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Sigmar Salzburg
13.11.2010 16.36
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Beherrschung alter Rechtschreibung vorausgesetzt

KONKRET-Redaktion

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KONKRET sucht eine/n professionelle/n Schlußredakteur/in / Korrekturleser/in (alte Rechtschreibung). Das Korrektorat muß vor Ort, an vier bis fünf Tagen im Monat, ausgeübt werden. Bewerbungen mit Angabe von Referenzen/Zeugnissen bitte an den Verlag


konkret-verlage.de

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Sigmar Salzburg
01.09.2010 00.54
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Der Fall S. entlarvt die Medien

Die fast ausnahmslose Darstellung:

… in Deutschland eine Welle der Empörung
Deutsche Welle 26.08.2010

....

Die Welle der Empörung … wird immer größer…
handelsblatt.com 31.08.2010

… und die Wirklichkeit:

Letzte Umfrageergebnisse bei Focus:
Welche Konsequenzen finden Sie richtig für Thilo Sarrazin?

1 Die SPD muss ihn aus der Partei ausschließen. 2%
2 Die Bundesbank soll ihn aus dem Vorstand abberufen. 2,4%
3 Er soll sich komplett aus der Öffentlichkeit zurückziehen. 3,4%
4 Seine Äußerungen sollten keine Konsequenzen nach sich ziehen. 92,2%

focus.de 31.08.2010

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Sigmar Salzburg
31.08.2010 15.36
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Urteil gegen Tauss ist rechtskräftig
… Es gehöre … nicht zu den Pflichten von Parlamentariern, Vertriebswege von Kinderpornografie zu recherchieren, hieß es in dem Urteil, das der BGH nun bestätigte. …
zeit.de 31.8.2010

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Sigmar Salzburg
19.08.2010 09.01
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Hobby-Dude

Bayerischer Rundfunk 18.8.2010

Google News:

Postler als Sprachexperte Nach Dienstschluss Duden-Autor
Bayerischer Rundfunk. – ‎Vor 14 Stunden‎
... Zwei Stunden sitzt er täglich vor dem Computer, um alle Orthografie-Fragen zu beantworten, die bei ihm per E-Mail von Autoren und Verlagen eingehen.

Unglaublich – jetzt sogar der Bayerische Rundfunk!
Ziel ist wohl auch die Schleichwerbung für den Duden.

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Sigmar Salzburg
25.07.2010 04.19
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Lobenswerte Absicht

Impressum & Copyright
DER GLÖCKEL, (vorm. muenchnernotizen), ist ein unabhängiges Nachrichtenmagazin, ohne thematische Einschränkung. Entsprechend internationalem Standard, ist DER GLÖCKEL als Magazin mit der ISSN (International Standard Serial Number) 1992-0318 registriert. Für die Nutzung gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Hinweis: Wir publizieren nicht nach der “Neuen Rechtschreibreform”.
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Sigmar Salzburg
23.07.2010 21.56
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Zu Hamburg eine (katholische) Stimme aus Österreich

Ein Triumph nicht nur für die Hamburger

Es ist ein Triumph der Freiheitsliebe gegen staatlichen Zwang – Ein Kommentar von Dr. Andreas Unterberger zur Abstimmung über die Pflicht-Gesamtschule in Hamburg

[Ehem. Redakteur der „Presse“ und „Wiener Zeitung“]

Hamburg (kath.net/andreas-unterberger.at)
Es ist ein gewaltiger Triumph. Mit einer satten Mehrheit – 276.000 gegen 218.000 Stimmen – haben die Hamburger die von praktisch allen Parteien gewünschte Einführung einer Pflicht-Gesamtschule bis zum 12. Lebensjahr abgelehnt. Und damit auch die vom schwarz-grünen Senat geplante Zerstörung des achtjährigen Gymnasiums.

Es ist ein Triumph der direkten Demokratie. Es ist ein Triumph der Freiheitsliebe gegen staatlichen Zwang. Es ist ein Triumph für die sich zunehmend selbst um ihre eigenen Anliegen kümmernden Bürger über eine politische Klasse, die jeden Kontakt zu den Menschen verloren hat. …

Es ist zugleich eine schwere Niederlage für die sogenannten pädagogischen Reformer, die seit Jahr und Tag an den Schulen herumdoktern, und diese dabei immer weiter verschlechtert haben. Es ist eine Niederlage für den linken Zeitgeist und die vielen in seinem Sog schwimmenden Politiker und Journalisten. Von denen es in Österreich noch mehr gibt als in Deutschland.

