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Aus der Wissenschaft
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Sigmar Salzburg
31.12.2018 06.13
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Was ist Zeit?

Der Jahreswechsel regt an, darüber nachzudenken. Zeit entsteht durch das Nacheinander von Ereignissen. Man schätzt den Abstand nach evolutionär ererbtem Zeitgefühl. Messen kann man ihn nur durch gleichmäßig wiederkehrende Ereignisse. Den in Äquatorial-Afrika durch einen genetischen Unfall denkfähiger gewordenen Urmenschen wird der Tag als Zeiteinheit allmählich bewußt geworden sein. Für den auf die Nordhalbkugel der Erde ausgewanderten Teil wurde auch die Beachtung der Jahreszeiten lebensnotwendig, wie das Zählen der Tage auf Mammutknochen beweist.

Die Beobachtung der Bewegung der Gestirne erreicht, unterstützt durch die Erfindung der Schrift, in Sumerien und China einen ersten Höhepunkt. Die griechischen Philosophen beschäftigen sich ausgiebig mit dem Phänomen Zeit. Die Astronomen kommen durch Nachdenken und Nachrechnen auf die Kugelgestalt der Erde und den Verdacht, die Sonne könnte das Zentralgestirn der Planeten sein. Zugleich taucht die Hypothese auf, es könnte kleinstmögliche Teile der Materie geben.

Gegen Ende dieser etwa 900jährigen Epoche denkt auch der gott- und schreibsüchtige Augustinus von Hippo über die Zeit nach:

„Was also ist die Zeit? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es. Wenn ich es einem erklären will, der danach fragt, weiß ich es nicht. “ (Augustinus Liber XI, Caput XIV)
Und er kommt auf einen vernünftigen Gedanken: Um die Zeit zu verstehen, muß das zeitliche Nacheinander in ein räumliches Nebeneinander umgewandelt werden, das beliebig abgegriffen werden kann. Anfänglich ging das durch eine Folge von Bildern, durch Schriftzeichen und schon immer durch die auch heute noch nicht verstandene Abspeicherung im Gehirn. Die sieht er natürlich geistlich, aber er kommt doch der Sache recht nahe. Der Physiktheoretiker Carlo Rovelli schreibt in seinem Buch „Die Ordnung der Zeit“:
Im Elften Buch, Kapitel 12 seiner Bekenntnisse stellt sich Augustinus Fragen nach der Natur der Zeit und präsentiert eine scharfsinnige Analyse unserer Möglichkeiten, Zeit wahrzunehmen (allerdings unterbrochen von missionarischen Deklamationen, die ich ziemlich lästig finde). Er stellt fest, dass wir uns stets in der Gegenwart befinden, weil die Vergangenheit vergangen und damit ebenso nichtexistent ist wie die Zukunft, die erst noch kommen muss... Hier und jetzt sind weder Vergangenheit noch Zukunft. Wo sind sie? Augustinus‘ Schlussfolgerung lautet, dass sie in uns liegen:
In dir, mein Geist, messe ich die Zeiten; entgegne mir nicht: Wieso das? Lass dich nicht durch die Menge deiner Vorurteile verwirren. In dir, ich sage es dir nochmals, messe ich die Zeiten; der Eindruck, den die vorübergehenden Dinge auf dich machen, bleibt auch, wenn sie vorübergegangen sind, und ihn messe ich, wenn ich die Zeiten messe. Es ist also entweder [der Geist] selber die Zeit, oder es ist nicht die Zeit, die ich messe.
Der Gedanke ist überzeugender, als er beim ersten Lesen erscheinen mag. Wir können sagen, dass wir die Zeitdauer mit einer Uhr messen. Aber dazu müssen wir die Uhr zu zwei verschieden Zeitpunkten ablesen. Das ist unmöglich, weil wir uns immer in einem einzigen, niemals in zwei Momenten finden. In der Gegenwart sehen wir nur Gegenwart. Wir können Dinge sehen, die wir als Spuren der Vergangenheit deuten, aber zwischen Spuren der Vergangenheit sehen und den Ablauf der Zeit wahrnehmen besteht ein grundlegender Unterschied. Und Augustinus erkennt, dass der Unterschied dieses Ursprungs, das Bewusstsein vom Vergehen der Zeit, in unserem Innern liegt. Er ist Teil des Geistes. Es sind Spuren, welche die Vergangenheit im Gehirn hinterlassen hat.

Augstinus‘ sehr schöne Erörterung stützt sich auf die Musik. Wenn wir eine Hymne hören, wird das Klangerlebnis von den vorangegangenen und den nachfolgenden Tönen erzeugt. Musik hat nur in der Zeit ihren Sinn, aber wenn wir zu jedem Moment in der Gegenwart stehen, wie können wir diesen Sinn dann erfassen? Dies sei deshalb so, bemerkt Augustinus, weil sich unser Bewusstsein auf das Gedächtnis gründet und auf die geistige Vorwegnahme gründet. Die Hymne oder ein Lied sind gleichsam in unserem Geist in einheitlicher Form präsent, zusammengehalten von etwas, das für uns die Zeit ist. Also ist das die Zeit: Sie liegt vollständig in der Gegenwart, in unserem Geist als Erinnerung und als Vorwegnahme.
In der Renaissance erhält das Nachdenken über die Zeit einen neuen Schub. Kopernikus entdeckt das heliozentrische System neu. Es wird durch Kepler 1609 und Newton 1679 einer mathematischen Berechnung zugänglich, wobei die Zeit eine wichtige Rolle spielt und Newton die gegenseitige Anziehungskraft aller Massen entdeckt. Olaf Römer erkennt 1676 die endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts an Zeitverzögerungen des beobachteten Umlaufs der Jupitermonde.

Die Erforschung des Elektromagnetismus seit dem 13. Jahrhundert gipfelte in Maxwells Gleichungen 1864. Der Versuch um 1890, die Erdbewegung (29 km/sec) in der Verringerung der Geschwindigkeit vorausgesandten Lichtes zu erkennen, scheitert: Wir sind selbst Bestandteil dieses heute als Raum von Feldern verstandenen Mediums.

