Willkommen Die 20 neuesten Beiträge im Forum
Fadensuche     Suche
Kennkarte ändern     Häufig gestellte Fragen   zu anderen Nutzern  kostenlose Anmeldung   Anfang  verabschieden
Jemandem diese Seite senden! Druckvoransicht zeigen
Forum > Menschen
Werner H. Veith
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >
Verfasser
Leitthema    Post New Thread     Post A Reply
Sigmar Salzburg
20.04.2009 08.38
Diesen Beitrag ansteuern
Zum Nachruf auf Werner H. Veith

Werner H. Veith
Auszug aus der Internetseite:
http://www.riebe.eu/index.php/Werner_H._Veith

Werner H. Veith (* 1940 in Neuwied am Rhein, † 30. März 2009 in Mainz) war Professor für deskriptive Sprachwissenschaft an der Universität Mainz und Leiter der Mainzer Hochschullehrer-Initiative gegen die Rechtschreibreform.

Leben und Wirken

Schule und Studium
Werner H. Veith bestand 1960 in Neuwied das Abitur. Anschließend studierte er von 1960 bis 1966 an der Universität Marburg: Deutsche Sprache und Literatur, Geographie, Volkskunde, Philosophie. An der Universität Gießen studierte er 1964 Psychologie, Pädagogik, Wissenschaft von der Politik.
1966 wurde er an der Universität Marburg im Fach Deutsch mit einer Doktorarbeit über: „Die schlesische Weinbauterminologie in ihren ostmittel- und gesamtdeutschen Bezügen – semantische, soziologische, historische Untersuchungen“ zum Dr. phil. promoviert.

Wissenschaftliche Laufbahn

Dozentur und Habilitation

• 1966-1968 Assistant Professor, Georgetown University, Washington (D.C.), School of Languages and Linguistics, Forschungsassistent
• 1968-1969 Lecturer, Howard University, Washington (D.C.), Department of German and Russian
• 1969-1972 Wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter, Universität Marburg, Forschungsinstitut für deutsche Sprache – Deutscher Sprachatlas
• 1971 folgte die Habilitation an der Universität Marburg über die „Linguistik des Deutschen“.

Professuren

• 1972-1975 Professor: Linguistik des Deutschen, Universität Marburg/Lahn
• 1973-1974 Lehrstuhlvertretung an der Universität München, Deutsches Seminar
• seit 1975 Professor für Deskriptive Sprachwissenschaft am Deutschen Institut der Universität Mainz.

Kritiker der Rechtschreibreform

In ihrem Nachruf auf Werner H. Veith erwähnt die Universität Mainz seine kritische Reflexion der Rechtschreibreform. Werner H. Veith gehörte zu den sehr wenigen mutigen Germanisten, die ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Rechtschreibreform öffentlich unverblümt äußerten und publizierten.
Werner H. Veith trat im März 1997 in Kontakt mit der Initiative „Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform“ und wurde bald darauf auch Mitglied des Vereins für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) – Initiative gegen die Rechtschreibreform. Außerdem gründete er die Mainzer Hochschullehrer-Initiative gegen die Rechtschreibreform, so daß sein Wirken in der Presse beachtet wurde.

Am 6. Februar 1998 reisten Professor Theodor Ickler (Lehrerinitiative), Professor Werner H. Veith (Mainzer Hochschullehrer-Initiative) und Manfred Riebe (Lehrerinitiative und VRS) auf Einladung von Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) gemeinsam zu einem Gespräch über die Rechtschreibreform nach Bonn und hielten ihm Vortrag über die Problematik. Gerhardt, ehemals Präsident der Kultusministerkonferenz, beklagte, daß es in Deutschland bisher keine ähnliche Institution wie die Académie Française gebe, die die „Eleganz der Schriftsprache“ gegen solche „Pickel im Gesicht“, d.h. gegen Verhunzungen schütze.