Die werden den Deutschen wie den Österreichern sicher in den nächsten Tagen (so wie nach dem Schweizer Minarett-Referendum) wieder einreden, dass die Bürger geirrt haben, dass man künftig halt noch besser aufklären (=indoktrinieren) müsse. …
Dieser Hamburger Paukenschlag soll und muss auch in Österreich allen die Ohren dröhnen lassen. …

Hamburg sollte aber auch ein aufrüttelndes Signal für all diese Gruppen in Österreich sein. … Aber auf die ÖVP ist leider kein Verlass mehr. Und eine Gewerkschaft kann gar nicht glaubwürdig sein.

Es ist Zeit für eine Bildungs-Bürgerinitiative „SOS Schule“ oder „SOS Bildung“.

kath.net 20.7.2010

Die „Presse“ hatte ja auch anfangs tapferen Widerstand gegen die Rechtschreibreform geleistet, u.a. weil die Leser darüber abstimmen durften. Warum die Zeitung dann doch bald wieder einknickte, ist ungeklärt.

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Sigmar Salzburg
27.05.2010 17.11
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Kleinschreibung zurückdrängen

Innsbruck
Wenn sich Kleine groß über Kleinschreibung wundern
Die durchgehende Kleinschreibung lässt Schüler die Stirn runzeln. Die IVB rüsten langsam wieder um.

Von Isolde Zwerger

Innsbruck – Langsam und mühevoll entziffert die kleine Lisa im Bus die Hinweise. „notausstieg“ und „ohne ticket wird’s teuer !“. Auch „bitte benutzen sie den sicherheitsgurt“ kann sie da lesen. Stirnrunzeln bei der Erstklässlerin. Warum „da alles falsch“ steht, will sie von ihrer Mama wissen. Doch die hat Erklärungsnotstand. Wie auch die Eltern eines Zehnjährigen, der kürzlich einen Aufsatz durchgehend in Kleinschreibung verfasste, „weil der Papa es in seinen E-mails auch so macht“ […]

Von einer Zeiterscheinung spricht auch IVB-Geschäftsführer Martin Baltes, was die Kleinschreibung in den Öffis (siehe oben) betrifft. „Von 1998 bis 2003 wurde Amerikanisches und Englisches gerne nachgeahmt“, meint er. So waren damals auch Info- oder Fahrplantexte in Kleinschreibung gehalten. Bis stark sehbeeinträchtigte Fahrgäste dazu „um Gottes Willen“ gesagt hätten. Denn: Diese Schreibweise widerspricht der Lesegewohnheit. „Ab da begannen wir, wieder umzustellen, nach und nach“, erklärt Baltes. Die Haltestellen-Schilder würden gerade jetzt getauscht und „die Piktogramme werden wir auch anpacken.“ Dies wird schleichend passieren. Bei der Neuanschaffung von Bussen etwa. Baltes‘ Botschaft an kopfschüttelnde Erstklässler: „Ihr habt ja so Recht.“
tt.com 25.05.2010

Schon bei der Planung von Olympia 72 lehnte der Chefdesigner Otl Aicher bei der Beschilderung die modische Kleinschrebung wie auch die Schreibung in Versalien ab – wegen der schlechteren Lesbarkeit.

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Sigmar Salzburg
27.04.2010 06.06
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…und die von 1996 erst!