Nach Einstein 1905 müssen Newtons Gesetze der Mechanik denen Maxwells angeglichen werden. Am besten geht man von der Vorstellung aus, alle Bewegung müßte letztlich auf eine Fortpflanzungsgeschwindigkeit von Energie zurückgeführt werden, die der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum gleicht.

Die einfachste graphische Darstellung ist die einer waagrechten Raumachse und einer senkrechten Zeitachse, die einen ruhenden Punkt zu verschiedenen Zeiten symbolisiert (Minkowsky). Die Lichtgeschwindigkeit wird gleich eins gesetzt. Ein lichtschnell bewegter Punkt erscheint dann in der Graphik als eine um plusminus 45 Grad von der Senkrechten abweichende Linie.

Nun wird eine Schwingung eines ruhenden „Raum-Zeit-Atoms“ konstruiert: Vom Nullpunkt soll jetzt in beide Richtungen mit Lichtgeschwindigkeit je ein Wirkungspunkt ausgehen, beide sollen zur gleichen Zeit die Richtung wechseln und mit gleicher Geschwindigkeit auf der Zeitachse wieder zusammentreffen. Das Bild zeigt ein auf der Spitze stehendes Quadrat mit maximaler Breite, genauer Zeitdauer und einem definierten Flächeninhalt.

Will man nun ein sich langsam nach rechts bewegendes Teilchen darstellen, so muß die Zeitachse ein wenig nach rechts geneigt werden. Behandelt man den Flächeninhalt als Erhaltungsgröße, so liegt der neue Endpunkt auf einer Hyperbel, und das „Raum-Zeit-Atom“ wird ein flächengleiches Rechteck.

Ein weiterhin ruhender Beobachter stellt daran eine Verlangsamung der Schwingung fest und eine Abnahme der Breite, wenn er durch die äußeren Endpunkte die Parallelen zur bewegten Zeitachse zieht. Ein mitbewegter Beobachter, dessen Systeme gleichermaßen mitdeformiert werden, spürt davon nichts.

Vor allem hält er seine nun ungleichzeitig liegenden äußersten Umkehrpunkte für gleichzeitig. Die Verbindungsgerade zwischen den beiden Umkehrpunkten ist nun eine Linie oder, zweidimensional erweitert, eine Ebene der Gleichzeitigkeit des bewegten Systems. Es muß also nicht nur die Zeitachse, sondern auch die Raumachse (entgegengesetzt) gedreht werden.

Lichtsignale, die vom Anfang und Ende eines fahrenden Zuges vermeintlich gleichzeitig ausgesandt werden, kommen bei einem ruhenden Beobachter nicht gleichzeitig an. Wegen der hohen Lichtgeschwindigkeit oder besser Wirkungsgeschwindigkeit, denn in Materie kann das Licht durchaus abgebremst werden, sind diese Verhältnisse vor Einstein nicht erkannt worden.

Die Quantentheorie arbeitet mit einer Überlagerung ¹) verschiedener Räume von Gleichzeitigkeit, so daß am Ende Aufenthaltswahrscheinlichkeiten herauskommen können. Nach Rovelli u.a. zeigen die Naturgesetze im Kleinen keine Zeitrichtung. Die entsteht erst durch die Entropie, das heißt durch die zunehmende Gleichverteilung von Unordnung in Vielteilchensystemen.


¹) Steven Weinberg erwähnt, er habe einmal erfolglos versucht, von dem (merkwürdigen) Prinzip der linearen (additiven) Überlagerung in der Quantentheorie abzuweichen. Das zeigt n.m.M., daß die QT teilweise keine Wirklichkeit beschreibt.

Bearb. 1.9.19

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Sigmar Salzburg
18.12.2018 05.26
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„Künstliche Intelligenz“ denkt so dumm wie Affen!

[Symbolbild]
Die Erfahrungen dieses jungen Orang-Utans im Tanjung Puting National Park auf Borneo sind die Basis für Entscheidungen, die er später trifft. Damit unterscheidet sich das Planungsverhalten des Affen vom Menschen: das Tier denkt nicht. Anstatt mögliche Szenarien im Kopf durchzuspielen, lernt es assoziativ – ganz ähnlich wie Künstliche Intelligenz. Das fanden Forscher der Universität Stockholm heraus...
wissenschaft.de 29.11.2018

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Sigmar Salzburg
12.11.2018 06.13
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Neuer Glaube

„Gehirn-Supercomputer“ mit einer Million Prozessorkernen jetzt erstmals eingeschaltet

Nach 20 Jahren Konzeption und fast zwölf Jahren Konstruktion ist am Wochenende der weltgrößte neuromorphe Supercomputer erstmals eingeschaltet worden. Die Spinnaker (Spiking Neural Network Architecture) genannte Maschine verfügt über eine Million Prozessorkerne und kann mehr als 200 Millionen Aktionen pro Sekunde ausführen, wie die University of Manchester in einem entsprechenden Artikel schreibt...

Geplant ist langfristig, dass der neue Supercomputer eine Milliarde biologische Neuronen in Echtzeit simulieren kann. Diesem Ziel wähnen sich die Forscher jetzt einen Schritt näher. Allerdings entsprechen eine Milliarde Neuronen gerade einmal einem Prozent der Größe des menschlichen Gehirns. Dieses besteht laut den Forschern aus 100 Milliarden Neuronen, die über eine Billiarde Synapsen verbunden sind.

t3n.de 6.11.2018

Da die Beweisführung der Superrechner nicht mehr nachvollzogen werden kann, werden sie uns eines Tages „beweisen“, was wir glauben müssen.

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Sigmar Salzburg
26.10.2018 12.49
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Wahrheits-Hokuspokus bei Scinexx

Das Wissenschaftsportal Scinexx.de bringt ein „Dossier“ zum Thema:

Wahrheit im Spiegel der Wissenschaft

Was ist in Zeiten von „Fake News“ eigentlich wahr? Und was versteht die Wissenschaft unter Wahrheit? Forschende aus fünf verschiedenen Fachdisziplinen berichten über Wahrheit und das Wesen der Wissenschaft – und auch, warum der Wahrheitsbegriff oft zu kurz greift...