Noch 2004 hielt Werner H. Veith den verantwortlichen Politikern einen Spiegel vor:

„Als Sprecher der Mainzer Hochschullehrer-Initiative und als Ehrenmitglied des Rates für deutsche Rechtschreibung erteile ich den Ministerpräsidenten eine klare Absage. Es ist Augenwischerei, glauben zu machen, daß kompetente Wissenschaftler, Schriftsteller von Weltformat und herausragende Redakteure, die von der Arbeit an einer Orthographiereform absichtlich ferngehalten und deren Warnrufe ignoriert wurden, jetzt bereit wären, den Spuk eines Haufens von Zauberlehrlingen zu beenden. Wir wurden von Politikern diffamiert, als ewig Gestrige eingestuft und als Leute, die nicht an die kleinen Kinder denken. Manche der Kritiker wurden vom Dienst suspendiert. Die Teilnehmer an einer Volksabstimmung in Schleswig-Holstein wurden zuletzt sogar als Unbürger gebrandmarkt, als ihr Votum für nichtig erklärt wurde.

Die KMK, die als ultimatives Allheilmittel aus ihrer Pandorabüchse einen Rat schaffen will, der aus einer Kommission hervorgeht, deren Präsident vor laufender Kamera behauptete, daß „Orthographie mit Sprache nichts zu tun hat“, kann zwar die Ministerpräsidenten davon überzeugen, daß man die perfekte Lösung gefunden hat, um den Gegnern einen Maulkorb zu verpassen. Sie wird aber in deren Reihen keinen alten Hexenmeister finden.“


Der profilierteste Kritiker der Rechtschreibreform Theodor Ickler urteilte:

„Werner H. Veith war ein Reformkritiker der ersten Stunde, dem wir sehr viel verdanken. Er hat die Mühe nicht gescheut, durch eingehendste Untersuchungen das „wahre Gesicht“ der Rechtschreibreform zu enthüllen, und damit vielen zur Einsicht in die Revisionsbedürftigkeit des Regelwerks verholfen.“

Mit Klick die Kennkarte von Sigmar Salzburg ansehen    Suche weitere Einträge von Sigmar Salzburg        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Sigmar Salzburg
19.04.2009 10.31
Diesen Beitrag ansteuern
Werner H. Veith

DIE JOHANNES GUTENBERG-UNIVERSITÄT MAINZ
UND IHR FACHBEREICH PHILOSOPHIE UND PHILOLOGIE

trauert um Herrn

Universitätsprofessor Dr. Werner H. Veith

er am 30. März 2009 im Alter von 68 Jahren verstorben ist.

Werner H. Veith wurde 1975 auf die Professur für Deskritive Sprachwissenschaft
am Deutschen Institut berufen. Diese Stelle bekleidete er bis zu seiner
Pensionierung mit großem Engagement in Lehre, Forschung und akademischer Selbstverwaltung. Schwerpunkte seiner Forschung waren neben der Dialektologie
und der Soziolinguistik auch die kritische Reflexion der Rechtschreibreform.

Die Universität und der Fachbereich Philosophie und Philologie verlieren mit
Werner H. Veith einen anerkannten Wissenschaftler. Sie werden ihm ein ehrendes
Angedenken bewahren

Universitätsprofessor
Dr. Georg Krausch
Präsident

Universitätsprofessorin
Dr. Mechtlid Dreyer
Dekanin des Fachbereiches
Philosophie und Philologie

Universität Mainz

Mit Klick die Kennkarte von Sigmar Salzburg ansehen    Suche weitere Einträge von Sigmar Salzburg        Edit/Delete Message    Reply w/Quote    IP: Notiz
Alle Zeiten sind MEZ    Neuen Faden beginnen     antworten
Gehe zum Forum:
< voriges Leitthema     nächstes Leitthema >

Benutzungs-Regeln:
Wer kann im Forum lesen? Jeder Gast / jeder angemeldete Nutzer.
Wer kann ein neues Leitthema oder eine Antwort eintragen? Jeder angemeldete, eingewählte Nutzer.
Einträge können von ihrem Verfasser geändert oder auch gelöscht werden.
HTML-Kennungen beim Eintragen erlaubt? AN. Schnuten erlaubt? AN. vB-Kennungen erlaubt? AN. Bilder-Einbindung mit [IMG] erlaubt? AN.

Maßnahmen der Verwaltung:
Leitthema öffnen / schließen
Leitthema umziehen lassen
Leitthema löschen
Leitthema ändern

Herausgeber · Schreiben Sie uns · Forum

Technik von: vBulletin, Version 1.1.4 ©Jelsoft Enterprises Ltd. 2000. Rechtschreibung.com – Nachrichten zur Rechtschreibfrage