NOTIZEN vom 27. April
...
Über Rechtschreibung
Weidach – Die Rechtschreibreform von 2006 sorgt immer noch für Verunsicherung – vor allem bei Eltern, die ihren Kindern bei den Hausaufgaben helfen wollen, mit den neuen Regeln aber nicht vertraut sind. Um diese Regeln geht es morgen von 20 Uhr an in der alten Schule in Weidach. Der örtliche Landfrauenverein bittet unter Tel. (07304) 427 00 um Anmeldung zu dem Informationsabend.
Südewest-Presse

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Sigmar Salzburg
17.03.2010 05.42
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Dänemark

APENRADE/AABENRAA – 16. März 2010 – von Ruth Candussi

»Aabenraa« bleibt vor Aarhus

Nun will auch Århus das »Å« im Namen zwecks internationaler Vermarktung loswerden

Was die Apenrader von Anfang an verstanden hatten, hat nun auch in Århus zu der Erkenntnis geführt, dass das »Å« im Städtenamen über kurz oder lang im Zuge der Globalisierung für dänische Gewerbetreibende zum Problem werden könnte. Ein weiser Schachzug also einst von Seiten der Apenrader »Aabenraa« nicht zugunsten von »Åbenrå« aufzugeben. Wie berichtet möchte sich nun auch Århus fortan Aarhus nennen dürfen. Das »Å« sei im Ausland nicht bekannt und störe in der internationalen Vermarktung der Stadt, so das Argument des Århuser Bürgermeisterns Nicolai Wammen.

[Bild:]
Rund 250 Apenrader zogen 1997 mit Musik und Transparenten durch Kopenhagen für »Aabenraa« an erster Stelle im Alphabet.
Foto: Archiv-Iselt Segert

Mit Einführung der neuen Rechtschreibreform 1948 durch Unterrichtsminister Hartvig Marcus Frisch (Soz.) wurde u. a. die Schreibweise »Aa« abgeschafft und durch das »Å« ersetzt. Damit sollte u. a. der nordischen Zusammengehörigkeit Nachdruck verliehen werden, indem das »Å« sowohl in Schweden als auch in Norwegen bereits angewandt wurde. Nur in einzelnen Fällen, wie etwa bei Namen, sollten hierzulande künftig Ausnahmen gemacht und vom »Å« abgesehen werden dürfen. Die Stadt Apenrade bestand von Anfang an darauf, von dieser Ausnahmeregelung Gebrauch machen und sich nach wie vor »Aabenraa« schreiben zu dürfen. Damit sicherte man sich den ersten Platz im Alphabet.
»Unter anderem Bürgermeisterin Camma Larsen-Ledet bestand ausdrücklich auf das doppelte A in Aabenraa und damit auf den ersten Platz im Städteregister«, erinnert sich Stadtratsmitglied Jørgen Witte (Soz.). Gleiches tat auch er in seiner Zeit als Apenrader Bürgermeister und führte sogar die Demonstration »@@benr@@ – verdens første by« in Kopenhagen an, an der Bürger und Politiker aus Apenrade teilnahmen, um gegen die Entscheidung der Behörde zur Pflege der dänischen Sprache (Dansk Sprognævn) zu protestieren, »Aabenraa« im dänischen Alphabet unter »Å« anzusiedeln. »Sollen sie doch hier in Kopenhagen ihr Bolle-Å behalten, aber Aabenraa gehört auf den richtigen Platz, nämlich auf den ersten«, wetterte Witte 1997 vor dem Folketing in Kopenhagen und auch heute noch lässt er es sich nicht nehmen, auf das Recht Apenrades auf den ersten Platz im Alphabet aufmerksam zu machen. »Das ist für die Vermarktung von großer Bedeutung, denn Ausländer kennen das ‘Å’ nicht und würden nie auf die Idee kommen, nach Aabenraa ganz hinten im Alphabet zu suchen«, so Jørgen Witte.

nordschleswiger.dk 16.03.2010

Mein Ururgroßvater aus Aabenraa hatte diese Probleme nicht. Er schrieb „Apenrade“, wie die deutschsprachige Mehrheit dort. Die „Reform“ konnte in Dänemark nur eingeführt werden, weil die Dänen kurz nach dem Kriege andere Sorgen hatten und daher leicht überrumpelt werden konnten – mit Beihilfe der Presse.

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Sigmar Salzburg
09.02.2010 11.03
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Die „Reform“ ist kein Gesetz!

Rechtschreibung: Auseinander oder zusammen?