Nun: Dass Erkenntnisse umgeworfen werden, ist das Wesen der Wissenschaft – und was ist „Wahrheit“ überhaupt? Darüber berichten fünf Forscherinnen und Forscher der Universität Innsbruck: eine Pharmazeutin, eine Anglistin, ein Theologe, ein Statistiker und eine Medienwissenschaftlerin erzählen über ihren Zugang zum „Wahrheitsproblem“ in ihrem Forschungsalltag... Das Bild von Forschung und Wissenschaft ist manchmal wenig schmeichelhaft. Und das nicht erst, seit US-Präsident Donald Trump bei jeder Gelegenheit „Fake News“ in die Mikrofone brüllt ...
Man sollte nun meinen, eine Einführung in das schwierige Verhältnis von Wissen, Wahrheit und Logik sollte doch wohl ein Philosoph vornehmen. Aber nein, ein Theologe wird vorgeschickt, ein „Gotteswissenschaftler“ – ohne Ahnung von seinem Forschungsgegenstand außer durch 3000 Jahre alte, fragwürdige Gerüchte. Der Theologe Roman Siebenrock referiert unter den Überschriften:
Überprüfbarkeit und Reflexion
Populismus, Einstein und die Messbarkeit der Dinge
Zwischen Meinung und Wahrheit
Überprüfbar muss es sein.
... Zahnweh kann ich nicht messen. Insofern gibt es Bereiche der Wirklichkeit, die sich der Messbarkeit entziehen", sagt Siebenrock.
Auch die Theologie, als die wissenschaftliche Beschäftigung mit konkret gelebter Religion [Etikettenschwindel: das ist Psychologie oder Soziologie, auch Glaubensfernen zugänglich!] hat oft [!!!] keine harten empirischen Kriterien. Sie muss für ihre Überzeugungen Gründe anführen, die von anderen geprüft und prinzipiell widerlegt werden können. Deshalb lernen die Studierenden auch religionskritische Argumente kennen und prüfen.
"Das kann dazu führen, dass Menschen existentiell in die Krise geraten. Es gehört zum Projekt der Theologie, dass Menschen im Prozess der Reflexion zweifeln oder auch den Glauben verlieren."
Diese Form von Überprüfbarkeit und kritischer Reflexion muss auch existentiell sein und kann so den Menschen [indem er, anders als ein echter Wissenschaftler, ehrlicherweise seinen Beruf aufgeben müßte], aber auch die Gesellschaft verändern.

Albert Einstein suchte gut 30 Jahre lang nach einer einheitlichen Feldtheorie für Gravitation und Elektromagnetismus – vergeblich. [... und wußte doch mit den Quanten zu rechnen – ganz ohne „Gotteswissenschaft“.]

Einstein und die Würfel Gottes

Dass dies für die Wissenschaft allgemein gilt, zeigt Siebenrock am Beispiel Albert Einstein. Dieser war fest davon überzeugt, dass „der Alte nicht würfelt“ und wollte die von der Quantentheorie proklamierte Unschärfe nicht als endgültige Erkenntnis akzeptieren. So hat er sein ganzes Leben lang versucht, eine andere Theorie zu finden.
"Und da merkt man, dass auch in der Naturwissenschaft lebensweltliche Vorbedingungen teilweise eine erhebliche Rolle spielen",
betont Siebenrock.
"Auch die Naturwissenschaft hat eine bestimmte Perspektive auf die Welt."
Diese Perspektive bedeutet aber nicht, dass man einfach alles Mögliche [Gemeint: „alles mögliche, vielerlei“] behaupten kann.
"Das Wörtchen Wahrheit funktioniert nicht nach dem Motto: Ich behaupte, also trifft es zu [wie bei den bekannten Propheten und Religionsstiftern]. Sondern: Ich habe eine Überzeugung, ich muss dafür Gründe liefern, die ihnen einsichtig sind und danach können wir von einer gemeinsamen Wahrheit sprechen."
Diese Gründe müssen immer so sein, dass sie außerhalb des Überzeugungssystems von demjenigen liegen, der etwas behauptet...
http://www.scinexx.de/dossier-889-1.html 26.10.2018
Womit wir wieder bei der Theologie wären. Die Theologie behauptet ein Wahrheitssystem, das nicht aus dem naturwissenschaftlichen, aber auch sonst aus keinem logischen System anerkannter Wissenschaften gestützt werden kann.

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Sigmar Salzburg
12.09.2018 09.49
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Die Reform war unsinnig

Die Kommission war unterbesetzt (und unterbelichtet?)

... Nach Ansicht einiger Astronomen ist Pluto zu Unrecht vom Planeten zum bloßen Zwergplaneten herabgestuft worden. Denn das Kriterium für seinen Ausschluss sei historisch und astronomisch fragwürdig, argumentieren sie. Demnach hat kein Planet seinen Orbit komplett von anderen Objekten freigeräumt und selbst die Erde wäre an Plutos Position dazu nicht fähig, so die Forscher. Eine Entscheidung auf Basis des Umfelds statt der intrinsischen Eigenschaften eines Objekts sei daher unsinnig.

scinexx.de 11.9.2018

Siehe auch dies und das.

