“.

Rechtschreibung als „Ausübung von Herrschaft“ verteufelt

Schuld daran sei zum Beispiel, so der VBE, daß die bundesdeutsche Schulpolitik in den 1970er Jahren den Thesen des englischen Soziologen Basil Bernstein verfiel. Dieser sprach von schichtspezifischen Ebenen der Sprache: dem „elaborierten Code“ der Ober- und Mittelschicht und dem „restringierten Code“ der Unterschicht. Infolgedessen sei der Wert von Rechtschreibung an sich immer mehr in Frage gestellt worden. Das Mündliche sei gegenüber dem Schriftlichen bevorzugt worden.

In den „Hessischen Rahmenrichtlinien“ von 1972 ging es den Urhebern bekanntlich darum, Sprache und Rechtschreibung als „Ausübung von Herrschaft“ zu begreifen, weswegen die „Unterwerfung der Schule unter herrschende Normen“ überwunden werden müsse. Schriftliche Diktate wurden als Teufelszeug angesehen. Diese Einstellung wirkt bis heute fort. In Hamburg zum Beispiel dürfen Lehrer Diktate derzeit nicht benoten.

Zehetmair sollte zurücktreten

Es gibt viele weitere Gründe dafür, daß es mit den orthographischen Fähigkeiten bergab geht. Dazu zählen auch die zahlreiche Reformen, die den Deutschunterricht in den Grundschulen erschüttert haben: vom phonetischen Schreiben bis zur Rechtschreibreform. Diese Reformen haben nicht die Lehrer, sondern die Kultusminister auf den Weg gebracht. Es ist daher nicht nichts anderes als unverfroren, wenn ein ehemaliger Kultusminister nun den Lehrern den Schwarzen Peter unterzujubeln versucht.

Als bayerischer Kultusminister (1986 bis 1998), als Präsident der Kultusministerkonferenz und als Vorsitzender des Rechtschreibrats (2004 bis heute) ist Zehetmair einer der Hauptverantwortlichen für die mißlungene Rechtschreibreform und auch dafür, daß Beliebigkeit einzog und viele Menschen Rechtschreibung nicht mehr als wichtig erachten. Im Jahr 2004, als die Rechtschreibreform kurz vor dem endgültigen Aus stand, war es Zehetmair, der die Aufgabe übernahm, die Neuregelung durch eine erneute Reform zu retten.

Herr Zehetmaier, Ihre jüngste Pressemitteilung zeigt es deutlich: Sie haben versagt. Geben Sie es doch zu! Guratzsch meint: „Es wäre ehrlicher, das Scheitern einzugestehen und zurückzutreten.“ Dieser Forderung schließe ich mich vorbehaltlos an. Doch was würde sich dann ändern?

jungefreiheit.de 3.12.2011

(JF in traditioneller Rechtschreibung!)

Da Thomas Steinfelds treffender Artikel v. 26.8.2000 zum Ausstieg der FAZ aus dem „dümmsten und überflüssigsten Unternehmen in der deutschen Kulturpolitik“ hier schwer auffindbar ist, nochmals der Hinweis auf unser Nachrichtenbrett.

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Sigmar Salzburg
26.08.2011 09.23
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Was darf Satire? Alles! (Tucholsky)

Die „Junge Freiheit“ berichtet (in Kulturrechtschreibung), daß die „Linke Medienakademie“ (reformiert schreibend) ihre Beziehungen zur Tageszeitung „Junge Welt“ (in Kulturrechtschreibung erscheinend) gekappt habe wegen der Satire zum Mauerbau – und vermutlich auf Betreiben des Konkurrenzblattes „Neues Deutschland“ (reformiert erscheinend).

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