Die gesetzlich verordnete Rechtschreibreform [Falsch: Die RSR wurde gerade dadurch ermöglicht, daß das BVerfGer die Einführung ohne Gesetz erlaubte], die durch viele Diskussionen zu einem Reförmchen mutierte, ist inzwischen zu einer Art Selbstbedienungsladen geworden: Mehr oder minder schreibt jeder, wie es ihm gerade vor die Finger kommt. Höchst ärgerlich bei der amtlich verordneten Form des Schreibens war – und da hatte der Erlanger Germanist Theodor Ickler völlig recht –, dass zusammengesetzte Wörter ausnahmslos auseinander geschrieben werden sollten.

Dass dies zu Bedeutungsverwirrungen führte, lässt sich mit ein paar Beispielen mühelos belegen. Wenn jemand in einem Lager die Paletten hoch stapelt, ist er noch lange nicht unter die Hochstapler geraten. Wenn jemand aus vielen kleinen Bausteinen eine Figur ohne Vorlage frei legt, dann hat er noch lange nicht das getan, was Archäologen mit verbuddelten Ruinen tun: freilegen. Und mancher Politiker gibt sich zwar viel versprechend, doch ist er deswegen noch lange nicht vielversprechend....
Nürnberger Zeitung

War es nicht die Nürnberger Zeitung (oder ... Nachrichten?), die sich gleich zu Beginn der Schreibumstellung weigerte, selbst Todesanzeigen in herkömmlicher Rechtschreibung zu drucken?

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Sigmar Salzburg
09.02.2010 10.11
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Ein Lichtblick beim Verfassungsgericht

Wegweisendes Urteil
Verfassungsrichter verlangen Hartz-IV-Revision

Die größte Sozialreform der Bundesrepublik muss drastisch korrigiert werden: Das Bundesverfassungsgericht hat die Hartz-IV-Leistungssätze für völlig falsch berechnet erklärt. …
spiegel.de 9.2.10

Daß auch die Regelsätze der „Rechtschreibreform“ völlig falsch waren und unter Mißbrauch der Schulkinder durchgesetzt werden sollten, hatte die Verfassungsrichter aber nicht gestört. Das entsprechende Urteil war sogar so verschwommen formuliert, daß bei devoten Verwaltungsgerichten nicht einmal eine Richtigstellung eingeklagt werden konnte.

P.S.: Nach der ss-Reform wäre die gg-Reform fällig: Schüler könnten „wegweisend“ und „weggweisend“ verwechseln.

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Sigmar Salzburg
23.01.2010 08.44
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Possenspiel „Reform der Reformen“ in der Schweiz

Übrigens …
[Dr. Alois Grichting]
...wurde am 1. August 2009 die konfuse neue Rechtschreibung, die 13 Jahre lang immer wieder verändert worden war, für die schweizerischen Schulen als bindend erklärt. Unsere Bundeskanzlei hat 2008 in dritter Auflage dazu einen «Leitfaden zur deutschen Rechtschreibung» herausgebracht. Nennen wir ihn «Leitfaden 3». Diese dritte Auflage wurde nötig, weil der «Rat für Rechtschreibung» 2006 vieles von dem rückgängig machte, was in den Jahren zuvor als «Neue Rechtschreibung» gepriesen worden war. So läuft das Possenspiel «Reform der Reformen»: Tat uns einst, reformbedingt, etwas «Leid», so tut es uns nun wieder «leid» – wie es vor der Reform war; was «so genannt» hiess, darf nun wieder «sogenannt» sein usw. Da die Autoren von «Leitfaden 3» nicht erläutern, warum etliche Jahre lang «Leid tun», «so genannt» usw. zu schreiben war, wird die Sache immer dubioser. Die Autoren stellen damit – auf die Vergesslichkeit der Leute hoffend – unehrlich als Neuregelungen vor, was eigentlich Rücknahmen der Reform sind. ...

Die Autoren des «Leitfadens 3» erfüllen leider auch einen Auftrag des Bundesrates nicht, der auf ein Postulat von Nationalrätin Riklin vom 27. September 2004 zurückgeht. Frau Riklin forderte darin, dass «die bisher möglichen Bedeutungsdifferenzierungen durch Zusammen- und Getrenntschreibung erhalten bleiben». Es geschah nichts. Nach dem reformversessenen Schweizer Schülerduden ist ein «wohlbekannter» Schriftsteller dasselbe «wie ein wohl bekannter», «vielversprechend» auch «viel versprechend» usw. Die Autoren von «Leitfaden 3» hätten die Pflicht gehabt, solche falschen Varianten auszuschliessen.