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Sigmar Salzburg
07.09.2018 10.42
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Wandelungen, wissenschaftlich

Mehr Wunsch als Wirklichkeit:

Zuwanderungspolitik:
CSU: Deutschland kein Einwanderungsland ...

https://www.tagesspiegel.de › Politik
07.11.2000 – „Auch wenn man unkontrollierte Zuwanderung hat, ist man noch lange kein Einwanderungsland“, kritisierte CSU-Chef Edmund Stoiber.
Mit 15 Jahren Verspätung dämmert es Seehofer:
Innenminister nach Chemnitz:
Seehofer nennt Migration „Mutter aller Probleme“

https://www.tagesspiegel.de › Politik
06.09.2018 – „... die Migrationsfrage ist die Mutter aller politischen Probleme in diesem Land. Das sage ich seit drei Jahren.“
Der biologistische Blick, der „uns nach Auschwitz geführt“ hat, sagt:
Stamp:
„Ohne Migration wäre Seehofer heute Afrikaner“

www.wz.de/home/.../stamp-ohne-migration-waere-seehofer-heute-afrikaner-1.276042...
06.09.2018 – Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp hat die Äußerung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zur Migration kritisiert ...
Und ohne Evolution wäre Stamp heute insektenfressender Lemur auf Madagaskar.

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Sigmar Salzburg
29.07.2018 05.41
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Toxoplasma gondii macht Menschen risikofreudiger ...

... Einer amerikanischen Studie zufolge soll der bei Katzen weit verbreitete Parasit Toxoplasma gondii bei Menschen dazu beitragen, dass sie risikofreudiger im Arbeitsleben sind und häufiger eine eigene Firma besitzen. Die Erklärung hinter diesen veränderten Verhaltensweisen ist ebenso beunruhigend wie faszinierend: Offenbar beeinflusst der Parasit die Entscheidungen seines Wirtes und ermutigt ihn zu risikofreudigerem Verhalten...

In anderen Studien wurde bereits über die Auswirkungen des Erregers auf den menschlichen Organismus berichtet. So soll die Infektionskrankheit einen negativen Einfluss auf die Gesundheit von Neugeborenen haben. Des Weiteren werden vielfach schwere Spätfolgen im Gehirn älterer Menschen vermutet...

Ausführlich in: heilpraxisnet.de 29.7.2018

Nun, das wissen wir schon lange. Die risikofreudige Durchführung von Rechtschreib-, Währungs- und Bevölkerungs„reformen“ läßt kaum einen anderen Schluß zu.

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Sigmar Salzburg
27.07.2018 10.23
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„Plazieren“ mit „t“ fördert die Wissenschaft ungemein

Urmu – Urgeschichtliches Museum Blaubeuren
Heute präsentierte Prof. Nicholas Conard von der Universität Tübingen den Fund des Jahres aus der Grabungskampagne des Hohle Fels 2017 – #UNESCO-Welterbe Schwäbische Alb – im urmu:

Eine Mammutrippe aus dem Gravettien mit Ritzungen!

Ein seltener Knochenfund: Zwischen 35.000 und 30.000 Jahre alt, 44 cm lang, 5,1 cm breit und 2,1 cm dick. Auffällig sind die zwei Reihen von Markierungen, die mit Sicherheit gezielt platziert wurden: einmal 83 und einmal 90 Striche und an einer anderen Stelle 13 schwächere und längere Einschnitte. Ein Stück von der Größe mit diesen Ritzungen ist etwas ganz besonderes! ...

Scinexx:

Doch die genaue Funktion dieses Funds bleibt vorerst rätselhaft. Ideen zur Funktion sind daher durchaus willkommen – sowohl im urmu als auch auf der Facebook-Seite des Museums. „Wir freuen uns darauf, mit unseren Besuchern eine spannende Diskussion darüber zu führen, wofür die Reihen aus 13, 83 und 90 Strichen wohl stehen könnten“, so Kölbl.

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-22984-2018-07-27.html

Ich habe schon meine eigene Idee hingeschickt:

»Es sind Mondkalenderdaten. Das Jahr hat etwa 13 Mondumläufe (+ 1 Tag) bei einem Monat zu 28 Tagen oder 4 Wochen zu 7 Tagen. Die 83 Kerben sind 3 Monate zu 28 Tagen – 1 Tag, die 90 Kerben sind 13 Wochen zu 91 Tagen – 1 Tag, also 1 Vierteljahr. Der jeweils fehlende Tag wurde wohl schon zum nächsten Quartal gerechnet – oder es wurden nur die Nächte zwischen den Tagen gerechnet. Die Zahl 12 (Monate) war noch nicht heilig.«

Ein Leser kommentiert sprachlich interessant:
Magnus Schmidt Das mit den Nächten klingt für mich plausibel, die Germanen sind zwar nicht so alt, haben auch in Nächten gerechnet. Und wer weiß, wie weit diese Art der Zählung noch zurückgeht? Überbleibsel davon findet man heute noch im Dialekt in Österreich und in der Rhön (Deutschland). So sagt man hier in der Rhön „nachte“ (gestern) und „fürnachte“(vorgestern). –
Ein anderer ergänzt am 31.8.:
Jürschen Strese ... Und wenn man in einem etymologischen Wörterbuch das Wort „heute“ nachschlägt, erhält man als Antwort: altdeutsch für „hiu nachtu“. Nicht der Tag zählte, sondern die Nacht.
Mein Nachtrag am 29.7.: »Vielleicht waren die anscheinend bewußt schwach geritzten 13 Striche, auf den Fotos kaum erkennbar, nur eine Art Zwischenrechnung, um die 13 mal 7 minus 1 Hauptkerben des Vierteljahres in der Anzahl sicher plazieren zu können.«

Ach ja, und 2006 habe ich meinen Sohn die 820 km nach Blaubeuren gefahren, nur weil er unbedingt den „Blautopf“ sehen wollte.

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Sigmar Salzburg
08.07.2018 07.04
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Tyche beflügelte den menschlichen Geist

So poetisch kann man das heute nicht mehr ausdrücken. Trotzdem ist die „Zufälligkeit“ die einzige Gottheit, an die heutige Evolutionsforscher noch glauben:

Forscher am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden haben ... eine spektakuläre Entdeckung gemacht: Der Austausch nur eines einzigen Basenpaars in der DNA dieses Gens hat dazu geführt, dass sich beim modernen Menschen mehr Hirn-Stammzellen bilden – die Voraussetzung für ein größeres Gehirn...

