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München, 20. Januar 2004
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Walter Lachenmann
21.01.2004 21.47
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Goppel

Wenn nicht ausdiskutiert, dann auch nicht andiskutiert. Das gerade war ja der eine Aspekt der Abgeschmacktheit. Ein so heikles Thema eignet sich nicht für eine schlagwortartige Nebenbemerkung.

Die weitere Abgeschmacktheit bestand darin, einen Zirkelschlag herzustellen zwischen denen, die für eine Lockerung der Abtreibungsgesetze in möglichst genau definierten, sozial problematischen Situationen eintreten – und die kommen überwiegend aus der für Goppel gegnerischen „linken“ Ecke – und den neuerdings laut gewordenen Stimmen, die das Problem der Überalterung dadurch angehen wollen, daß sie älteren Menschen die medizinische Versorgung nicht mehr in demselben Umfang gewähren wollen wie denen im arbeitsfähigen Alter. Und diese Stimmen kommen aus seiner eigenen politischen Heimat, da besteht also keinerlei ideologische Gemeinsamkeit.

(Oder eben doch – dann wird es erst recht zu problematisch für derartige Randbemerkungen.)

Goppel hat nichts grundsätzlich Falsches gesagt, im Gegenteil! Das Falsche, Abgeschmackte, daran war, daß er seinen politischen oder ideologischen Gegnern eine Gesinnung in die Schuhe schieben wollte, die auf der Miste gewachsen ist, auf der er selber kräht.
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Walter Lachenmann

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Reinhard Markner
21.01.2004 20.56
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Es gehört nicht hierher, aber dennoch . . .

Die Abtreibung bei der medizinischen Indikation einer möglichen Behinderung ist ganz klar Euthanasie. Außerdem dürfte Herr Goppel bei seiner Äußerung an die Regelungen zur Euthanasie in den Niederlanden gedacht haben, einem Land, das bekanntlich seit langem auch eine liberale Abtreibungspraxis hat und dessen Ärzte immer schon Zulauf aus Bayern gehabt haben. Sei's drum, das muß an dieser Stelle nicht ausdiskutiert werden.

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Walter Lachenmann
21.01.2004 11.50
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Kultur

Bei der gestrigen Veranstaltung „Forum des Monats: Zukünftige Perspektiven der Kulturpolitik in Bayern“ in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste mit dem bayerischen „Kulturminister“ Dr. Thomas Goppel kam die Sprache nicht, wie ursprünglich vorgesehen, auf die Rechtschreibreform.

Die drastischen Sparmaßnahmen der bayerischen Regierung beunruhigen die Gemüter derzeit so stark, daß die Probleme der Finanzierung bayerischer Kultureinrichtungen alles Inhaltliche in den Hintergrund gedrängt haben. Die Journalisten fragten freundlich, der Minister antwortete redselig, geschickt und schlagfertig, und die Versammelten verließen die Veranstaltung innerlich gestärkt wie eine verschworene Pfadfindergemeinschaft, die unter dem Eindruck der ernsten aber zuversichtlichen Worte ihres Anführers gewillt ist, den Gürtel enger zu schnallen nach dem Motto: Zähne hoch – Kopf zusammenbeißen.

Zu welchen nicht immer genießbaren Früchten Goppels flinkes Denken führen kann, zeigte sich bei einem Abstecher ins Allgemeine: Angesichts der Problematik der kopfstehenden Alterspyramide sprach er eine geradezu menetekelhafte Warnung aus. Es sei zu befürchten, daß eine Gesellschaft, in der Abtreibung erlaubt sei, bei der Lösung des Problems der Überalterung auch vor Euthanasie nicht zurückschrecken würde. Er mußte das zweimal sagen, weil erst keiner glauben wollte, daß er das wirklich gesagt hatte. Im Publikum gab es vereinzelten Beifall, die freundlichen Journalisten blickten verlegen vor sich hin.

Da Goppel zuvor so viel Schönes und Kluges gesagt hatte, ist einigen Zuhörern die Abgeschmacktheit dieser Äußerung offenbar gar nicht bewußt geworden.
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Walter Lachenmann

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Walter Lachenmann
23.12.2003 20.05
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München, 20. Januar 2004

Forum des Monats:
Zukünftige Perspektiven der Kulturpolitik in Bayern
Podiumsdiskussion mit Thomas Goppel


Moderation: Walter Flemmer
Dienstag, 20.1.2004, Beginn 19 Uhr
Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, 80539 München

Dr. Thomas Goppel hat die Leitung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst übernommen. Die bayerische Kulturpolitik der nächsten Jahre wird seine Handschrift tragen. Auch in schwierigen Zeiten und mit verordnetem Sparprogramm will der Freistaat entsprechend der Bayerischen Verfassung an der Tradition der Kulturförderung festhalten – trotzdem werden neue Positionsbestimmungen nötig sein.
Die Bayerische Akademie der Schönen Künste bietet das geeignete Forum zur Diskussion aktueller kulturpolitischer Fragen. Im »Forum des Monats« werden die Kulturjournalisten Sabine Dultz (Münchner Merkur), Hannes Hintermeier (FAZ), Volker Isfort (AZ) und Andreas Zielcke (SZ) den Minister zu anstehenden Entscheidungen und Perspektiven befragen. Die Moderation übernimmt Walter Flemmer, Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und langjähriger stellvertretender Fernsehdirektor und Kulturchef des Bayerischen Rundfunks. Die Diskussion wird von BR-alpha aufgezeichnet.

P.S.: Die Bayerische Akademie der Schönen Künste hat den Appell der Akademiepräsidenten an die Kultusminister, die Rechtschreibreform 2005 nicht endgültig in Kraft treten zu lassen, mit unterzeichnet. Zu den aktuellen kulturpolitischen Fragen, die mit Thomas Goppel diskutiert werden sollen, gehört auch die von seinem Amtsvorgänger Hans Zehetmair inzwischen als »größter Fehler meiner Amtszeit« bezeichnete Rechtschreibreform. [WL]
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Walter Lachenmann

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