Bemerkenswert ist, dass auch in Österreich 700 Autorinnen und Autoren Eingriffe in die Textgestalt und «orthographische Anpassungen» untersagen. Und auf deutscher Seite kündigt die «Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung», die vor Folgeschäden der Neuregelung warnt, Verbesserungsvorschläge an ...

Walliser Bote 15.12001
(Nur für Abonnenten)

Vollständig bei FDS:
Walliser Bote (n. FDS)

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Sigmar Salzburg
21.12.2009 13.07
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Reformkonfusion

Das Tüpfelchen
Es gibt einen Buchstaben, mit dem haben viele ihre liebe Not: Es ist der Strich mit dem Tüpfelchen drauf, also das „i“.

Sollte man eigentlich nicht meinen, dass dieses kleine Tüpfelchen so seine Schwierigkeiten mit sich bringt, ist aber so – zumindest in den Worten „ihre“ und „ihnen“.
Die kann man nämlich auf zweierlei Weise schreiben: mal groß, mal klein. Groß in der Anrede (Ihre Majestät), so haben wir es gelernt, und klein als „Besitzanzeige“ (Sie kam mit ihrem Hund...).
Der Mensch mag zwar an sich Alternativen. Nur in der Sprache mag er sie nicht. So kommt es immer öfter vor, dass bei Verwendung von „ihr“ und „ihnen“ das Tüpfelchen weg bleibt und sich immer mehr die grundsätzliche Großschreibung durchsetzt.
Gegen eine Vereinheitlichung ist nichts zu sagen, wenn es denn die richtige wäre. Der Duden gibt uns da die Marschroute vor: wenn schon, dann immer klein geschrieben. Dies ist auch bei der Anrede möglich – nach der neuen deutschen Rechtschreibung.
Doch wer kennt sich bei der schon aus, denn die war wahrlich nicht das Tüpfelchen auf dem „i“...
augsburger-allgemeine.de 17.12.09

Wieder ein Reformverwirrter. Wen wundert dann noch, daß häufig als Dativ zu „Sie“ auch in den Zeitungen „ihnen“ geschrieben wird.

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Sigmar Salzburg
14.12.2009 07.03
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Die beiden großen Zeitungen sind sich einig

Ein Irrtum wie die Rechtschreibreform
Ein Kommentar von Thomas Steinfeld

Die Studenten werden auch in Zukunft gegen die Bologna-Reform protestieren. Die Beschlüsse der Kultusminister können daran nichts ändern ...

Für das Verhalten der Bildungspolitiker gibt es ein Muster: die Rechtschreibreform. Auch sie ging auf eine bürokratische Phantasie zurück, auch sie löste heftigen Widerstand aus, und als endlich überdeutlich wurde, dass sie ein Irrtum war, begann ein zähes Zurückweichen, das, in mehreren Etappen, zur weitgehenden Auflösung der Reform führte. In den meisten Veröffentlichungen deutscher Sprache wird heute, abgesehen vom „ss“, wieder so geschrieben, wie das vor fünfzehn Jahren der Fall war. Die Kosten dieses Scheiterns aber waren immens – weil die Politik über diese Reform immer nur politisch verhandeln wollte, also in den Kategorien von Interesse und Durchsetzung, nie aber sachlich, in Form einer Auseinandersetzung über Sprache und Schrift.
sueddeutsche.de – ‎11.12.09‎


Bologna und die Bachelorisierung
So geistvoll wie die Rechtschreibreform
Von Rüdiger Görner

Diese „Vereinfachungen“ in den Studienstrukturen waren so geistvoll wie sonst nur die Rechtschreibreform, die bekanntlich zu einer „Ortogravieh“ geführt hat. Eine Reform der Reform bleibt in beiden Fällen die einzige Lösung, sofern sie nicht zu Verschlimmbesserungen führt. …
faz.net 10.12.09

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Sigmar Salzburg
11.11.2009 18.57
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Reiner Kunze