Der Austausch eines einzelnen C durch ein G im ARHGAP11B-Gen dürfte sehr viel später erfolgt sein als die Entstehung des Gens selbst vor rund fünf Millionen Jahren, vermutlich irgendwann während der dramatischen Zunahme der Gehirngröße in der Linie zum Menschen im Zeitraum von vor 1,5 Millionen bis rund 500.000 Jahren.

derstandard.at 11.12.2016
Witzigerweise scheinen die amerikanischen Forscher das nicht zu kennen:
In Organoiden menschlicher Zellen, aus denen die NOTCH2NL-Gene entfernt worden waren, entstanden Zellen der Großhirnrinde zwar schneller, aber in geringerer Zahl. NOTCH2NL-Gene fanden sich nur in menschlichen Zellen, nicht aber in Organoiden von Makaken und nicht im Erbgut von Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans.

Demnach müsse es, so die Autoren, vor drei bis vier Millionen Jahren bei einem gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Menschenaffen zu einer Verdopplung des NOTCH2-Gens gekommen sein. Das Duplikat, ein Pseudogen, hatte zunächst keine Funktion. Während der weiteren Evolution zum Menschen allerdings wurden daraus neue funktionierende NOTCH2NL-Gene. Wie Genomvergleiche zeigten, verfügten darüber auch schon die Neandertaler und die Denisova-Menschen. „Wir könnten unser großes Gehirn zum Teil der Duplikation von NOTCH2 und anderer Gene verdanken“, sagt Haussler. „Aber damit verbunden war eine erhöhte Instabilität in einem Abschnitt des Chromosoms 1, wodurch wir anfälliger für ein gestörtes Hirnwachstum und psychische Erkrankungen wurden.“

wissenschaft-aktuell.de 1.6.2018
Der menschliche Geist als Betriebsunfall der Gehirnentwicklung – welch Abstieg von der biblischen Gottes-Ebenbildlichkeit!

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Sigmar Salzburg
26.04.2018 16.59
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Zufallsentscheidungen „Gottes“ und der „Reformer“

Spektrum 25.4.2018
Gottes letztes Schlupfloch
Die Quantenphysik basiert auf Zufall, da sind sich Physiker eigentlich sicher. Aber ein Restzweifel bleibt... Albert Einstein hatte mit dieser Vorstellung große Probleme. »Gott* würfelt nicht!«, soll er sinngemäß gesagt haben... Aber bis heute bleiben Lücken. Eines davon, das so_genannte »Freedom-of-choice«-Schlupfloch, ist besonders schwer zu stopfen, und es zieht seit einigen Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich. Im Kern dreht es sich um die Frage, ob etwas den Physikern den Zufallscharakter in Quantenmessungen nur vorgaukeln könnte...
spektrum.de 25.4.2018

... laut einer 1926 aufgestellten Regel des deutschen Physikers Max Born lässt sich die Interferenz [Wahrscheinlichkeitsamplitude] rein mathematisch immer aus dem Produkt von zwei Spalten bzw. Möglichkeiten beschreiben (also A mal B)... Die erste experimentelle Bestätigung von Borns Regel [warum nicht Born's, analog Born'sch...], gelang 84 Jahre später einem österreichisch-kanadischen Forscherteam um den Physiker Gregor Weihs von der Uni Innsbruck. Er hat dafür eine Ein-Fotonen-Quelle entwickelt, die als Grundlage für die Überprüfung der Born'schen Regel diente. Und die Überprüfung gelang fürs Erste, wie die Physiker in der Wissenschaftszeitschrift Science (online) berichten.
globale-evolution.de 10.6.2010

Versuch von Alain Aspect 1982 (Wiki): Als Ergebnis des Versuchs bleiben im Wesentlichen zwei Interpretationen der Quantenmechanik übrig: Es sind entweder (a) spukhafte (d.h. experimentell nicht fassbare) Fernwirkungen am Werk oder (b) die quantenmechanische Beschreibung der experimentellen Vorgänge bedient sich eines Formalismus, dessen Objekte nicht ohne Weiteres als unmittelbare Bestandteile der Realität angesehen werden dürfen.

PS.: Um 1966 hatte ich Quantenphysik gehört, bis mir im Audimax Hannover mein Mantel gestohlen wurde. Seit mir 1982 die Bedeutung des obigen Ergebnisses klar wurde, habe ich darüber nachgedacht, sogar am Biertresen – bis die Rechtschreib„reform“ kam und der Anfang vom Ende Deutschlands...

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Sigmar Salzburg
14.03.2018 12.22
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Zum Tod von Stephen Hawking ...

... hat Michael Odenwald für Focus-Online einen ausführlichen Nachruf verfaßt, natürlich mit leichter erlernbaren Reform-ss unter den Bedingungen der außer-heyseschen Unschärferelation im So_Genannten.

Geboren wurde Hawking am 400. Todestag Galileo Galileis, gestorben ist er nun an Einsteins Geburtstag, außerdem am Pi-Tag, nach amerikanischer Zählung 3/14. Die Kabbalisten sehen darin Zeichen – und ich sehe schlecht aus als am 17.2. Geborener, dem Tag der Verbrennung Giordano Brunos auf dem Campo de‘ Fiori in Rom.

Ruhm hat Hawking dadurch erlangt, daß er seinen wissenschaftlich vorausgesagten Tod um das Zehnfache überlebt hat und dabei im Rollstuhl auch sprachlos noch bedeutende wissenschaftliche und populäre Werke verfaßt hat. Allerdings hat er nie den Nobelpreis erlangt, obwohl seine errechnete Hawking-Strahlung, die durch dissoziierte Teilchen der Quantenfluktuation im Bereich des Schwarzschild-Radius eines Schwarzen Loches entsteht, eigentlich leichter nachzuweisen sein sollte als „Gott“, dessen Existenz er verneinte.