„Der Mensch ist schief“

Der Dichter Reiner Kunze über Wunder, Bildung, Fische und Poesie


Ruhig, nachdenklich, so wirkt Reiner Kunze. Er wählt jedes Wort bewusst, seine Lippen formen die Laute genau. In der DDR galt der Dichter als politisch, gerade weil er sich auf das Individuelle konzentrierte. 1977 ließ er sich mit seiner Familie ausbürgern und zog nach Passau. Als am Montagabend im Salzstadel ein Film über ihn gezeigt wurde, hat er mit der LZ gesprochen. Dabei erzählte er unter anderem, warum er die Rechtschreibreform ablehnt und was Kois und Poesie gemeinsam haben.

LZ: Herr Kunze, der 9. November ist der Tag des Mauerfalls. Was empfinden Sie?

Reiner Kunze: Dass ich in meinem Leben ein Wunder erlebt habe: Ich habe zwar immer angenommen, dass sich Deutschland wiedervereinigen wird. Aber ich habe nicht geglaubt, es zu erleben.

Die Wiedervereinigung enthält immer noch viel Zündstoff; die Vorurteile scheinen nicht zu schwinden. Was ist da schief gelaufen?

Wenn etwas schief gelaufen ist, dann ist es der Mensch. Die Menschen sind schief. Bis es Gesamtdeutsche gibt, werden noch zwei Generationen vergehen müssen.

Deutschland wird kritisiert, weil sein Bildungssystem angeblich die sozialen Unterschiede zementiert. Sie wurden in der DDR gefördert, gerade weil sie ein Arbeiterkind waren. Wie bewerten Sie die aktuelle Diskussion?

Man kann die Probleme in der Bundesrepublik nicht in Beziehung setzen mit der Förderung von Arbeiterkindern in Ostdeutschland unmittelbar nach dem Krieg. Wir wurden gefördert, um ein riesiges politisches Lügengebäude zu stützen und dem Stalinismus zur Weltherrschaft zu verhelfen. Kinder, deren Väter zur Intelligenz gehörten, wurde die Weiterbildung sehr erschwert oder unmöglich gemacht. Die Schüler und Studenten, die sich jetzt gegen das Bachelor- und Master-System wehren, wehren sich zu Recht. Sie dürfen sicher sein, dass ich nicht der Zementierung sozialer Hürden das Wort rede.

Sie sind ein entschiedener Gegner der Rechtschreibreform. Warum?

Weil sie eine Katastrophe ist! Die Reform ist teilweise eine Rückentwicklung um 200 Jahre. Beispielsweise die Getrennt- und Zusammenschreibung: Ich kann einen Stuhl „richtig stellen“, aber doch kein Missverständnis. Das muss ich „richtigstellen“. „Vor Kurzem“ bedeutet „kürzlich“, nicht „vor dem Kurzen“, also gehört es kleingeschrieben.

Im Rathausfoyer sind Ihre Fotografie japanischer Farbkarpfen ausgestellt. Wie kamen Sie dazu, sich mit ihnen zu beschäftigen?

Ich habe die Koi bei Lesungen in Japan kennengelernt. Da dachte ich noch nicht daran, selbst welche zu haben. Dann wollte meine Frau einen Teich, also habe ich angefangen zu graben. Der Teich wurde immer größer, und dann kamen die Fische.

Was fasziniert Sie so an den Kois?

Dass sie schön sind. Nicht nur der Fisch selbst: Es ist das Zusammenspiel von klarem Wasser, Sonne, Schilf und den Bewegungen der farbigen Fische. Sie leben seit Jahrhunderten mit den Menschen zusammen und kommunizieren mit ihnen. Ich hatte einen Fisch, den konnte ich rufen. Nebenbei: Koi wie die meinigen sind nicht teuer.

Wo wir gerade beim Thema sind: Muss Poesie zuerst schön sein oder etwas aussagen?

Inhalt und Form kann man bei Poesie nicht trennen. Mit Poesie muss man der Welt Welt hinzufügen, sie um Vorstellungen erweitern, die es bisher nicht gegeben hat. Das erfordert ein Maximum an Ausdruck bei einem Minimum an Mitteln.

Das Interview führte Kathrin Geltinger.

Landshuter-Zeitung 11.11.09

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