Das war auch das Problem seiner Ehen, wobei die BILD-Zeitung 1993 berichtete, daß er sich von seiner Frau trennt, weil sie an Gott glaubt. Nach anderen Boulevard-Blättern trennte sie sich, weil er nicht an Gott glaubte. Seine erste Frau erinnerte sich, er habe sich „wie Gott“ aufgeführt. Wohl auch deshalb dachte er über das tiefste Problem nach: „Frauen sind ein komplettes Rätsel,“ was ich gut verstehe.

Seine Warnungen vor der Selbstauslöschung der Menschheit sind mehr denn je ernst zu nehmen. Allerdings halte ich seine Empfehlung, Rettungsraumschiffe zu fernen, vielleicht bewohnbaren Welten auf den Weg zu schicken, für völlig irreal.

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Sigmar Salzburg
02.01.2018 19.52
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Zur Jahreswende von 1925 auf 1926 ...

... erschien in den deutschen wissenschaftlichen Zeitschriften die bedeutendste physikalische Theorie des 20. Jahrhunderts in zwei zunächst nicht als gleichbedeutend wahrgenommenen Einkleidungen:

Über die quantentheoretische Umdeutung kinematischer und mechanischer Beziehungen.
Von W. Heisenberg in Göttingen.
(Eingegangen am 29. Juli 1925.)...

Bekanntlich läßt sich gegen die formalen Regeln, die allgemein in der Quantentheorie zur Berechnung beobachtbarer Größen (z. B. der Energie im Wasserstoffatom) benutzt werden, der schwerwiegende Einwand erheben, daß jene Rechenregeln als wesentlichen Bestandteil Beziehungen enthalten zwischen Größen, die scheinbar prinzipiell nicht beobachtet werden können (wie z. B. Ort, Umlaufzeit des Elektrons), daß also jenen Regeln offenbar jedes anschauliche Fundament mangelt, wenn man nicht immer noch an der Hoffnung festhalten will, daß jene bis jetzt unbeobachtbaren Größen später vielleicht experimentell zugänglich gemacht werden können.
Zeitschrift für Physik. Bd. XXXIII.

... Es kann wohl als wichtiger Erfolg der hier kurz dargestellten Theorie angesehen werden, daß sie einerseits durch alleinige Benutzung der beobachtbaren Frequenzen, Amplituden und Phasen eine enge Analogie ermöglicht zur klassischen wellentheoretischen Beschreibung der Strahlungsvorgänge..., daß sie andererseits wegen der Gültigkeit der Erhaltungssätze (Energie- und Impulssatz ...) auch mit der Einsteinschen Lichtquantentheorie nicht im Widerspruch zu stehen scheint; es ist ferner befriedigend, daß die Grundpostulate der Quantentheorie im formalen Schema dieser Theorie einen sinngemäßen mathematischen Ausdruck finden....

Göttingen, den 21. Dez. 1925, Institut für theor. Physik
Genau 70 Jahre später verteidigte ein Politbürokrat vom Baden-Württembergischen Kultusministerium den perfidesten und dümmsten Einfall der Kultusministerkonferenz im 20. Jahrhundert – die ss-Rechtschreib„reform“:
Aktenzeichen: IV/5-6521-D/168
21. Dezember 1995

Sehr geehrter Herr Dräger,
... Die am 28. November 1995 in der Zeitung „Die Welt“ erschienene Stellungnahme der Präsidentin des P.E.N.-Zentrums West wird nach Auffassung des Kultusministeriums dem Neuregelungsvorschlag nicht gerecht. Die Befürchtung, daß nach den neuen Regeln unterrichtete Kinder „später auch nur mit Befremden die Literatur ihres eigenen Landes lesen können“, ist sachlich nicht begründet. So wird etwa die Stellungnahme von Frau Bachér nach der vorgesehenen Neuregelung nur an sechs Stellen durch neue Schreibungen, die in der beigefügten Kopie markiert sind, zwingend verändert („Erlass, muss, dass, umso, dass, dass“). ... Die Befürchtung, daß die veränderten Schreibweisen etwa zu Erschwerungen des Schreibvorganges führen könnten, teilt das Ministerium nicht.

Die Schweiz, die auf den Buchstaben ß bereits seit langem gänzlich verzichtet, hat in den vergangenen Diskussionen keine Veranlassung für eine Rückkehr zur ß-Schreibung gesehen...

Lübke, Regierungsschuldirektor
Ja, gerade die neue häßliche Mischschreibweise führte zu Kulturchaos und Traditionsverlust. Seit der Erfindung des „ß“ hatte die deutschsprachige Wissenschaft einen stetigen Aufstieg genommen, um schließlich mit den Gedanken Erwin Schrödingers die erfolgreichste Version der Quantentheorie zu formulieren – als kleine Weltformel:
Quantisierung als Eigenwertproblem;
E. Schrödinger

(Erste Mitteilung)

§ 1. In dieser Mitteilung möchte ich zunächst an dem einfachsten Fall des (nichtrelativistischen und ungestörten) Wasserstoffatoms zeigen, daß die übliche Quantisierungsvorschrift sich durch eine andere Forderung ersetzen läßt, in der kein Wort von „ganzen Zahlen mehr“ vorkommt. Vielmehr ergibt sich die Ganzzahligkeit auf dieselbe natürlich Art, wie etwa die Ganzzahligkeit der Knotenzahl einer schwingenden Saite. Die neue Auffassung ist verallgemeinerungsfähig und rührt, wie ich glaube, sehr tief an das wahre Wesen der Quantenvorschriften....
Annalen der Physik 27. Januar 1926, S.361
Als Beweis für die Notwendigkeit der „Reform“ gilt dennoch achtzig Jahre später zeitgeistigen Wichtigtuern die gelungene Dressur ihrer Kinder:
Droesser, Zeitforum 27.3.04: „Mein Sohn ist mittlerweile in der siebten Klasse und hat noch nie eine andere Rechtschreibung kennen_gelernt – der würde Ihnen was husten, wenn Sie jetzt plötzlich mit für ihn altertümlichen ßs angerückt kämen.“

Pallas, Spiegelforum 28.6.04: „… arbeiten meine Kiddies z.B. noch mit Physikbüchern aus der Zeit vor der Rechtschreibreform. Und lachen immer über ein ‘daß“.
Nicolai Börners Physica oder Vernünftige Abhandlung Natürlicher Wissenschaften 1742

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Sigmar Salzburg
15.08.2017 12.09
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Schöne neueste Welt

Aus einem Gerichtsurteil 2025: „Der der Fremdenfeindlichkeit überführte Angeklagte wird dazu verurteilt, eine tägliche Dosis von xxx Milligramm Oxytocin als Nasenspray unter Polizeiaufsicht einzunehmen. Im Weigerungsfalle darf die Verabreichung auch zwangsweise durchgeführt werden.“

Oxytocin schwächt Fremdenfeindlichkeit
Der als Kuschel- und Bindungshormon bekannte Botenstoff Oxytocin spielt offenbar auch eine Rolle für unser Verhalten gegenüber Migranten. Ein Experiment zeigt: Wer Flüchtlingen gegenüber ohnehin eher positiv eingestellt ist, spendet unter Einfluss des Hormons sogar noch großzügiger für diese Gruppe von Bedürftigen. Bei Menschen mit einer tendenziell fremdenfeindlichen Haltung bewirkt das Oxytocin allein zwar keine Veränderung – eine Kombination aus Hormon und positiven Vorbildern allerdings schon...

„Aus neurobiologischer Sicht sind die Grundlagen von Fremdenfeindlichkeit und Altruismus noch nicht genau verstanden“, sagt René Hurlemann von der Universität Bonn.

Er und seine Kollegen sind diesem Phänomen deshalb nun genauer nachgegangen. Die Forscher wollten wissen: Kann sich das Bindungshormon Oxytocin womöglich auf die Spendenbereitschaft für Flüchtlinge auswirken? Um das zu überprüfen, befragten sie 183 deutsche Studierende im Alter zwischen 21 und 24 Jahren mithilfe eines Fragebogens zu ihrer persönlichen Einstellung gegenüber Flüchtlingen und ließen sie anschließend eine Spendenaufgabe am Computer absolvieren...

Das erstaunliche Ergebnis: „Durch die kombinierte Darreichung von Hormon und sozialer Norm spendeten auch Personen mit einer an sich negativen Grundeinstellung bis zu 74 Prozent mehr für Flüchtlinge als in der vorangegangenen Runde. Die Spenden für Einheimische nahmen hingegen nicht zu“, berichtet Erstautorin Nina Marsh von der Universität Bonn. Als Folge reichte das Spendenaufkommen der Fremdenskeptiker bis auf nahezu 50 Prozent an das der altruistischen Gruppe heran.

Doch was bedeuten diese Ergebnisse konkret für unseren Alltag? „Skepsis gegenüber Migranten könnte mit sozialen Normen begegnet werden“, meint Hurlemann...

Das Bindungshormon Oxytocin könnte dabei Vertrauen stärken und Ängste abmildern: Bei gemeinsamen Aktivitäten steigt erfahrungsgemäß der Oxytocin-Spiegel im Blut. „Das wäre eine ideale Situation, um die Akzeptanz und Integration von Zugewanderten zu fördern, die auf unsere Hilfe angewiesen sind“, schließt Hurlemann.

Quelle: Nina Marsh (Universität Bonn) et al., Proceedings of the National Academy of Sciences, doi:10.1073/pnas.170585311

wissenschaft.de 14.08.2017
In anderen Bereichen sind Hormonbehandlungen schon Standard, wohl auch bei kriminell Pädophilen. Bei Homosexuellen gilt das jedoch inzwischen als unethisch. Aber warum nicht Fremdenfeinde medikamentös auf die staatlich erwünschte Norm bringen?

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Sigmar Salzburg
25.05.2017 04.56
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Hirnforschung

Wie Lesen unser Gehirn verändert

Das Lesenlernen ist eine der größten und wichtigsten Herausforderungen für Schulkinder – und erfordert Monate, manchmal Jahre des Übens. Welche überraschend tiefgreifenden Veränderungen dieser Lernprozess in unserem Gehirn bewirkt, haben Forscher jetzt in einer Studie mit indischen Analphabeten herausgefunden. Das Lesenlernen veränderte bei ihnen nicht nur Areale in der Großhirnrinde, sondern auch evolutionär alte Hirnstrukturen wie den Thalamus und den Hirnstamm.

Lesen ist eine unserer wichtigsten Fähigkeiten – und gleichzeitig eine evolutionär sehr junge Kulturtechnik: Von der Erfindung der ersten Schriften bis heute sind gerade einmal wenige tausend Jahre vergangen. Deshalb hat unser Gehirn noch kein eigenes Lesezentrum entwickelt, sondern funktioniert andere Areale für diese geistige Leistung um. Im Zuge des Lesenlernens muss es daher zu funktionellen Umstrukturierung im Gehirn kommen. Forscher gehen unter anderem davon aus, dass dabei Hirnareale, die eigentlich für die Erkennung komplexer Objekte wie Gesichtern konzipiert waren, nun dafür genutzt werden, Buchstaben zu erkennen und in Sprache zu übertragen. Dadurch entwickeln sich einige Regionen unseres visuellen Systems zu Schnittstellen zwischen unserem Seh- und Sprachsystem. „Bisher ging man davon aus, dass sich diese Veränderungen lediglich auf die äußere Großhirnrinde beschränken“, berichtet Studienleiter Falk Huettig vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen. Doch ob sich die Umstrukturierungen beim Lesenlernen tatsächlich nur auf diesen evolutionär sehr neuen Teil des Gehirns beschränken, blieb bloße Spekulation.

Blick ins lernende Gehirn

Um mehr Einblick in die neuronalen Grundlagen des Lesenlernens zu erhalten, führten Huettig, sein Kollege Michael Skeide vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften und weitere Forscher eine Studie mit indischen Analphabetinnen durch...

Sechs Monate lang erhielten die Teilnehmerinnen regelmäßig Unterricht im Lesen und Schreiben...

Um herauszufinden, was sich durch das Lesenlernen im Gehirn der Probandinnen veränderte, untersuchten die Forscher ihre Hirnaktivität im Laufe der Studienzeit mehrfach mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanz-Tomografie (fMRT). Dabei wurden die Teilnehmerinnen sowohl in Ruhe als auch beim Lesen im Hirnscanner beobachtet.

Änderungen selbst am Hirnstamm

Dabei zeigte sich Erstaunliches: Das Lesenlernen verändert keineswegs nur Areale und Funktion der Großhirnrinde wie bisher angenommen. Stattdessen werden durch diesen Lernprozess Umstrukturierungen in Gang gesetzt, die bis in den Thalamus und den Hirnstamm hineinreichen – und damit in evolutionär sehr alte Hirnteile. Wie die Forscher beobachteten, passen bestimmte Areale im Hirnstamm und im Thalamus ihre Aktivitätsmuster im Laufe der Zeit enger an die Feuerrate der Sehzentren in der Großhirnrinde an. Sie übernehmen damit offenbar Assistenzaufgaben beim Entziffern der Schrift. „Die Thalamus- und Hirnstammkerne helfen unserer Sehrinde dabei, wichtige Informationen aus der Flut von visuellen Reizen herauszufiltern noch bevor wir überhaupt bewusst etwas wahrnehmen“, erklärt Skeide. Er vermutet, dass die Areale am Hirnstamm zudem die Augenbewegungen koordinieren helfen, mit denen wir die Buchstaben fixieren. „Auf diese Weise können geübte Leser vermutlich effizienter durch Texte navigieren“, so Skeide.

Die neuen Erkenntnisse demonstrieren zweierlei: Zum einen ist unser Gehirn auch im Erwachsenenalter noch zu massiven funktionellen Umstrukturierungen fähig. Analphabeten können demnach noch genauso gut lesen lernen wie Kinder. Zum anderen aber führt eine so anspruchsvolle Kulturtechnik wie das Lesen zu weitaus tiefgreifenderen Veränderungen in unserem Gehirn, als man es bisher für möglich gehalten hätte. Selbst Hirnteile, die wir mit den Reptilien teilen, sind an diesem Umbau beteiligt...

Vollständig in wissenschaft.de 24.05.2017

Die Forschung läßt ahnen, welch ein Größenwahn unsere Politiker getrieben hat, auf Zuruf einer kleinen Reformersekte Änderungen an unserer bewährten Rechtschreibung vorzunehmen, und damit einen Umbau von 80 Millionen Gehirnen bis in den Thalamus und Hirnstamm (Reptiliengehirn) hinein zu erzwingen.

Die gelungene Überwältigung ermutigte die Kleinhirne unserer Politiker leider auch, nun einen Massenimport unbekannt präparierter Gehirne zuzulassen, ohne daß die schon länger hier befindlichen, reformierten Althirne allzuviel Widerstand leisten konnten.



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Sigmar Salzburg
25.03.2017 19.25
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Quark und As(s)

Rüdiger Vaas, der Chefredakteur von „Bild der Wissenschaft“, hat vor drei Jahren eine Zusammenfassung des Standes der Elementarteilchenphysik verfaßt, in der er seine Sicht der literarischen Bedeutung des Wortes „Quark“ und der nicht durchgedrungenen Bezeichnung „As(s)“ beschrieben hat:

1963 und 1964 arbeitete Gell-Mann an einer physikalischen Interpretation seiner SU(3)-Symmetriegruppe. Er entdeckte, dass sich alles logisch fügte und erklären ließ, wenn man diverse Teilchen des Zoos als zusammengesetzt betrachtet – aufgebaut aus elementareren Entitäten. Gell-Mann nannte sie Quarks (was er „ kworks“ aussprach).

Der Physiker hatte sich dabei von James Joyce inspirieren lassen. In dessen Roman „Finnegans Wake“ von 1939 heißt es: „Three quarks for Muster Mark! / Sure he hasn't got much of a bark / And sure any he has it's all beside the mark.“ Was etwa bedeutet: Drei Dreikäsehochs („quarks“) sind so viel wert wie ein richtiger Mann. Die drei Kinder von Mr. Mark – der eigentlich Mr. Finn ist – treten manchmal für diesen auf. Eine seltsame Story, die gut zur seltsamen Elementarteilchenphysik passt, wo ein Proton sich wie Mr. Mark als drei interagierende Quarks darstellt. Kurzum: In der Physik „menschelt“ es. Und wer sie schwierig findet, der kann sich damit trösten, dass er es mit „Finnegans Wake“ nicht leichter hat.

Übrigens war Joyce angeblich auch die deutsche Bedeutung von „ Quark“ bekannt – er hatte das Wort wohl in Freiburg bei Marktfrauen gehört, die Quark verkauften. Gell-Mann gefiel außerdem, dass „Quarks“ auf der Seite 383 seiner „Finnegans Wake“ -Ausgabe stand – die Drei und die Acht spielten in seinem Modell ja eine wichtige Rolle...

Unabhängig von Gell-Mann kam George Zweig am CERN ebenfalls zum Ergebnis, dass Hadronen aus kleineren Konstituenten zusammengesetzt sind. Er nannte die Objekte „Aces“ – nach den vier Assen bei Spielkarten –, weil er vier verschiedene Arten dieser Partikel vermutete.

wissenschaft.de 15.4.2014 ... (aber Murray Gell-Mann selbst.)

Fast wäre ich Gell-Mann zuvorgekommen. Bei einem Militärmanöver in der Heide, Sommer 1959, war unser Trupp vergessen worden und lag in der Sonne. Dabei vertrieb ich mir die Zeit mit physikalischen Rechnungen und verfiel darauf, statt mit Plus(s) und Minus mit drei Kräften zu arbeiten, bis ein Marschbefehl dem ein Ende setzte. – Erst 50 Jahre später konnte ich mit neuem Ansatz eine as(s)-holistische Theorie des Quarks vol-lenden.

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